Abbruchverband Nord

Gestiegene Kosten und Sorge vor Auftragsrückgängen

Hamburg (ABZ). – Deutschland im Krisenmodus: Wie belasten nach überwundener Corona-Pandemie die Auswirkungen des Ukraine-Krieges die Unternehmen? Gestiegene Materialkosten, massiv erhöhte Energiekosten und Zinssteigerungen belasten die gesamte Wirtschaft – speziell auch die Bauwirtschaft und damit zugleich die Abbruch- und Sanierungsbetriebe.

Der Abbruchverband Nord hat nach eigenen Angaben seine 196 ordentlichen und 16 außerordentlichen Mitgliedsbetriebe jüngst dazu befragt, wie das zurückliegende Geschäftsjahr 2022 gelaufen ist – und wie die Aussichten für 2023 lauten. Gefragt wurden insbesondere nach Auftragslage Beschäftigungssituation und Wirtschaftsförderung.

Dabei zeigte sich laut Verband, dass die wirtschaftlichen Belastungen des Ukraine-Krieges und die gestiegenen Energiekosten bislang offenbar noch nicht so stark auf die Auftragslage durchgeschlagen sind, wie zuvor die Corona-Krise. Eine große Sorge der Betriebe bestehe gegenüber einer Zurückhaltung von Aufträgen angesichts schwieriger gesamtwirtschaftlicher Aussichten.

Die Auftragslage hat sich demnach im zurückliegenden Jahr 2022 offenbar sogar gegenüber dem Vorjahr verbessert, wie ein Vergleich der Werte für 2021 (Werte in Klammern) und 2022 zeigt: laut (63 Prozent) 46 Prozent der Umfrageteilnehmer ist die Auftragslage unverändert gewesen, (15 Prozent) 10 Prozent gaben eine Verschlechterung an und (20 Prozent) 36 Prozent sogar eine Verbesserung. Offenbar belasten der Ukraine-Krieg und insbesondere die massiven Erhöhungen der Energiekosten die Auftragslage für Abbruch-, Sanierungs- und Recyclingbetriebe aktuell noch nicht so stark wie zuvor die Corona-Pandemie.

Groß war laut dem Verband die Sorge, Auftraggeber könnten angesichts schwieriger wirtschaftlicher Zeiten Ausschreibungen oder die Ausführung von Aufträgen zurückhalten. Dies ist offenbar noch nicht so stark der Fall, wie befürchtet, und bei der öffentlichen Hand weniger stark ausgeprägt als bei privaten Auftraggebern (Werte in Klammern). Halten Auftraggeber Ausschreibungen oder Auftragserteilungen zurück?

Für Ausschreibungen gaben hierzu (16 Prozent) 33 Prozent ja an und (62 Prozent) 51 Prozent nein. Für Auftragserteilungen gaben (8 Prozent) 16 Prozent ja an und (49 Prozent) 48 Prozent nein. "Dies ist besorgniserregend", meint der Verband, denn eine Zurückhaltung von Ausschreibungen in der Größenordnung von 16 bis 33 Prozent schlage zeitverzögert "voll auf die Betriebe durch." Hierbei seien die privaten Bauherren zurückhaltender. Potenzielle Ursachen vermutet der Abbruchverband Nord unter anderem in den Taxonomie-Anforderungen der EU, "einem fast schon hektischen Aktionismus" in der Energiepolitik ohne ausreichende "Vorwarnzeit" für die Wirtschaft sowie spürbar erhöhten Zinsen.

"Die Beschäftigungssituation ist bei Abbruch und Sanierung gut", teilt der Verband mit. 23 Prozent der Teilnehmer planten für 2023 die Neueinstellung von Mitarbeitern, teils sogar im zweistelligen Bereich.

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