Adblue-Mangel

Spediteure warnen vor Folgen

Wittenberg (dpa). – Drohen leere Supermarktregale und leere Baustellen? Nach dem Produktionsstopp bei SKW, einem der größten deutschen Adblue-Hersteller, fürchtet insbesondere die Transportbranche massive Konsequenzen und läuft bei der Bundesregierung Sturm.
Energiepolitik
Adblue-Mangel: Bei einigen Produzenten wird der Dieselzusatz seit etwa zwei Wochen nicht mehr produziert. Foto: picture alliance/dpa | Swen Pförtner

An dem Zusatz hingen unter anderem die Transportunternehmen, die Lebensmittelbranche, der Individualverkehr und das Handwerk, betonte der Bundesverband Gütertransport und Logistik (BGL) am vor Kurzem. Die Regierung sehe allerdings keine echte Mangellage.

Der BGL fordert daher finanzielle Hilfe für die deutschen Produktionsstätten. Die Produzenten seien "systemrelevant2, sagte BGL-Hauptgeschäftsführer Dirk Engelhardt. Bei SKW in Wittenberg wird der Dieselzusatz allerdings seit etwa zwei Wochen nicht mehr produziert. Bei den aktuellen Gaspreisen würde SKW an jedem Produktionstag große Verluste einfahren, habe ein Unternehmenssprecher erklärt.

Eine alternative Beschaffung bei einer drohenden Adblue-Mangellage sei schwierig, sagte BGL-Hauptgeschäftsführer Engelhardt. Der Kraftstoffzusatz sei schwer aus dem Ausland zu importieren. "Überall in Europa stehen die Werke still." Außerdem fehlten die Transportkapazitäten, um die benötigten Mengen zu transportieren. Der Adblue-Verbrauch der Lkw auf deutschen Straßen liegt laut BGL bei etwa 5 Millionen Litern pro Tag.

Die Bundesregierung hält die Darstellung des Verbandes für etwas überspitzt. "Eine echte Mangellage konnten wir noch nicht feststellen", sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums unlängst. Man wisse um die energie- und gasintensive Produktion und beobachte die Entwicklung genau. Bei einem Mangel werde die Regierung Maßnahmen treffen, die "diesen wichtigen Stoff weiter zur Verfügung halten", so der Sprecher.

Außerdem gebe es sehr wohl Importmöglichkeiten, sagte der Sprecher. Man müsse also die Situation bei SKW von der Gesamtversorgungslage trennen. Den Produzenten stehen bereits Liquiditätsprogramme der Bundesregierung zur Verfügung, erklärte der Sprecher des Ministeriums.

Diese Programme müssten jetzt ausgeweitet, spezifiziert und fokussiert werden. "Im Rahmen dessen werden auch die Betriebe, die Adblue herstellen, davon profitieren können."

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