Bergmann kommt mit umfangreichem Großaufgebot zur bauma 2022

Voll-elektrisch durchstarten lautet die Devise

Expertenwissen, die Verwendung von Hightechsystemen und das Einbinden immer neuer, junger Ideen – diese Attribute schreibt sich das Meppener Familienunternehmen Bergmann Maschinenbau seit Jahrzehnten auf die Fahnen. Mit welchen Neuheiten die Firma in diesem Jahr auf der bauma aufwarten wird, darüber sprachen Bergmann-Geschäftsführer Hans-Hermann Bergmann und der Prokurist und Bereichsleiter Fahrzeugbau, Dirk Fasthoff, mit ABZ-Redakteurin Julia Gräßler.
Bergmann Bagger und Lader
Bereits im Jahr 2016, auf der vorletzten bauma, hatte Bergmann elektrifizierte Maschinen vorgestellt. Jetzt wurde die Flotte um neue Modelle erweitert. Fotos: Bergmann Maschinenbau

ABZ: Wie blickt das Unternehmen Bergmann der bauma 2022 entgegen? – Vor allem bedingt dadurch, dass die Corona-Pandemie ziemlich viele Ausfälle im Veranstaltungsbereich verschuldet hat.

Bergmann: Wir schauen der bauma positiv entgegen und freuen uns auf die Weltleitmesse. Wir freuen uns, wieder mit unseren Kunden in Kontakt zu treten. Die persönlichen Gespräche und die Atmosphäre auf so einer Messe sind einfach etwas Besonderes und etwas ganz anderes als wenn beispielsweise nur Online-Meetings stattfinden.

Fasthoff: Ja, es ist ein großes Branchentreffen und ein Wiedersehen mit unseren Kunden, aber auch mit wichtigen Zulieferern und anderen Geschäftspartnern. Die bauma ist einfach eine vielfältige Messe.

ABZ: Was macht denn die bauma so besonders?

Bergmann: Ich würde sagen, dass natürlich die Größe der Messe beeindruckend ist, aber auch die Tatsache, dass wirklich alle Gewerke rund um das Bauen vertreten sind – und große Maschinen und neue Technik gibt es eben auch zu sehen.

Fasthoff: Auch die Internationalität der Besucherinnen und Besucher sowie der Aussteller ist meiner Meinung nach ein wichtiger Faktor.

Bergmann: Das sehe ich genauso. Ich glaube, dass diese Internationalität ein wesentlicher Treiber für die bauma ist, denn in einem solchen Umfang kommen Branchenbeteiligte sonst nie zusammen. Wirklich alle Bereiche rund um den Bau – beispielsweise Tunnel-, Berg-, Tief- oder Hochbau – werden abgedeckt und ich denke, das macht die diese Messe auch so einzigartig.

ABZ: Mit welchen Produkten wird Ihr Unternehmen auf der Messe in München vertreten sein?

Bergmann: Wir werden eine komplett neue Linie voll-elektrisch betriebener Dumper vorstellen. Mit diesem Programm sind wir im Moment – so wie wir das beurteilen können – europaweit führend. Wir werden sieben Modelle präsentieren, die das Programm um die beiden bereits bekannten Dumper-Typen ergänzen. Im Bereich der handgeführten Maschinen zeigen wir drei Modelle von 300 bis zu 800 Kilogramm Nutzlast. Zudem präsentieren wir einen Raupenkipper und mit zwei neue Radfahrzeuge – einmal mit 1000 Kilogramm und einmal mit 1500 Kilogramm Nutzlast. Der Bergmann-Dumper 804 mit bis zu 3500 Kilogramm Nutzlast schließt die E-Palette nach oben ab und stellt gleichzeitig den größten Serien-Elektrodumper am Markt dar. Mit diesem Portfolio haben wir eine komplette emissionsfreie Maschinen- und Gerätepalette für den urbanen Bereich geschaffen.

ABZ: Kommen wir auf die Schwerpunkte zu sprechen, die Bergmann sich für die bauma gesetzt hat. Es hört sich ganz so an, als gehe es vor allem um den elektrischen Maschinenbetrieb?

Fasthoff: Das ist einer der Schwerpunkte, ja. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit im Produkt rückt bei uns deutlich stärker in den Fokus. Ganz neu ist das nicht: Wir haben 2016, auf der vorletzten bauma, bereits elektrifizierte Maschinen vorgestellt und jetzt erweitern wir die Flotte. Die Familie der elektrifizierten Baumaschinen wächst also, wenngleich wir auch im Bereich dieselbetriebener Baumaschinen ebenfalls Produktneuerungen vorstellen werden. Dort stellen wir komplett überarbeitete Modelle vor, die noch wirtschaftlicher, noch effizienter und sicherer werden.

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Bergmann Bagger und Lader
Geschäftsführer Hans-Hermann Bergmann (l.) und Prokurist und Bereichsleiter Fahrzeugbau, Dirk Fasthoff, standen ABZ-Redakteurin Julia Gräßler im Interview Rede und Antwort zu den bauma-Plänen des Unternehmens.

ABZ: Welche Themen hat Bergmann sich außerdem auf die Fahnen geschrieben?

Bergmann: Bei Bergmann geht es schon immer – schon seit Jahrzehnten – vor allem um Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und um Effizienz. Wir fragen uns: Wie können wir die Maschinen und die Technik sicher machen und den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin auf der Baustelle entlasten? Und an der Beantwortung dieser Fragen arbeiten wir fortwährend.

Fasthoff: Es gibt auch Reaktionen auf Megatrends, die wir berücksichtigen. Fachkräftemangel am Bau ist natürlich ein großer Negativtrend und eine große Herausforderung, auf die wir mit unseren Produkten reagieren – besonders mit unserer neuen Produktgeneration. Genauso geht es aber auch um Ergonomie, Komfortanforderungen oder eine Anpassung an den demografischen Wandel.

Bergmann: Ein weiterer großer Faktor war und ist das Thema Arbeitssicherheit, gepaart mit der Attraktivität der Tätigkeiten im Baugewerbe für ältere und jüngere Kolleginnen und Kollegen. Die zukünftige Baumaschine muss auch von älteren Fahrern bedienbar sein, zeitgleich aber auch die jungen Fahrergenerationen ansprechen und Spaß an der Arbeit erzeugen. Das ist uns sehr wichtig und zeichnet meiner Meinung nach Familienbetriebe – wie Bergmann einer ist – aus. Diese Firmen sind sehr flexibel und passen sich der jeweiligen Situation oder Herausforderung an und finden adäquate Lösungen.

ABZ: Noch einmal hin zu Ihren bauma-Vorbereitungen: Wie groß wird der Bergmann-Messestand ausfallen?

Bergmann: Wir haben etwa 240 Quadratmeter zur Verfügung. Interessierte finden uns auf der Messe im Freigelände FN 914/1. Hier präsentieren wir die Bergmann-Dumper bereits seit mehr als einem Jahrzehnt. Damals waren wir auf diesem Abschnitt des Freigeländes als Fahrzeughersteller ziemlich exotisch, heute sind wir froh, dass wir dort sind: Wir liegen nun genau inmitten der Kompakt- und Großgerätehersteller. Der Weg führt also unweigerlich an unserem Stand vorbei. Das freut uns einfach. Die Position dort ist wirklich gut.

Fasthoff: Wir haben für die diesjährige bauma bewusst einen deutlich größeren Stand gewählt, auch im Vergleich zu den Vorjahren. Wir wollen der Vorstellung unserer erweiterten Fahrzeugpalette genügend Platz einräumen und noch mehr Kommunikationsfläche für unsere Kunden bieten. Dafür haben uns wirklich deutlich vergrößert.

ABZ: Interessierte dürfen also gespannt sein, was genau sie dann am Bergmann-Messestand alles erwartet.

Bergmann: So ist es. Wie gesagt, unter anderem stehen die voll-elektrifizierten Muldenkipper im Fokus. Beispielsweise haben wir den großen Drei-Tonner Mitte letzten Jahres zur Serienreife gebracht und auch in der Fertigung, die anderen, kleineren Geräte schieben wir jetzt alle nach. Mit dieser Idee sind wir, Herr Fasthoff sagte es, ja bereits 2016 gestartet. Daher sind die Fahrzeuge, die wir in diesem Jahr auf der bauma präsentieren, allesamt serienreif.

ABZ: Sie zeigen keine Prototypen?

Fasthoff: Nein, keine Prototypen oder derartige Konzepte, sondern serienreife Maschinen, die wir gemeinsam mit Händlern und Kunden entwickelt haben.

ABZ: Sind Sie – mit Blick auf das Pandemiegeschehen von Covid-19 – skeptisch, dass die Messe in diesem Herbst nicht so ausfallen könnte, wie man sie aus vergangenen Jahren kennt?

Bergmann: Ich glaube, ein bisschen gesunde Skepsis gehört dazu. Man muss sich darauf einstellen, dass Kunden aus dem Ausland möglicherweise nicht wie gewohnt anreisen werden. Das wäre sehr schade aber wir haben auch national und europaweit viele Kunden. Dennoch glaube ich nicht, dass die bauma an Bedeutung verliert.

Viel mehr gehe ich davon aus, dass es eine gute Messe wird, weil die Kunden die Baumaschinen auch einfach live sehen wollen. Klar kann man heutzutage vieles online abwickeln, aber die Maschinen vor Ort zu sehen und zu erleben, ist natürlich ein besonderes Erlebnis.

ABZ: Ist oder war Bergmann in diesem Jahr – abgesehen von der bauma – noch auf anderen Messeformaten unterwegs?

Bergmann: Zunächst haben wir mit einer umfangreichen Roadshow unsere Bergmann-E-Dumper am Markt vorstellen dürfen. So kam die Messe also sozusagen zu den Kunden. Weiterhin waren in diesem Jahr auf dem Messedoppel aus RecyclingAKTIV und TiefbauLIVE in Karlsruhe vertreten, auf der IFAT in München und auf dem VDBUM-Großseminar. Die GaLaBau in Nürnberg haben wir in diesem Jahr nicht besucht.

ABZ: Geben Sie eine Zwischenbilanz ab: Wie ist Ihr Eindruck vom bisherigen Messegeschehen in diesem Jahr?

Bergmann: Meiner Einschätzung nach waren die Leute waren froh, mal wieder rauszukommen. Die Gäste und Kunden haben das Gespräch gesucht und haben sich gefreut, dass es keine Online-Veranstaltungen war.

Fasthoff: Wir waren von beiden Messen positiv überrascht. In gewisser Weise sind wir nämlich mit einer vorsichtigen Erwartungshaltung an das Messe-Jahr 2022 herangegangen und waren dann – sowohl was die Qualität als auch was die Quantität der Besucher angeht, national oder international – wirklich beeindruckt.

ABZ: Meine letzte Frage an Sie beide: Was hat Bergmann sich mit Blick auf die nächsten zwei bis fünf Jahre vorgenommen?

Bergmann: Wir werden die Internationalisierung unseres Unternehmens weiter vorantreiben. Wir sind jetzt seit 2020 mit Bergmann Americas Inc. in Nordamerika vertreten und haben dort einen sehr guten Start gehabt. Außerdem haben wir in diesem Jahr mit dem Vertrieb in Asien begonnen. Dort laufen nun die ersten Fahrzeuge und der Markt wird in den nächsten Jahren zunehmend ausgebaut.

Fasthoff: Auch die elektrifizierte Flotte werden wir weiter ausbauen, und im Bereich der nicht elektrifizierten Maschinen erarbeiten wir alternative Antriebskonzepte. Wir beschäftigen uns außerdem mit der Frage, was nach dem Diesel kommt. Da gibt es einige Konzepte und Ideen, an denen wir gerade intensiv feilen.

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