Dachsanierung für zehngeschossiges Bürohochhaus

Gerüstbauer unterstützt Bauprojekt mit Sicherheitskonzept

Düsseldorf (ABZ). – Im Düsseldorfer Stadtteil Golzheim werden zur Zeit mehrere Büro- und Verwaltungsgebäude saniert, die eine Brücke zwischen einem Jahrhundert Baukultur spannen. Für den Gerüstaufbau ist dabei die Firma Sifatec zuständig, wie das Unternehmen kürzlich bekannt gegeben hat.
Sifatec Dachbau
In Vorbereitung einer umfassenden Dachsanierung des Verwaltungsgebäudes vertrauten Planer und Architekten auf das Sicherheitskonzept von Sifatec. Foto: Sifatec

Besondere Aufmerksamkeit würden die Hochbauten auf der Rückseite des denkmalgeschützten Oberlandesgerichts erfordern. Das im Jahre 1958–1961 nach dem Entwurf des Staatshochbauamtes Düsseldorf in Stahlbeton-Skelettbauweise errichtete 36,4 m hohe Gebäude bildet eine weitreichende Sichtachse und gleichzeitig eine städtebauliche Dominante in Blickrichtung Westen. Der zwölfgeschossige Verwaltungshochbau erhielt im Jahr 1999 bereits eine neue wärmegedämmte und hinterlüftete Sandsteinfassade. Im Spätherbst 2022 wurde mit der Dachsanierung begonnen, bei der die Dachfläche energetisch saniert wurde.

Die Sanierungsarbeiten begleiteten die Planer und Architekten vom Architekturbüro Christof Gmeiner Architekten BDA, Planungsgesellschaft, Hilden in Zusammenarbeit mit der WSP Deutschland AG, die für die TGA-Planungsleistungen verantwortlich zeichneten. Die besondere Herausforderung bestand den Verantwortlichen zufolge in einer Ausführungsplanung für eine Dachsanierung einschließlich Attikaaufbau, die nach der Sonderbauverordnung/Hochhaus NRW und den Vorgaben des baulichen Brandschutzes sowie der geltenden EnEV und der Tragfähigkeit ausgeführt werden musste.

Folglich wurde das Projektteam um die entsprechenden Fachingenieure für Brandschutz, EnEV und Tragfähigkeit erweitert. Den Auftrag für die Umsetzung sicherte sich der Bedachungs-Fachbetrieb HempelDach aus Mülheim an der Ruhr.

Im Zuge der Grundlagenermittlung führten die Planer verschiedene Dachbeprobungen durch. Danach bestand der Dachaufbau aus der Dachdecke, dem Gefälleestrich, der Bitumenabdichtung, einer Styropordämmung und der PVC-Abdichtung mit einer Trennlage. Die Dachentwässerung erfolgte ausschließlich über innenliegende Dachabläufe. Außerdem standen auf der Dachfläche auf Stahlauflagern positionierte große Klimageräte und diverse Dachlüfter. Durch den Bestandsaufbau der Klimageräte war die weitere Planung darauf ausgelegt, dass maximal mögliche an Dämmungsstärke nach dem aktuell geltenden Gebäudeenergiegesetz einzubauen.

Unmittelbar vor Beginn der Dacharbeiten wurde die Tragfähigkeit der alten Dachdecke als "nicht mehr tragfähig" eingestuft, was den Austausch gegen eine Gefälledämmung nach sich zog. Da die vorhandenen Attikaflächen auch nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprachen, sollten diese ebenfalls erneuert werden. Hinzu kam die Forderung nach neuen Wartungswegen für die dauerhafte Wartung und eine Notentwässerung, die als Druckentwässerung über alle Geschosse hinweg neu installiert wurde. Besonderes Augenmerk bedurfte die Planung der Flachdachabsicherung, da an den langen Seiten der Glasfassade kein Gerüst aufgebaut werden konnte. Hier fehlten die Befestigungsmöglichkeiten an der Glasfassade.

Ausgeschrieben waren die Sanierung der Dachfläche, samt Abdichtungslage, Dämmebene und Dampfsperre, die Erneuerung der Abdeckbleche des Dachrandes, die Installation von RWA-Flachdachfenstern, sowie die Herstellung eines dauerhaften Seitenschutzsystems für zukünftige Wartungsarbeiten.

Wichtiger Bestandteil der Planung war laut den Verantwortlichen ein auf das Sanierungsprojekt individuell abgestimmtes Sicherheitskonzept für die während der kompletten Sanierungsphase am Objekt arbeitenden Handwerker, für die darin arbeitenden Menschen und ihre Besucher. Die Herausforderung bestand in der Absturzsicherung der etwa 394 m² großen Dachfläche sowie der Höhen zugangs- und der Objektabsicherung. Hierzu zählten die Planung und Installation entsprechender Baustelleneinrichtungen, logistische Dienstleistungen, die Höhenzugangstechnik (mit Krane, Aufzug, Lift, Treppenturm), die Absturz-sicherung rund um das Flachdach, die ein barrierefreies und sicheres Arbeiten auf der gesamten Dachfläche bis hin zur Dachkante gewährleisten mussten, sowie Absperrungen und Wegleitsysteme rund um das Sanierungsobjekt, in einem von Fußgängern und Pkws stark frequentierten Verkehrsbereich.

In Sachen Sicherheit verließen sich die Architekten auf die Kompetenz und das Know-how des bundesweit tätigen Spezialisten für temporäre Absturzsicherungslösungen, Sifatec aus dem rheinland-pfälzischen Bengel/Bernkastel-Wittlich. Sicherheit beginnt für den Firmeninhaber und Dachdeckermeister Karl-Josef Simon bereits bei der Planung individueller Sicherheitslösungen und umfasst alle Arbeitsvorgänge bis zur Demontage und dem Abtransport aller systemrelevanten Komponenten. Dabei ergänzt Sifatec je nach Anforderung firmeneigene geprüfte und patentierte Systementwicklungen mit Baustellen-einrichtungen namhafter Hersteller.

Für die Höhenzugangstechnik des etwa 36,4 m hohen Gebäudes kombinierte Sifatec mit eigenem Montageteam und unter Verwendung persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) leistungsfähige Geräte zu einem Gesamtsystem. Für den Aufstieg wählte man einen Treppenturm vom Typ PERI UP Flex, der seitlich vor der Fassade des Hochhauses aufgestellt wurde.

Um Handwerker und Lasten schnell und effizient zu befördern, platzierte man neben dem Treppenturm einen über Zahnstangen betriebener Materialaufzug vom Typ GEDA 500Z/ZP, der sich dank seiner zwei Steuerungen entweder als reiner Materialaufzug oder als Transportbühne für Personen und Lasten nutzen ließ. Für den Aufbau der beiden Baustellengeräte setzten die Fachmonteure eigene Montagekrane ein.

Die Flachdachabsicherung der Sanierungsfläche geschah mit dem patentierten Sifatec Seitenschutzsystem, das komplett vor der Außenfassade hängt. In Düsseldorf verwendeten die Fachmonteure dafür spezielle direkt am Dachrand angebrachte Halteplatten aus Stahlblech, mit denen die Gerüstteile zuverlässig fixiert worden sind. Der patentierte Einhängemechanismus gewährleistet zum einen die sichere Befestigung mit einer Schwenkbewegung und ermöglicht durch diese eine ebenso zügige Demontage. Um ein Herabfallen von kleinen Gegenständen zu vermeiden, wurden die Dachränder zusätzlich mit einem engmaschigen, horizontal gespannten Schutznetz versehen.

Für die geforderte Zugangssicherung des videoüberwachten Haupteingangsbereiches montierte das Team mit direktem Gebäudeanschluss eine 4 m hohe Wand aus Layher Kassetten-Modulen vom Typ PROTECT und zusätzlichem Klingendraht. Die Verstrebungen der Module sorgen für eine gute Stabilität und Standfestigkeit.

Die vorausgehende umfassende Ausführungsplanung gewährleistete einen zügigen und sicheren Baustellenbetrieb. Dazu bot Sifatec eigenen Angaben zufolge mit geprüften und patentierten temporären Absturzsicherungssystemen ein Maximum an Arbeitssicherheit, mit denen das Gefährdungspotential während der Sanierungsarbeiten erheblich verringert wurde.

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