EAG Einfach Aufbereiten

Smartes Fräsgut-Recycling in Island

Hafnarfjördur/Island (ABZ). – Beim Marktführer in der Herstellung und dem Einbau von Asphalt, der Straßenbauunternehmung Colas Island mit rund 100 Mitarbeitenden, tritt die Siebtechnik der EAG Einfach Aufbereiten GmbH zum ersten Überseeeinsatz an – das Unternehmen ist in diesem Jahr mit seinen Lösungen auch auf dem Messe-Doppel aus RecyclingAKTIV und TiefbauLIVE (RATL) vertreten.
EAG Einfach Aufbereiten Messen und Veranstaltungen
Mit dem Modell SBR 4 werden größere Konglomerate separiert – zur Inbetriebnahme bei minus 8 °C auch zusätzliche "Frostbrocken". Foto: EAG Einfach Aufbereiten

Doch jetzt dazu, was es mit dem Einsatz in Island auf sich hat: Der Produktionsleiter, Steingrimur Bragason von Colas Island, entdeckte die SBR4 auf der bauma. Schnell war ihm klar, bei der Geschäftsleitung einen Verbesserungsvorschlag für den Recyclingprozess und die Einbausicherheit einreichen zu müssen. Die Vorteile von einfacher und robuster Technik zählen auf einer Insel doppelt. Weniger bewegliche Teile, der Verzicht auf Hydraulik und Fördertechnik sowie auf das Wesentliche reduzierte Elektrik sind wie gemacht für den Einsatz fern von Overnight-Express-Lieferungen in Mitten des nördlichen Atlantiks.

Die Aufgabenstellung indes ist die gleiche wie in deutschen Asphaltmischwerken. Es gilt, Brech- und Verschleißkosten zu senken, die Abhängigkeit vom Brecher beziehungsweise Brechdienstleister zu verringern und die Aufbereitung und Abläufe generell flexibler zu gestalten. Im Einsatz ist das SBR4-Sieb mit einem Volvo 150 mit 3,2 m breiter und 4,3 m³ fassender Schaufel. Die Siebanlage wurde mit einem 25x25-Millimeter- und 45x45-Millimeter-Siebdeck zur Aufbereitung von Deck-, Binder- und Tragschicht-RC ausgeliefert.

Keine weiteren Bleche oder Abdeckungen nötig

Das Spannsystem kommt mit acht Spannschrauben aus und es sind weiter keine Abdeckungen, Leitbleche oder Ähnliches zu demontieren. So dauert der Siebwechsel, der 9,6 m²großen Siebfläche, mit zwei Personen nur rund eine Stunde. Die Robustheit und die hohen Standzeiten der Siebbeläge werden auch durch den Stangensizer über dem Siebdeck erreicht. Über drei verschiedene Steckvarianten lassen sich die Stangen des patentierten Systems werkzeuglos auf den unterschiedlichen Materialfluss der Siebgüter bei verschiedenen Neigungseinstellungen der Maschine positionieren. Asphalt-Schollen werden direkt abgeschieden ohne zur Siebfläche zu gelangen. Das Fräsgut wiederum gelangt ausnahmslos zum Siebdeck und wird dort auf der 3 m langen Siebstrecke klassiert. Die Sizerstangen fungieren hier als Prallschutz, fördern die Siebleistung und erhöhen die Standzeit der Siebe. Die Steuerung per Ultraschall-Näherungssensor ermöglicht den Betrieb jederzeit, ohne dass der Radlader verlassen werden muss. So arbeitet die Maschine mit geringsten Betriebskosten und fügt sich optimal in den Prozess, zwischen Aufbereitung und Mischanlage, ein. Die Erregung des Schwingsystems wird ausschließlich von zwei Elektro-Unwuchtmotoren à 2 kW erzeugt.

In diesem Jahr sollen mit dem Baustoff-Recyclingsieb SBR4 20.000 bis 30.000 t aufbereitet werden. Bei externen Brechkosten von 6 bis 7 Euro pro Tonne wird sich die Siebanlage damit im Jahr der Anschaffung amortisieren. Mit den Maschenweiten von 25 und 45 mm können laut Hersteller problemlos 140 t Fräsgut pro Stunde abgesiebt werden. Das Unterkorn wird in der Regel aufgehaldet und die Gesteinszusammensetzung, der Bitumengehalt und die Eigenschaften durch das Labor bestimmt. Entsprechend dieser Ergebnisse und der Asphalt-Rezepturen wird daraus neuer Asphalt gemischt. Das Überkorn wird gelagert und später gebrochen.

Größere Konglomerate vermeiden

Neben den Brechkosten steht bei Colas die Vermeidung größere Konglomeraten einzumischen im Vordergrund. Mit der 25x25-Millimeter-Masche werden Konglomerate, die sich aufgrund der Lagerung gebildet haben, aus 0-11er- oder 0-16er-Granulat separiert. Diese Schutzabsiebung verhindert, dass sich die im Mischprozess nicht auflösenden Brocken beim Asphaltieren die Asphaltdecke aufreißen. Diese Schäden konnten durch eigene Lösungen bei der Zugabe bisher nicht gelöst werden und führten zum Aus- und erneuten Einbau der Asphaltdecke.

"Robuste und einfache Lösungen, wie das elektrisch betriebene Baustoff-Recyclingsieb SBR4, sind wie gemacht für die Bedingungen bei uns in Island", resümiert Produktionsleiter Steingrimur Bragason. Florian Schmellenkamp, Leiter Geschäftsentwicklung EAG, der persönlich bei der Inbetriebnahme vor Ort war, fügt hinzu: "Wenn unsere Technik im harten Einsatz auf Island überzeugt, dann in unserem Heimatmarkt in Deutschland umso mehr." Auf der RATL wird die EAG neben dem großen Modell SBR4 auch das kleinere Baustoff-Recyclingsieb SBR3 – geeignet für Radlader mit 5 bis 10 t Betriebsgewicht – präsentieren. Auch auf der steinexpo, die vom 23. bis 26. August 2023 läuft, wird die EAG präsent sein – dort am Stand C63.

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