EKOS – ein Headquarter mit Köpfchen

Höchstes Bürogebäude aus Holz in Südtirol errichtet

Vor einiger Zeit hat Rubner in Südtirol laut eigener Aussage das höchste Bürogebäude aus Holz umgesetzt. Das Konzept definiert das neue EKOS-Headquarter als "grüne Insel im Industriegebiet".
Rubner Holzbau Bauen mit Holz
Das würfelförmige 17 x 17 x 17 m messende Bürogebäude mit einer Bruttogrundfläche von 290 m² bildet mit der unmittelbar angrenzenden Betriebshalle ein einander architektonisch ergänzendes Ensemble. Foto: Oliver Jaist

Vahrn/Italien (ABZ). – Der Wunsch, ein ökologisch wertvolles Gebäude zu errichten, führte den Verantwortlichen zufolge unmittelbar zur Entscheidung, Holz als nachwachsenden Naturbaustoff zu nutzen. Das Material kann sowohl Feuchtigkeit über die Luft aufnehmen und wieder abgeben und verbessert somit das Raumklima in den Büroräumlichkeiten. Auch die antibakterielle Wirkung von Holz – aktuellen Studien zufolge überleben Bakterien auf trockenen Holzoberflächen keine 24 Stunden – ist eine Eigenschaft, die sich vor allem in einer stark frequentierten Arbeitsumgebung positiv auswirkt. Auch am Ende seiner Nutzungsphase produziert Holz als natürlicher Baustoff keine weiteren Altlasten, sondern lässt sich als Rohstoff weiter nutzen, beziehungsweise thermisch verwerten. Darüber hinaus speichern die in diesem Gebäude verbauten 500 m³ Massivholz langfristig 500 t CO2.

Wertschöpfungskette lückenlos abdecken

Ein Vorteil für Projekte dieser Größenordnung: Rubner kann die Wertschöpfungskette vom Holz aus PEFC-zertifizierten Wäldern bis hin zur Umsetzung lückenlos abdecken. Das Unternehmen verfügt mit mehreren Standorten über die entsprechenden Kapazitäten in der Produktion. Darüber hinaus punkte die Massivholzbauweise mit der werksseitigen Vorfertigung der Bauelemente. Mit modernen Produktionsanlagen und ausgefeilten Fertigungstechniken stellt Rubner die erforderlichen Massivholzbauteile in ressourcenschonender Art und Weise im eigenen Werk her. Für den reibungslosen und zeitsparenden Ablauf bei der weiteren Umsetzung auf der Baustelle erstellt das Team vorausschauende Montage- und Logistikkonzepte – so auch für das neue EKOS-Headquarter in Vahrn, wo sich diese Vorgangsweise bewährt hat.

Die kompakte Kubatur des Objekts sorgt mit ihrer Hüllfläche für eine Reduzierung von Energieverlusten und dadurch laufender Kosten für Kühlung und Heizung.

Das würfelförmige 17 x 17 x 17 m messende Bürogebäude mit einer Bruttogrundfläche von 290 m² bildet mit der unmittelbar angrenzenden Betriebshalle ein einander architektonisch ergänzendes Ensemble. Die beiden Baukörper sind im ersten und zweiten Geschoss über eine Brücke miteinander verbunden. Im Inneren des Kubus überbrücken einander überkreuzende Treppenläufe – ebenfalls von Rubner in Holzbauweise werksseitig vorgefertigt – die einzelnen Ebenen. Partner und Partner Architekten haben die Aufteilung nach eigener Aussage so gestaltet, dass sich die Arbeitsbereiche und -räume in Zukunft bei Bedarf trennen und neu einteilen lassen, ohne dadurch an Funktionalität und Schallschutz einzubüßen.

Außen verkohlte Holzfassade

Auch im Außenbereich spielt der Naturbaustoff Holz seine Stärken aus – denn die extremen Bedingungen des Gewerbestandorts bringen hohe Anforderungen an die Fassade mit sich. Die von Rubner produzierte und errichtete Tannenverschalung präsentiert sich nach Außen als verkohlte Holzfassade. Die Karbonisierung ist eine alte Technik der Holzkonservierung, die das Material resistent gegen Witterung und Schädlinge macht. Gleichzeitig wird auf diese Weise die Struktur des Holzes deutlich sichtbar. Die natürliche Schwarzfärbung bildet darüber hinaus einen architektonisch spannenden Kontrast zur vorgelagerten aus lebendigen Kletterpflanzen bestehenden Grünfassade. Sie verringert als natürlicher Sonnenschutz den technischen Kühlbedarf des Gebäudes, wirkt als Schutz der Bausubstanz vor UV-Einstrahlung und filtert Feinstaub aus der Umgebungsluft.

Bei der Realisierung des neuen EKOS-Headquarters wurden auf das Know-how und die Produktlösungen gleich mehrere Unternehmen unter dem Markendach der Rubner Gruppe gesetzt. Im Zuge der Ingenieurholzbauleistungen wurden auch Mehrschichtplatten von Nordpan, Rubner Türen sowie Rubner Fenster verbaut. Das Rubner-Team aus Brixen zeichnet für die holzbautechnische Planung (Ausführungszeichnung), werksseitige Vorfertigung, Transport, just-in-time-Lieferung sowie Montage der Holzkonstruktion verantwortlich. Zudem wurde Rubner auch mit den Baumeisterarbeiten, Spenglerarbeiten, der Installation von Glasfassaden, Glasdach, Fenstern und Außentüren sowie der Abdichtungen nach Außen beauftragt.

"Hier in Vahrn konnten wir zeigen, was Rubner – auch im Verbund mit anderen Unternehmen der familiengeführten Rubner Gruppe – zu leisten vermag", resümiert Rubner-Holzbau-Geschäftsführer Peter Rosatti. "Mit der Kostner GmbH als Auftraggeber sowie Partner und Partner Architekten als Planern hatten wir erfreulicherweise Ansprechpartner, die von Anfang an bewusst auf die Möglichkeiten und Vorteile der werksseitig vorgefertigten Massivholzbauweise gesetzt und dieses Potenzial optimal für sich genutzt haben. Auf diese Weise konnten wir gemeinsam das höchste Bürogebäude aus Holz in Südtirol realisieren – das gleichzeitig auch höchste ökologische, soziale und ästhetische Aspekte vereint."

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