Exponate vor rauer Nordseeluft geschützt

Dachrinne des Klimahauses Bremerhaven neu abgedichtet

Triflex Baustoffe
Im ersten Arbeitsschritt haben die Verarbeiter der Dadego Dachdecker-Genossenschaft Bremen eG die 232 lfd. M. Aluminium-Rinne gereinigt und vorbehandelt.

Bremerhaven (ABZ). – Im Klimahaus Bremerhaven lernen jedes Jahr eine halbe Million internationale Besucher die verschiedenen Klimazonen der Erde kennen. Wie sich extreme Witterungsbedingungen auf die Gebäudehülle auswirken können, wurde für den Betreiber des wissenschaftlichen Ausstellungshauses unfreiwillig zum Thema.

Die salzhaltige Nordseeluft hatte die Funktionsfähigkeit der Dachhaut beeinträchtigt. In der Folge sickerte das eindringende Wasser über die umlaufende, mit Aluminium ausgekleidete Dachrinne in die Dämmung ein und verursachte auch in den Ausstellungsräumen Schäden. Der Bauherr, die Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter-/Neuer Hafen mbH & Co. KG, kurz BEAN, beauftragte deshalb die Dadego Dachdecker-Genossenschaft Bremen eG mit der sofortigen Instandsetzung der begehbaren Rinne. Gefragt war ein witterungsstabiles Produkt, das auf dem Metalluntergrund haftet und die Bausubstanz nachhaltig schützt. Der Bauherr, der Verarbeiter und Flüssigkunststoff-Hersteller Triflex berieten sich über eine passende Lösung und entschieden, dass die vliesarmierte Abdichtung Triflex ProDetail die gestellten Anforderungen erfüllt.

Das System auf Polymethylmethacrylat-Basis (PMMA) ist Herstellerangaben zufolge schnell reaktiv, gleitet auch von senkrechten Flächen nicht ab und binde selbst komplizierte Geometrien nahtlos ein. Mit einem umfangreichen Wissens- und Erlebnisangebot rund um die Themen Klima und Klimawandel lockt das Klimahaus Bremerhaven seit seiner Eröffnung 2009 jährlich etwa 500.000 Besucher an. Im Zentrum der Ausstellung stehen die vier Bereiche Reise, Perspektiven, Offshore Center und das World Future Lab. Zu den spektakulären Inhalten des Klimahauses passt dessen auffällige Architektur: Die Dachkonstruktion ist zweiachsig gebogen und basiert auf einem ovalen Grundriss, der dem eines Bootes nachempfunden ist.

Die Entwässerung des Gebäudes erfolgte vor der Sanierung über eine 360° umlaufende, begehbare Rinne mit Metallauskleidung, die das Wasser konstruktionsbedingt an zwei Punkten ableitete. Doch nach einigen Betriebsjahren des Klimahauses zeigten sich Schwachstellen: Unsauber ausgeführte Anschlussdetails sowie das altersbedingte Versagen der Dehnungsausgleicher hatten zum Hinterlaufen der Dachhaut geführt. Das Wasser sickerte in die Dämmung und tropfte an den Tiefpunkten der tragenden Konstruktion unkontrolliert ab. Auch in den Ausstellungsräumen gab es erste Schäden. Insgesamt war der Untergrund der begehbaren Dachrinne stark durchfeuchtet und machte eine zügige Sanierung erforderlich, um sowohl die Exponate als auch das gesamte Bauwerk für lange Zeit zu schützen.

Bei der Wahl einer passenden Lösung galt es zu beachten, dass die Metallhaut der Dachrinne möglichst beibehalten werden sollte. Gefragt war eine dauerhafte Abdichtung der Anschlüsse und Details, die zudem in der Lage ist, die Bewegungen an den Übergängen der Metallbleche schadlos aufzunehmen. Die Substanz war bereits stark durchfeuchtet, daher kam ausschließlich ein Material infrage, das sich zu 100 % mit dem Untergrund verbindet. Da die Sanierung im Herbst stattfand und deshalb wechselhaftes Wetter zu erwarten war, sollte ein System verwendet werden, das sich abschnittweise verarbeiten lässt.

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Triflex Baustoffe
Anschließend applizierten sie das vliesarmierte Triflex ProDetail auf Polymethylmethacrylat-Basis (PMMA). Das Spezialharz bindet dank der flüssigen Verarbeitungstechnik selbst komplizierte Geometrien in die Abdichtung ein. Fotos: Triflex

Gemeinsam entschieden der Verarbeiter, der Bauherr sowie Triflex- Anwendungstechniker Michael Klein und Triflex-Gebietsverkaufsleiter Hauke Freese, die das Bauvorhaben vor Ort betreuten, dass Triflex ProDetail all diese Anforderungen erfüllt. In der Bauwerksabdichtung bewährt sich das Detail-Abdichtungssystem seit vielen Jahren. Es ist vollflächig vliesarmiert, bleibt dadurch auch im ausgehärteten Zustand flexibel und nimmt Bewegungen aus den weiteren Funktionsschichten schadlos auf. Die flüssige Verarbeitungstechnik ermöglicht eine homogene Abdichtung mit Einbindung selbst komplizierter Details wie Dehnungsfugen, Hochzüge und Entwässerungspunkten. Das Material ist werksseitig thixotropiert und haftet somit problemlos an senkrechten Flächen. Es geht einen vollflächigen Verbund mit dem Untergrund ein und verhindert Unterläufigkeit durch Regenwasser zuverlässig. Da das Spezialharz besonders kurze Aushärtungszeiten hat, kann es abschnittweise appliziert werden, selbst bei wechselhaftem Wetter und Untergrundtemperaturen bis –5 °C.

Vor dem Aufbau der einzelnen Funktionsschichten begannen die Verarbeiter der Dadego mit dem Rückbau und der anschließenden Reinigung der durchnässten Kehle. "An den Tiefpunkten der Rinne, über die die Entwässerung des Daches erfolgt, wurde eine zweite Entwässerungsebene eingebaut, damit die Feuchtigkeit gezielt abgeleitet werden kann", erklärt Heiner Behrens von der Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter-/Neuer Hafen mbH & Co. KG. Die erhalten gebliebene Dachhaut aus Aluminium haben die Sanierungsspezialisten mit Triflex Metal Primer grundiert, um die Haftung des Harzes auf der 418 m² großen Fläche sicherzustellen. Dann erfolgte der Aufbau des Detail Abdichtungssystems Triflex ProDetail mit einer Lage PMMA, einer Lage selbstklebendem Spezialvlies und einer weiteren Lage Flüssigkunststoff im Bereich der Rinne sowie der 126 lfd. M. Dehnungsfugen. Mit dem UV-beständigen Triflex Cryl Finish 205 versiegelten die Verarbeiter anschließend die Fläche, um ihre chemische und mechanische Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.

Nach der Instandsetzung mit Triflex Flüssigkunststoff ist die Dachhaut des Klimahauses dauerhaft vor Hinterläufigkeit geschützt und der Erhalt des Objektes für lange Zeit gesichert. "Für die Anforderungen der Sanierung war Triflex ProDetail die maßgeschneiderte Lösung, weil das Abdichtungssystem abschnittweise verarbeitet werden kann und sich zu 100 % mit dem Untergrund verbindet", sagt Olaf Sievert, geschäftsführender Vorstand der Dadego.

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