Gebäudebestand der Zukunft

Massiv und dauerhaft kreislauffähig

Hannover (ABZ). – "400.000 neue Wohnungen pro Jahr", lautet das wohnungsbaupolitische Ziel der Bundesregierung. Eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts erwartet hingegen ein Defizit von mehr als 700.000 Wohnungen für das Jahr 2023. Wird der Erhalt des Bestands derzeit als größte Stellschraube im Kampf gegen den Klimawandel diskutiert, so ist spätestens bei diesen Zahlen klar, dass der Neubau unabdingbar ist, um die Ziele ansatzweise zu erreichen.
KS-Original Wohnungsbau
Geschlossene Kreisläufe bilden die Grundlage für nachhaltiges Wirtschaften. Mit dem KS-Kreislaufstein entwickelt von dem mittelständischen Kalksandstein-Hersteller KS-Original gibt es ein zirkuläres Konzept für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft im Mauerwerksbau. In den Steinen sind derzeit bis zu 15 % Recyclingmaterial enthalten. Foto: Olaf Mahlstedt/KS-Original

Umso wichtiger ist es, die neu entstehenden Gebäude als "Bestand der Zukunft" zu verstehen und zukünftige Auswirkungen und Nutzungen in allen Phasen des Planungs- und Bauprozesses einzubeziehen, teilt das Unternehmen KS-Original mit.

Im mehrgeschossigen Wohnungsbau ist der Kalksandstein seit vielen Jahren der am häufigsten genutzte Wandbaustoff. Diesen Status verdankt er vor allem seinen positiven Eigenschaften in Sachen Langlebigkeit, Tragfähigkeit, Brand- und Schallschutz, erläutert KS. Im Kampf gegen den Klimawandel und hinsichtlich des so dringend benötigten Wohnraums sieht sich der Markenverbund mittelständischer Kalksandsteinhersteller auch in der Verantwortung, den Weg zu einer nachhaltigen Architektur mit Kreislaufprodukten mitzugestalten.

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KS-Original Wohnungsbau
Der KS-Kreislaufstein ist in allen bauphysikalischen und ökologischen Eigenschaften mit konventionell produzierten Kalksandsteinen identisch, erklärt der Hersteller. FOTO: KAI-NIELSEN/KS-ORIGINAL

Um die eingebrachten Ressourcen effizient einzusetzen, ist es entscheidend, die "graue Energie" nicht nur drastisch zu reduzieren, sondern auch möglichst langfristig zu nutzen. Hierfür braucht es robuste Baukonstruktionen mit Materialien, die schon heute ein hohes Maß an Umweltbewusstsein mit langer Lebensdauer verbinden. Idealerweise besitzen sie in naher Zukunft auch die Fähigkeit, klimapositives Bauen zu ermöglichen sowie durch ihre Zirkularität zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und des Abfallaufkommens beizutragen.

Für das mineralische KS-Abbruchmaterial werden bereits seit vielen Jahren verschiedene Recyclingpfade genutzt. Die rückgebauten Steine haben sich vor allem im Straßen-, Beton- und Deponiebau oder als Vegetationssubstrate bewährt.

"Doch auch darüber hinaus bietet die funktionsgetrennte KS-Bauweise optimale Voraussetzungen für eine Trennung der Bauteilschichten und anschließende Wiederverwertung der Materialien", erklärt Peter Theissing, Geschäftsführer von KS-Original. "Wenn wir die Potenziale zur Gewinnung eines Sekundärrohstoffs aus sortenreinem Kalksandstein nutzen können, ohne Kompromisse hinsichtlich Langlebigkeit und Qualität unseres Mauersteins einzugehen, reduzieren wir den Ressourcenverbrauch in der Herstellung und das Abfallaufkommen aus dem Rückbau von Gebäuden deutlich."

Dieser Idee folgend, haben regional agierende Hersteller des Markenverbunds im Rahmen von Pilotprojekten nun erstmals ein Verfahren zur Herstellung von Kalksandsteinen aus recyceltem Material entwickelt. Hierzu zählt auch das Unternehmen Zapf-Daigfuss, das auf dem Gelände der zukünftigen TU Nürnberg das Mauerwerk eines mehr als 50 Jahre alten, zum Rückbau stehenden Gewerbebaus untersuchte. An den Kalksandsteinen waren keine anorganischen oder organischen Anhaftungen vorhanden, weshalb sich Abbruchunternehmen und KS-Hersteller zu einem selektiven Rückbau entscheiden konnten: Die Dämmstoffe wurden entfernt und getrennt aufbereitet. Anschließend wurden die geeigneten Strukturen gezielt rückgebaut, das Recyclingmaterial sortiert und mit Brechwerken klein gebrochen. Im KS-Werk angekommen, wurde der sortenreine Sekundärrohstoff mit einem Anteil von 12 % dem herkömmlichen Gemenge aus Sand, Kalk und Wasser beigemischt und in den energiearmen Produktionsprozess gegeben.

Der hieraus entstandene KS-Kreislaufstein ist in allen bauphysikalischen und ökologischen Eigenschaften mit konventionell produzierten Kalksandsteinen identisch: Wie der herkömmliche Wandbildner setzt er sich aus rein natürlichen Bestandteilen zusammen und ist frei von Schadstoffen. Zusätzlich bietet er die Möglichkeit, abgebrochenes Material immer und immer wieder in den Kreislauf zurückzuführen. Auch Schnittmaterial aus dem Werk und Baurestmassen von den Baustellen können in die Produktion zurückgeführt werden. Damit ist die Herstellung nicht nur umweltschonend und energiearm, sondern auch abfallfrei.

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie von KS-Original arbeiten die mittelständischen Kalksandsteinhersteller daran, den Recyclinganteil weiter zu erhöhen und bundesweit zur Realisierung nachhaltiger Gebäude anzubieten. Pionierarbeit betreibt in diesem Jahr auch der in Osnabrück ansässige Hersteller BMO zusammen mit dem Start-up Concular aus Berlin.

Die im Laufe des Teil-Rückbaus eines Kaufhof-Gebäudes in Osnabrück entnommenen Kalksandsteine sollen hinsichtlich ihres Wiederverwendungspotenzials untersucht werden.

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