Gelungene "Stadtreparatur"

Baulücke klug geschlossen

Schwerin (ABZ). – In einer Baulücke in der Schweriner Altstadt hat das Architekturbüro planstudio9 ein ungewöhnliches Wohn- und Geschäftshaus realisiert. Die abwechslungsreich gestaltete Architektur mit dem Röben-Klinker der Bezeichnung RYSUM flammbunt schafft dabei ein gelungenes Stück Stadtreparatur, sind die Verantwortlichen überzeugt.
Mauerwerksbau
Der Klinkerbau fügt sich zwischen einem zweigeschossigen Barockhaus und einem fünfgeschossigen Backsteingebäude aus den 1930er-Jahren ein. Fotos: Röben/Enno Friedrich

Mit ihrem aufwändig sanierten historischen Zentrum und dem seit 2014 als Weltkulturerbe vorgeschlagenen Residenzensemble zählt die rund 100.000 Einwohner zählende Landeshauptstadt Schwerin zu den attraktivsten Städten in Mecklenburg-Vorpommern. Seit den 1990er Jahren wurden hier zahlreiche Altbauten denkmalgerecht restauriert und vorhandene Baulücken geschlossen. Einen wichtigen Beitrag dazu geleistet hat das vor Ort ansässige Büro planstudio9, das seit seiner Gründung 1993 zahlreiche Sanierungen im Stadtkern umgesetzt hat.

Zu den jüngsten Projekten der Planer zählt der Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in der zentral gelegenen Schlossstraße. Der sensibel eingefügte Klinkerbau ersetzt einen eingeschossigen Flachdachbau und vermittelt mit seiner differenzierten Volumenstaffelung und seiner Drei- beziehungsweise Fünfgeschossigkeit geschickt zwischen einem zweigeschossigen Barockhaus und einem fünfgeschossigen Backsteingebäude aus den 1930er Jahren. Die Ausbildung des Giebels als "Fassade" mit Eckfenstern sorgt dabei für einen formalen Abschluss der Gebäudezeile in der Schlossstraße.

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Mauerwerksbau
Die Röben-Klinker harmonieren mit den Aluminiumrahmen und den bläulich-grünen Glaspaneel- und Strukturelementen der Fenster.

"Wer vom Marienplatz nach Osten in die Schlossstraße blickte, der schaute dort rechterhand jahrzehntelang auf einen hohen Giebel", erklärt Architekt Michael Schnell. "Direkt davor lag ein Flachbau, in dem sich zuletzt eine Schlecker-Filiale befand. Das ergab mit den angrenzenden Bauten einen gewaltigen Höhensprung." Um die unansehnliche Lücke zu schließen und damit ein Stück Stadtreparatur zu ermöglichen, entstand schließlich die Idee zu einem abgetreppten Bau, der stufenweise zwischen seinen Nachbarn vermittelt. Besondere Spannung erhält der Bau durch eine leichte horizontale Verdrehung der einzelnen Geschosse.

Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Historie des Standortes ist eine plastische Raumskulptur mit wechselnden Fluchtlinien entstanden, die sich trotz aller Modernität sensibel an ihre Umgebung anpasst, heißt es seitens der Architekten: "Das straßenseitige Erscheinungsbild fügt sich in Maßstäblichkeit und Materialität in die Umgebung ein, ist mit seiner Architektur und Formensprache aber gleichzeitig auch als Ausdruck der Zeit erkennbar", erklärt Schnell.

Im Erdgeschoss des Hauses liegen der Hofladen und das Eiscafé mit Durchgang zu einem verglasten Anbau im Innenhof. In den darüber gelegenen Ebenen sind eine Zahnartpraxis sowie vier barrierefreie Wohnungen entstanden, die durch die Fortführung der teilweise über Eck verlaufenden Fenster auf der Stirnseite überwiegend von drei Seiten her belichtet werden. Die hofseitige Dachfläche des Fünfgeschossers steht zusätzlich als gärtnerisch nutzbare Dachterrasse zur Verfügung, die übrigen Dachflächen wurden begrünt.

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