Hunderttausende Wohnungen fehlen

Bündnis fordert 50 Milliarden Euro für Wohnungsbau

Berlin (dpa). – Ein Bündnis aus Mieterbund, Baugewerkschaft sowie Sozial- und Branchenverbänden warnt vor einer sich immer stärker zuspitzenden Wohnungsnot in Deutschland. "Die Situation am Wohnungsmarkt ist dramatisch", sagte der Präsident des Deutschen Mieterbunds, Lukas Siebenkotten, unlängst in Berlin.
Baupolitik
Die Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH baut am Rande des Stadtzentrums im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus, gefördert vom Freistaat Thüringen, 38 barrierefreie Wohnungen. Ein Bündnis aus Mieterbund, Baugewerkschaft sowie Sozial- und Branchenverbänden fordert angesichts der Wohnungskrise ein Sondervermögen in Höhe von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Martin Schutt

Hauptgrund: Die zunehmende Zuwanderung bei gleichzeitig niedrigem Bautempo. Das Bündnis forderte ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau sowie Steuersenkungen. Zwischen Januar und September des vergangenen Jahres kamen laut einer Studie des Pestel-Instituts in Hannover und des Bauforschungsinstituts ARGE aus Kiel rund 1,25 Millionen Menschen mehr nach Deutschland, als im selben Zeitraum gingen.

Das sei das größte Wanderungssaldo mindestens seit der Wiedervereinigung. Grund seien vor allem die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Doch die vielen Neuankommenden stoßen dem Bündnis zufolge auf zu wenig Wohnraum. Zudem stockt der Wohnungsbau, weil sich viele Menschen das Bauen angesichts gestiegener Zinsen und teurer Materialien nicht mehr leisten können. "Es fehlen mindestens 700.000 Wohnungen in Deutschland", betonte Siebenkotten. "Und wir müssen davon ausgehen, dass diese Zahl weiter steigt."

Zum Vergleich: 2021 wurden laut Statistischem Bundesamt gut 293 390 Wohnungen fertiggestellt, offizielle Zahlen für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor. Mangel herrscht demnach vor allem an bezahlbarem Wohnraum.

Das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung sieht den jährlichen Bau von rund 400.000 Wohnungen vor, 100.000 davon sollen Sozialwohnungen sein. Würden diese Einheiten tatsächlich gebaut werden, könnte das Problem aus Sicht des Bündnisses bereits in vier bis fünf Jahren behoben sein. Doch auf Basis der Auftragsstudie von ARGE und Pestel-Institut gehen die Verbände und Gewerkschaften davon aus, dass etwa im vergangenen Jahr lediglich rund 20.000 Sozialwohnungen genehmigt worden sind.

"Die Bundesregierung ist nicht allein Schuld an dieser Misere", betonte Siebenkotten. Der Ukraine-Krieg habe die Energie- und damit auch die Produktions- und Baukosten in ungeahnte Höhen getrieben. Was es deshalb brauche, seien vor allem mehr Fördergelder und finanzielle Anreize.

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