In Italien

Großfräse unterstützt bei Autobahnsanierung

Wirtgen Baumaschinen
Die Wirtgen-Kaltfräsen arbeiteten zeitversetzt, um 45 Muldenkipper kontinuierlich mit Fräsgut beladen zu können. Foto: Wirtgen

Vicenza/Italien (ABZ). – Eine neue Großfräse des Typs W 210 Fi von Wirtgen wurde bei einer Instandsetzungsmaßnahme an der italienischen A 31 eingesetzt. Auf einem 1,4 km langen Abschnitt in der Provinz Vicenza musste der Belag nahe der Ausfahrt Thiene 22 cm tief gefräst werden. Anschließend nutzten die Arbeiter einen Wirtgen-Recycler und einen Bodenstabilisierer des Typs WR 250, um die untere Tragschicht zu festigen. Rund 15.000 m² wurden dann mit Hamm-Walzen verdichtet. Fertiger des Unternehmens Vögele bauten danach den Asphalt ein. Um das Fräsgut nach Mischgutarten zu trennen, trugen die Großfräsen zunächst die Deckschicht auf 4 cm ab. In einem zweiten Übergang frästen sie dann die 18 cm dicke Asphaltbinderschicht und die Asphalttragschicht. Die unterschiedlichen Schichten seien dem Materialkreislauf dadurch wieder zugeführt worden, so das Unternehmen Wirtgen. Die Kaltfräsen arbeiteten zeitversetzt, um 45 Muldenkipper kontinuierlich mit Fräsgut beladen zu können. Die neue Maschinengeneration habe den langjährigen Fräsfahrer Valentino Pivotto von Fräsdienstleister Crestani positiv beeindruckt, da er nach einigen Jahren erstmals wieder mit einer Wirtgen-Fräse arbeitete. "Daher war der Sprung mit der W 210 Fi in Bezug auf Steuerung, Leistung und Produktivität enorm", sagt er.

Durch das Zwei-Gang-Lastschaltgetriebe, das über den Mill Assist automatisch gesteuert wird, können Fahrer nun ein vergrößertes Fräswalzen-Drehzahlspektrum nutzen. Dazu werde mit dem Dieselmotor zusätzlich ein modernes Motorrating mit starkem Drehmoment ab 1300 U/min eingesetzt, so Wirtgen. Das sorge für einen geringeren Dieselverbrauch und reduziere Lärmemissionen. Mit der intelligenten Getriebesteuerung in Verbindung mit dem Dieselmotor soll der Fahrer die Fräswalzen-Drehzahlen nach unten und oben erweitern können. Im niedrigen Drehzahlbereich würden dadurch Kraftstoff und Meißelverschleiß signifikant reduziert. Im oberen Bereich könne auch bei hohen Flächenleistungen ein qualitativ hochwertiges Fräsbild erzielt werden, so der Hersteller.

Das Fräsen mit der W-210-Fi-Maschine effizienter sei, findet Gabriele Martin, Fräsenfahrer bei Ecovie: "Es gibt definitiv einen Unterschied zu anderen Kaltfräsen. Vor allem beim Kraftstoffverbrauch, der wirklich ohne Leistungseinbußen gesunken ist", sagt er. Interessant sei auch das Wirtgen-Performance-Tracker-System (WPT), das viele Daten bereitstelle. Unternehmensangaben zufolge ließen sich mithilfe des WP-Trackers erstmals Fräsarbeiten, die bereits durchgeführt wurden, exakt bestimmen. Zudem seien die vom Tracker übermittelten Leistungs- und Verbrauchsdaten der Maschine sehr hilfreich. "All diese Daten kann ich direkt von der Maschine aus senden. Das bedeutet, wir erhalten sofort eine Gegenüberstellung von Kosten und Produktivität", so Martin. Das System erleichtere die Baustellenkostenanalyse deutlich. Gleichzeitig könnten Entscheidungen für zukünftige Aufträge leichter getroffen werden, da das WPT-System Effizienzauswertungen von bereits durchgeführten Projekten bereitstelle. Dadurch soll der Maschinenbetreiber wissen können, welche Fräse für welchen Einsatz die effizienteste Lösung ist.

Bei der Sanierung der A 31 hatte sich das ausführende Unternehmen für drei W-210-Fi-Fräsen entschieden. "Diese Maschine ermöglicht es dem Bediener, sich dank der hervorragenden Sicht und durch die neuen Steuerungs- und Datenerfassungssysteme besser auf die Arbeit zu konzentrieren", so Massimo Valerio, Fahrer des Unternehmens Girardini, über die Schaltzentrale der neuen Großfräsen.

Alle wichtigen Daten zu Fräsarbeiten und zum Maschinenzustand werden auf einem 7? großen Bedienpanel dargestellt. Weitere Bedienoberflächen zum Nivellieren und Steuern des Verladebandes sollen den Bedienkomfort zusätzlich steigern. "Am Ende des Tages macht der Fahrstand wirklich den Unterschied", sagt Valerio. Das neue Steuerungssystem Mill Assist vereinfache seine Arbeit sehr.

Denn bisher mussten Massimo Valerio und seine Kollegen viele Maschinenparameter nach Gefühl und Erfahrung einstellen. Dazu zählten unter anderem der Dieselmotor, die Fräswalzen-Drehzahl, die Fräsgeschwindigkeit oder die Wassermenge zur Meißelkühlung. Oft mussten die Arbeiter die Maschinen manuell an veränderte Bedingungen, wie unterschiedliche Materialhärte, anpassen. Solche Aufgaben übernehme nun der Mill Assist. Wirtgen zufolge verarbeite er kontinuierlich mehr als 60 Signale. Der Assistent errechne und simuliere unterschiedliche Einstellungsvarianten in Echtzeit. Im Automatikbetrieb stelle der Mill Assist stets das günstigste Arbeitsverhältnis zwischen Fräsleistung und Betriebskosten ein. Das verbessere nicht nur die Maschinenleistung, es reduziere auch Diesel-, Wasser- und Meißelverbrauch ebenso wie CO2-Emissionen. Das System reduziere außerdem den Lärmpegel und die Vibrationen der Maschine – auch beim Fräsen von 10, 15 oder 18 cm Tiefe. "Der Mill Assist entlastet mich enorm", so Fräsenfahrer Valerio.

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