Kristalle im Stadtteilgefüge

Kubatur mit reduzierter Materialität

Oldenburg (ABZ). – Am Brookweg in Oldenburg ist mit dem Christophorus-Haus, einem katholischen Pfarrheim der Kirchengemeinde St. Marien, der erste Baustein eines neuen Ensembles entstanden, das der Kirchengemeinde die Einbindung in das Quartier und damit auch in das Stadtteilleben ermöglicht.
Deppe Backstein Mauerwerksbau
Den Gebäudekomplex planten die Architekten in Massivbauweise mit mineralischer Dämmung und Verblendmauerwerk. Foto: Deppe Backstein-Keramik

Der neue Baukörper zeichnet sich den verantwortlichen kbg architekten zufolge durch "eine ausdrucksstarke Kubatur und eine reduzierte Materialität aus, die auf subtile Art und Weise Bezug zur nahe gelegenen Kirche Gottfried Böhms sucht, dabei jedoch nicht in Konkurrenz tritt und so die anvisierte Ensemblewirkung stärkt". Im Zuge des Projektes fiel die Wahl auf Klinker von Deppe Backstein. "Wir schätzen die Zusammenarbeit mit dem Team von Deppe sehr. Insbesondere der hohe gestalterische Anspruch und das Ausloten neuer Wege in der Herstellung und Verarbeitung von Klinker haben uns überzeugt", erklärt Janek Halupzok, einer der drei Partner und Geschäftsführer bei kbg.

Die Platzierung des neuen Pfarrheims und die Ausformulierung des Gebäudevolumens habe sich durch die Wegeführung und die Schaffung eines zentralen Quartiersplatzes gemeinsam mit einer neuen Kindertagesstätte ergeben, die zeitgleich geplant und realisiert wurde. Das neue Gebäude wurde an der nordwestlichen Grundstücksecke realisiert und schafft für den Gemeindeplatz eine klare Raumkante, heißt es seitens der Architekten. Mit der zeitgenössischen Fassadengestaltung bilde der Neubau eine eigene Identität und formuliere damit ein modernes Verständnis von Kirche und Religion. Dabei wurde die Farbe des Klinkers an das rote Mauerwerk der Kirche und der bestehenden Kita angelehnt. Doch die Verantwortlichen entschieden sich für einen helleren Ton, sodass eine Ensemblewirkung eintritt. "Der Prozess der Klinkerherstellung, insbesondere die Schaffung des gewünschten Rottons, war eine besondere Herausforderung", erinnert sich Dr. Dirk Deppe, Geschäftsführer von Deppe Backstein. "Wir haben uns intensiv mit dem Team von kbg ausgetauscht und so lange an den Farbnuancen gearbeitet bis wir den Farbton entwickelt haben, den sich Architekten, Nutzer und Bauherr gewünscht haben." Halupzok ergänzt: "Das Ziel, die Kubatur des Pfarrheims durch eine relativ homogene Farbgebung mit nur leichtem Farbspiel zu stärken, haben wir gemeinsam erreicht."

Den neuen Gebäudekomplex planten die Architekten in Massivbauweise mit mineralischer Dämmung und Verblendmauerwerk. "Der warme und erdige Charakter dieses Baustoffs und die Gestaltungsmöglichkeiten, die Klinker eröffnet, waren für uns entscheidende Kriterien", erläutert Halupzok.

Im Bereich des Haupteingangs entsteht durch das Anheben der Trauflinie ein Hochpunkt, der sich zum Gemeindeplatz und damit zum öffentlichen Raum orientiert. Über den Eingang betreten Besucher das Foyer, das mit einem Luftraum über zwei Geschosse seine Funktion als Dreh- und Angelpunkt, als Aufenthaltsort und Kommunikationszone untermalt. Die im Verblendmauerwerk perforierte, im offenen Verband realisierte, schräg verlaufende Außenwand nimmt Bezug zu Gestaltungselementen im Kirchenbau und verleiht dem Foyer und Galeriebereich durch den diffusen Lichteinfall eine spannungsreiche Stimmung so ein Statement der verantwortlichen Architekten.

Direkt an das Foyer grenzt der Gemeindesaal an, der durch mobile Trennwände in drei Räume unterschiedlicher Größe teilbar ist. Auf gesamter Fassadenbreite öffnet sich der Saal dem Begegnungsplatz Richtung Osten und damit auch dem Quartier und seinen Bewohnern. So wird die Gemeinde zum festen Bestandteil des Stadtteillebens. Im Obergeschoss befinden sich Gruppenräume und eine Bibliothek. Über ein großes Fenster wird auch von dort der Bezug zum Quartiersplatz und Kita hergestellt.

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