Layher zur bauma 2022

Die bauma ist ein wichtiger Fixpunkt

Wolf Christian Behrbohm, Geschäftsführer bei Layher, sprach mit ABZ-Chefredakteur Kai-Werner Fajga über aktuelle Trends.
Layher Gerüstbau
Wolf Christian Behrbohm ist Geschäftsführer bei Layher. Foto: Layher

ABZ: Herr Behrbohm, wie beurteilen Sie die aktuellen konjunkturellen Einflüsse in der Bauwirtschaft?

Behrbohm: Eine klare Aussage ist derzeit kaum verlässlich möglich, dazu gibt es aktuell zu viele Unsicherheiten – sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Was wir sagen können, ist, dass der Markt sich je nach Bereich sehr unterschiedlich entwickelt. Angesichts von Rezessionsängsten sowie steigenden Preisen und Zinsen wird es im privaten Wohnungsbau allgemein etwas ruhiger. Infrastrukturmaßnahmen wie Straßenbau und Brückenbau sind jedoch immer noch ein wichtiger Motor im Baugewerbe – ebenso der Wohnungsbau in Metropolregionen. Auch in der Industrie werden Gerüstbaudienstleistungen weiterhin nachgefragt, gerade in der Prozessindustrie wie bei Wartungsarbeiten im Energiesektor.

ABZ: Welchen Einfluss hat das auf das Marktszenario im Bereich Gerüstbautechnik?

Behrbohm: Für die nähere Zukunft sind wir vorsichtig optimistisch. Der Bedarf ist da, wie ich gerade schon erläutert habe. Auch Begleitumstände der aktuellen Situation, wie fehlende Rohmaterialien, tragen teils zu einer vermehrten Nachfrage nach Gerüstmaterial bei. Hintergrund ist, dass aufgrund von Bauverzögerungen die Standzeiten von Gerüsten länger sind als ursprünglich geplant. Unsere Kunden müssen daher in neues Material investieren, um andere Baustellen termingerecht beginnen zu können. Gerüstbauer sind durch die nach wie vor gute Auftragslage durchaus zu gezielten und vorausschauenden Investitionen bereit. Was im Markt ein weitaus größeres Problem darstellt, ist die fehlende Ressource "Mensch". Für unsere Kunden werden daher die materialsparenden und wirtschaftlichen Systemlösungen von Layher noch wichtiger.

ABZ: Die gesamte Branche klagt über Fachkräftemangel. Ist auch Layher davon betroffen?

Behrbohm: In unserer Region sind wir als attraktiver Arbeitgeber mit interessanten Tätigkeiten, großen Gestaltungsspielräumen für Mitarbeitende und modernen Arbeitsbedingungen wie mobilem Arbeiten bekannt. Das erleichtert die Suche nach geeigneten Fach- und Nachwuchskräften erheblich, wenn es insgesamt auch herausfordernder wird, keine Frage. Umso wichtiger ist unsere eigene Aus- und Weiterbildung, auf die wir sehr großen Wert legen. Und das schon seit Jahrzehnten. Wir haben im Moment über 40 Auszubildende und Studierende in knapp 20 Fachrichtungen. Damit legen wir den Grundstein für die Zukunft.

ABZ: Welche Erwartungen hat Layher an die diesjährige bauma?

Behrbohm: Die bauma als die weltweit größte Baufachmesse ist schon immer ein wichtiger Fixpunkt für uns. Hier treffen wir alle drei Jahre unsere vielen Kunden aus dem In- und Ausland und können mit ihnen in einen intensiven Dialog treten. Nun waren die letzten Jahre stark von den Kontaktbeschränkungen geprägt. Dieser Umstand hat zwar der Digitalisierung den dringend notwendigen Boost gegeben, gleichzeitig aber auch die hohe Bedeutung persönlicher Kontakte und des direkten Austauschs noch mehr in den Blickpunkt gerückt.

Daher freuen wir uns, Kunden und Interessenten endlich wieder live und persönlich wiederzusehen. Unsere Gäste wiederum haben die Möglichkeit, sich in komprimierter Form nicht nur über die wegweisenden Neuheiten von Layher im Bereich Gerüst-Systeme, Steigtechnik und Bautechnik aus erster Hand zu informieren, sondern auch über die praxisorientierten Serviceangebote. Dieses Komplettpaket verschafft ihnen ein Mehr an Sicherheit, ein Mehr an Effizienz – und damit den entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

ABZ: Welche neuen Produkte oder Weiterentwicklungen präsentiert Ihr Unternehmen zur bauma im Bereich Gerüstbautechnik?

Behrbohm: Unsere Aufgabe ist es, Kunden bestmöglich bei ihren Herausforderungen am Markt zu unterstützen. Mit Lösungen auf Basis unserer Philosophie Layher Lightweight, die das Arbeiten auf der Baustelle einfacher, schneller und sicherer machen. Mit passenden Ergänzungsbauteilen für neue Anforderungen. Und mit faszinierenden Digitalisierungsperspektiven dank Layher SIM. Gemeinsam wollen und werden wir den wirtschaftlichen Erfolg unserer Kunden wachsen lassen – ihr Erfolg ist auch künftig unser Ziel. Dafür steht unser Messe-Motto "Gemeinsam wachsen".

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Layher Gerüstbau
Auf der bauma stellt Layher den innovativen Aluminium-Träger Twix-Beam vor. Mit der Neuheit erweitert der Systemgerüst-Spezialist sein Portfolio nach eigenen Angaben um eine hochtragfähige und vielseitig einsetzbare Lösung. Foto: Layher

ABZ: Was gibt es im Bereich Dienstleistungen und Services Neues zu vermelden?

Behrbohm: Wir unterstützen unsere Kunden in jeder Projektphase, zum Beispiel mit Anwendungstechnik, Richtmeister-Service, Schulungen und Seminaren, interessanten Fachvorträgen zu Branchenthemen im Rahmen der Layher Stammtische und der schnellen Layher Materialverfügbarkeit. Dazu gehören auch die bundesweit 31 Service-Stützpunkte mit gut sortierten Materiallagern für den kurzfristigen Bedarf. Im Hinblick auf die Zukunft darf das Thema Digitalisierung hier nicht fehlen, da es Gerüstbauunternehmern und ihren Kunden aus Baugewerbe und Industrie viele Vorteile eröffnet: Kostenkontrolle und Transparenz in allen Arbeitsschritten, und vor allem Planungs- und Terminsicherheit auf Baustellen, um nur ein paar zu nennen.

Als Unterstützung haben wir – wie gerade erwähnt – Layher SIM entwickelt. Layher SIM ist der Prozess im Gerüstbau zur Digitalisierung gerüstspezifischer Arbeitsabläufe, also Planung, Logistik und Ausführung. Damit steht unseren Kunden eine einfache Möglichkeit zur Umsetzung der Digitalisierung im eigenen Betrieb zur Verfügung. Einfach und zugleich flexibel auf den individuellen Bedarf anpassbar. Neuester Baustein von Layher SIM ist der 3D-Scan. Falls von Bauwerken noch keine 3D-Gebäudemodelldaten für die 3D-Gerüstplanung vorliegen, wie oftmals bei Kirchen oder historischen Denkmälern der Fall, können die Layher-Anwendungsingenieure mit dem 3D-Scanner vor Ort schnell millimetergenaue Daten als verlässliche Datenbasis für die anschließende Gerüstplanung generieren.

ABZ: Layher bietet im Bereich Digitalisierung und Software auch die Gerüstplanungssoftware LayPLAN SUITE. Wie hängt dies mit Layher SIM zusammen?

Behrbohm: Wir betrachten das Thema Digitalisierung ebenfalls ganzheitlich. Mit dem Prozess Layher SIM können unsere Kunden erste Schritte in ihre digitale Zukunft machen oder sich gezielt weiterentwickeln. Für die Umsetzung des Prozesses Layher SIM steht ihnen mit der integrierten Softwarelösung LayPLAN SUITE anschließend ein leistungsstarkes Werkzeug bereit, das passende Module für jede Anforderung enthält. Die Planung kann mithilfe standardisierter Gerüstanwendungen automatisiert in LayPLAN CLASSIC erfolgen. Mit LayPLAN CAD ist die individuelle Planung komplexer Gerüstkonstruktionen effizient möglich. Hierfür steht eine umfangreiche Bauteil-Bibliothek mit komfortabler Suchfunktion zur Verfügung – inklusive vorgefertigter Baugruppen und Vorlagenzeichnungen für schnelles Konstruieren. Der LayPLAN VR VIEWER erlaubt anschließend die virtuelle Abstimmung der Gerüstplanung mit anderen Gewerken oder Sicherheitskoordinatoren, LayPLAN TO RSTAB die schnelle und komfortable Übergabe digitaler Gerüstkonstruktionen ins Stabwerksprogramm RSTAB. Für unsere Kunden beginnt auf der bauma eine virtuelle Reise in die Layher-Welt des Gerüsts. Das kann ich heute schon versprechen.

ABZ: Hat sich das Engagement Ihres Unternehmens auf der bauma in diesem Jahr gegenüber 2019 verändert?

Behrbohm: Verändert nicht, vielmehr wurde es noch gezielter auf den Bedarf unserer Kunden zugeschnitten. Schon seit vielen Jahren denken wir auf der bauma nicht in einzelnen Produkten, sondern in Lösungen für die verschiedenen Gerüstnutzer aus Handwerk, Baugewerbe und Industrie.

Unsere Besucher finden für jede Aufgabenstellung ein maßgeschneidertes Angebot: zum Beispiel das Fassadengerüst AGS, das Sicherheit bei Auf- und Abbau mit einer großen Flexibilität im Einsatz vereint und damit für alle Gewerke ideal ist. Oder Trag- und Bewehrungsgerüste aus dem bewährten AllroundGerüst, für die der neue Aluminium-Träger TwixBeam als Systemjochträger im Baugewerbe jetzt eine intelligente Ergänzung darstellt. Oder auch materialsparende Systemlösungen für die Industrie, die allen Anforderungen gerecht werden. Und das mit Serienbauteilen. Hohe Arbeitssicherheit dank optimaler Geometrieanpassung und wirtschaftliche Montage – ideal zur Reduzierung von Stillstandzeiten. Sicherheit und Wirtschaftlichkeit sind bei Layher wie gewohnt kein Widerspruch.

ABZ: Zero Emission, CO2-Footprint und Nachhaltigkeit sind Leitthemen der Messe. Wie engagiert sich Layher diesbezüglich?

Behrbohm: Ressourcenschonendes Wirtschaften ist im Leitbild von Layher als familiengeführtem Unternehmen fest verankert. Die Steigerung der Energieeffizienz und die Senkung des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes, also CO2, sind daher seit vielen Jahren zentraler Fokus.

Bereits im Jahr 2005 haben wir unter anderem ein betriebliches Energiemanagement eingeführt und begleitend erfolgreich am EnergieEffizienz-Tisch Heilbronn-Franken teilgenommen. Ziel war, den Verbrauch an Primärenergie zu verringern sowie Energie effizienter und intelligenter einzusetzen. Diese Erfahrungen bringen wir natürlich beim Bau unseres dritten Fertigungswerks im hohen Energie-Effizienzstandard 40 voll ein. Maßnahmen zur Gebäudedämmung und die Nutzung von Abwärme aus den Produktionsprozessen werden ebenso umgesetzt wie eine Photovoltaikanlage.

Soviel zur Herstellung unserer Gerüstsysteme. Wir verfolgen aber auch beim Produkt selbst einen nachhaltigen Ansatz – zum Beispiel durch die Verwendung von recycelten Rohstoffen, wo immer möglich. Darüber hinaus sorgen insbesondere die hohe Produktqualität, Korrosionsschutzmaßnahmen wie das Feuerverzinken und der integrierte Ansatz bei der Produktentwicklung für eine lange Lebensdauer der Layher-Systemlösungen sowie wiederholte Einsatzmöglichkeiten.

Denn neue Gerüstbauteile oder neue Systemgenerationen von Layher lassen sich immer mit einem bestehenden Materialbestand kombinieren. Auch dies verringert den Ressourceneinsatz und bietet Gerüstbauunternehmern zudem ein hohes Maß an Investitionssicherheit.

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