Mitnahmestapler ermöglichen autarkes Arbeiten

Clevere Alternative gefunden

Palfinger Mitnehmstapler Gabelstapler
Ob palettierte Ware, Spannringfässer, Müllgroßbehälter oder die speziellen 500- oder 670-l-Boxen – alles kann der flinke und wendige Palfinger F3 203 GT-S auf die Gabel nehmen und am richtigen Ort positionieren. Foto: Palfinger

Die Biogasanlage von Schradenbiogas im brandenburgischen Gröden verlangt ständig Nachschub an organischen Abfällen. Die schleppt jetzt auch ein Jumbo-Lastzug mit Palfinger-Mitnahmestapler heran.

Gröden (ABZ). – Der Hunger der Biogasanlage in Gröden ist unermesslich. Täglich muss die eigene Lastwagen-Flotte von Schradenbiogas ausrücken, um riesige Mengen an Speiseabfällen, Frittierfett und verdorbene Lebensmittel einzusammeln und an den südbrandenburgischen Standort zu transportieren. Den "Rohstoff" holen 22 Solo-Lkw und vier Gliederzüge im Umkreis von rd. 150km bei Restaurants, Kantinen, Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten und Supermärkten ab. Zusätzlich bringen Bauern aus der Region ihre Rinder- und Schweinegülle mit Tankfahrzeugen zur Weiterverarbeitung in die 1300-Seelen-Gemeinde.

Allein 40.000 t organische Abfälle und weitere 15.000 t Gülle verschlingt die 50km nördlich von Dresden gelegene Industrieanlage im Jahr. Sie wandelt die Abfälle unter Einhaltung höchster Hygienestandards in energiereiches Biogas und wertvollen landwirtschaftlichen Dünger um. Zwei weitere Biogasanlagen des zertifizierten Entsorgungsfachbetriebes im brandenburgischen Alteno und im württembergischen Geislingen verdauen jährlich weitere 100.000 t organische Abfälle und sorgen so für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

"Wir übernehmen die Erfassung, den Transport und die Verwertung der Abfälle für unsere Kunden komplett in Eigenregie. Meistens gibt es feste Abholtermine bei den Stammkunden, die feste Touren erlauben. Nach Absprache können die Kunden ihre Abfälle aber auch selbst anliefern", erklärt Tino Günther, Fuhrparkleiter und Logistikchef bei Schradenbiogas. Zusammen mit der Dispo steuert der 42-Jährige die 7,5- bis 13-Tonner und die großen Wechselbrücken- und Jumbo-Züge im Werkverkehr. Besonders die Feiertage oder eine unplanmäßige Bombenentschärfung wie jüngst in Dresden mit Sperrung von ganzen Stadtteilen, in denen Kunden auf die Abholung warten, bringen den festen Zeitplan aus dem Takt. Dann ist Flexibilität gefragt. Die schafft der neu in Dienst gestellte Mercedes-Benz Actros 2542. Der Dreiachser mit Zentralachsanhänger und Schiebeplanen ist mit einem Palfinger-Mitnahmestapler am Heck ausgerüstet. Dadurch kann Kraftfahrer Uwe Tobschall ganz autark und ohne Wartezeiten an der Rampe die Be- und Entladung selbst vornehmen.

"Für mich ist diese Lösung perfekt. Während andere oft lange warten müssen, habe ich im Handumdrehen den Stapler vom Anhänger gelöst und bediene mich mit seiner Hilfe selbst", sagt Tobschall. Der 46-Jährige ist seit acht Jahren im Unternehmen und hat zuvor 20 Jahre Baustoffe gefahren. Daher kennt er sich mit Kran und Stapler bestens aus. Den Mitnahmestapler bedient er millimetergenau und souverän. Der feinfühligen Steuerung des Palfinger-Staplers gibt der gelernte Landmaschinenschlosser Bestnoten.

Ob palettierte Ware, Spannringfässer, Müllgroßbehälter oder die speziellen 500- oder 670-l-Boxen – alles kann der flinke und wendige Palfinger F3 203 GT-S auf die Gabel nehmen und am richtigen Ort positionieren. Damit das auch mit verschmutzten und schmierigen Recyclingbehältern oder Paletten gelingt, ließ Fuhrparkchef Günther je eine 32er-Mutter auf die vordere Staplergabeln schweißen. Die hakt sich bei Bedarf unter der Box oder der Palette ein, wodurch diese beim Zurechtschieben und Aufnehmen nicht mehr von der Gabel rutschen können.

"Den Tipp mit den aufgeschweißten Muttern habe ich von Lutz Hedel bekommen. Der Gebietsverkaufsleiter von Palfinger hat uns im Vorfeld rundum super beraten, sich unsere Transporte und Abläufe genau angeschaut und kam am Ende sogar mit einem Palfinger-Vorführfahrzeug vorbei, um sämtliche Einsatzfälle für den Mitnahmestapler live durchzuspielen. Das nenne ich kundenorientiert", betont Tino Günther, der vor 20 Jahren als Lkw-Fahrer bei Schradenbiogas begonnen hat und inzwischen Fachkraft für Abfallwirtschaft ist. Für den gelernten Zerspanungsmechaniker spielt auch der Service eine wichtige Rolle. Ohne eigene Werkstatt für die Fahrzeugtechnik ist er auf Fremddienstleistungen angewiesen. Im Fall der Fälle steht ihm die Palfinger-Vertragswerkstatt im nahgelegenen Dresden für Reparatur und Service zur Seite. Bisher musste der zweifache Familienvater davon keinen Gebrauch machen. Bislang hat das Gerät kaum mehr als 45 Bh ohne Auffälligkeiten absolviert.

"Der neue Jumbozug mit Palfinger-Stapler ist der erste seiner Art in unserem Fuhrpark. Bisher haben wir auf Wechselbrückenzüge gesetzt. Den Lkw mit Schiebverdeck und mehr Nutzlast habe ich angeschafft, um zeitlich unabhängig und selbstständig die Abfälle verladen zu können", begründet der gebürtige Elsterwerdaer den Wechsel in der Logistik. Seine anderen Fahrzeuge sind mit Hubwagen bestückt und auf eine Rampe angewiesen. Zum Abladen am eigenen Standort Gröden müssen sie auf einen freien Radlader, Teleskoplader oder Gabelstapler warten. Sollte sich das neue Konzept langfristig bewähren, will Fuhrparkleiter Günther weitere Jumbozüge mit Mitnahmestapler von Palfinger anschaffen und hofft dadurch, auch einige Festkoffer-Solofahrzeuge einsparen zu können.

Derzeit sind 32 Kraftfahrer bei Schradenbiogas beschäftigt und sammeln in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt altes Brot und Brötchen, abgelaufene Milch und Joghurtbecher, verdorbenes Obst und Gemüse, ranzige Margarine oder andere verpackte und unverpackte Lebensmittel ein. Im Austausch bringen die Fahrer leere, saubere und desinfizierte Behälter zu den Kunden und nehmen dort die gefüllten Fässer und Boxen mit. Selbst falsch abgefülltes Bier in Glasflaschen oder Schokoladen-Ostereier in Alufolie gehören zum Repertoire der Abfälle für die Biogasanlage. Dank einer in Deutschland einzigartigen, patentierten Aufbereitungstechnik kann sie vollautomatisch die organischen von den anorganischen Bestandteilen trennen.

Das 1995 gegründete Entsorgungsunternehmen Schradenbiogas beschäftigt heute ca. 80 Mitarbeiter an drei Standorten. Der Stammsitz ist Gröden. Als Geschäftsführer wurde Christoph von Jan bestellt. Am Anfang bestand der Fuhrpark aus lediglich zwei Lkw, wodurch die Fremdanlieferung häufiger als derzeit stattfand. Mit dem Auftrag über die Lieferung von zehn Lkw im Sommer 2001 gewann der eigene Fuhrpark mehr an Bedeutung. Heute bleiben die Fahrzeuge fünf Jahre im Bestand und legen in dieser Zeit bis zu 350.000 km im Werkverkehr zurück. Zu den Großkunden der Schradenbiogas GmbH zählen u. a. namhafte Molkereien in Dresden und Chemnitz, die mit dafür sorgen, dass der Strom an organischen Abfallprodukten für die unersättliche Biogasanlage in Gröden nicht abreißt.

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