Nach bauma-Absage

JCB präsentiert umfassendes Produkt-Update

Rocester/UK. – Die Teilnahme an der bauma hatte JCB in diesem Jahr ausfallen lassen. Umso umfangreicher fiel die Präsentation der aktuellen Produktneuheiten aus, zu der der britische Baumaschinenhersteller die internationale Fachpresse kürzlich an den Unternehmenssitz in Rocester/Großbritannien geladen hatte. Im Fokus standen u. a. die Markteinführung der ersten Elektromaschinen von JCB, der erste rotierende Teleskophandler des Unternehmens sowie die nächste Stufe Telematik-basierter Dienstleistungen.Gut gelaunt und mit einem üppigen Strauß an Neuvorstellungen und Produktupdates präsentierte sich JCB bei seinem diesjährigen Fachpresse-Event am Unternehmenssitz in Rocester, Großbritannien. Von etwaigen Sorgen um die drohenden Konsequenzen eines ungeordneten Brexits war nichts zu spüren. Auch mit einer Thematisierung der Nicht-Teilnahme an der diesjährigen bauma wollte sich das Unternehmen nicht aufhalten. Lediglich der daraus entstandene Nachholbedarf war angesichts der Fülle an Themen, die JCB für die zwei Tage auf die Agenda geschrieben hatte, deutlich zu spüren.Wirklich Sorgen muss sich JCB um das Europageschäft tatsächlich nicht machen, wie aus der einleitenden Marktübersicht, die CEO Graeme Macdonald den geladenen Pressevertretern vermittelte, hervorging. In der aktuellen Geschäftsentwicklung des Unternehmens spielt Europa – trotz des Baubooms in Deutschland und sich erholender Märkte in anderen EU-Ländern – eine verhältnismäßig kleine Rolle. Deutlich größere Zuwächse verzeichnet JCB außerhalb der EU, etwa in Brasilien oder Indien. Insgesamt zeigt sich der Konzern mit der aktuellen Geschäftsentwicklung zufrieden. Das Wachstum verliere jedoch an Fahrt, mahnte Macdonald. Grund zur Besorgnis sei derzeit noch nicht gegeben, wohl aber zur Vorsicht. Fürs Erste soll weiterhin kräftig investiert werden, u. a. in eine neue Fertigung in Indien (65 Mio. Pfund) sowie eine neue Kabinen-Fabrik in Großbritannien (50 Mio. Pfund).

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CO2-Reduktion im FokusProduktseitig hat JCB die Anforderungen des europäischen Marktes wiederum klar im Blick. Ein Großteil der Anstrengungen, die aktuell in der Produktentwicklung des Herstellers unternommen werden, widmet sich einer klar fokussierten zero-emission-Strategie, sprich: Emissionsvermeidung. An vorderster Front steht dabei die Einführung elektrisch betriebener Maschinen. Bereits im vergangenen Jahr hatte JCB fünf Modelle einer neuen Serie von elektromobilen Arbeitsbühnen vorgestellt. Auf der Messe GaLaBau in Nürnberg folgte dann der Prototyp des Elektro-Minibaggers 19 C-1E, der nun in Serie gegangen ist und zum Verkauf bereit steht.Mit dem 19 C-1E möchte sich JCB als Vorreiter in Sachen E-Mobilität beweisen. Laut Hersteller soll die Maschine einem herkömmlich dieselbetriebenen Minibagger im 1,9 t-Bereich in Sachen Leistung in Nichts nachstehen. Gleichzeitig reduziere die Maschine nicht nur Emissionen, sondern auch die Innen- und Außengeräusche. Der 19 C-1E kann mit drei oder vier Lithium-Ionen-Akkus (Speicherkapazität zwischen 15 und 20 kWh) betrieben werden. Er verfügt über eine Load-Sensing-Hydraulik, ein hoch entwickeltes Batteriemanagementsystem sowie ein komfortables 230 V Bordladegerät. Laut JCB lässt sich die Maschine so in 2 Std. vollständig laden und steht anschließend für eine volle Arbeitsschicht zur Verfügung.Auch der Teletruk, JCBs Baureihe von Gabelstaplern mit Teleskopausleger, bekommt eine Elektro-Variante. Mit dem 30-19E will das Unternehmen noch tiefer in den Stapler-Markt eindringen und dabei neue Anwendungsfelder erschließen. Bisher seien die mit Diesel und Flüssiggas betriebenen JCB Teletruks überwiegend im Außenbereich eingesetzt. Mit der Einführung des neuen Modells mit Elektroantrieb soll sich der Einsatzbereich des Teletruk um eine Vielfalt an Möglichkeiten im Innen- und Außenbereich erweitern.

Diesel bleibt wichtig
Auch bei JCB macht man sich keine Illusionen: Bei aller Euphorie, die aktuell um den Einzug der E-Mobilität in der Industrie herrscht, wird der Verbrennungsmotor noch auf lange Sicht unverzichtbar für die Baumaschine bleiben. Ein großer Teil der Anstrengungen in der Produktentwicklung wird daher auf die Umstellung des eigenen Maschinenangebots auf EU Stufe 5 verwendet.

Vorgestellt wurde in Rocester u. a. ein kompakter 3 l-Dieselmotor nach EU-Stufe 5. Der Vierzylinder-Dieselmax-Motor von JCB ist nach Herstellerangaben 24 % kleiner und 30 % leichter als der JCB 4,4 l-Ecomax-Motor. Dabei liefert er nach Angaben von JCB 10 % mehr Drehmoment und verbraucht im Einsatz 5 % weniger Kraftstoff. Der Motor verwendet Technologien zur Minderung des Partikel- und NOx-Ausstoßes, die den Dieselpartikelfilter (DPF) und den Dieseloxidationskatalysator (DOK) in einer Einheit kombinieren. Im Bereich über 56 kW wartet JCB rechtzeitig zum Jahresbeginn 2020 mit einer Stufe 5-Version des 4,8 l-Ecomax-Motors auf. Er leistet 81 bis 129 kW (108 bis 174 PS) und verfügt über ein maximales Drehmoment von 516 Nm bis 690 Nm. Der Motor verfügt über ein kompaktes JCB Abgasnachbehandlungssystem mit SCR-Harnstoffeinspritzsystem zur NOx-Reduktion. Hinzu kommen ein Wastegate-Turbolader sowie eine Auto-Stopp-Funktion, die den Motor nach einer bestimmten Zeit im Leerlauf abschaltet, um Kraftstoff zu sparen.Wo etwas mehr Kraft benötigt wird, fahren JCB-Kunden auch im aktualisierten Radlader 457 künftig Stufe 5-konform. Dazu hat JCB den Motor von bisher MTU auf Cummins umgestellt, wie er schon sowohl in den Modellen 427 als auch 437 eingesetzt wird. Der 457 wird künftig von einem Cummins QSB6.7-Dieselmotor mit einzelnem Abgasnachbehandlungsmodul angetrieben, das sowohl eine selektive katalytische Reduktion (SCR) wie auch einen Dieselpartikelfilter (DPF) enthält. Mittels dieses neuen Motors steigt die gesamte Motorleistung von 192 kW (258 PS) auf 210 kW (282 PS). Dank reduzierbarer Motorleistung und einem Fünfgang-Lastschaltgetriebe mit Wandlerüberbrückung soll die Maschine einen bis zu 10 % geringeren Kraftstoffverbrauch ermöglichen. Ebenfalls für die neueste Emissionsnorm der EU fit gemacht wurden die kompakten Radlader 407 und 409 von JCB. Beide Radlader werden den JCB Diesel by Kohler-Motor beibehalten, jedoch erfordere die Umsetzung des neuen Abgasstandards einen zusätzlichen Dieselpartikelfilter (DPF). Für den kompakten Radlader 403 wird JCB wiederum eine zweite Motoroption einführen. Neben dem aktuellen Modell mit 26 kW (36 PS), das in Produktion bleibt, wird das Unternehmen ein Smart Power-Modell mit 19 kW (25 PS) für die Kunden anbieten, die einen besonders niedrigen Kraftstoffverbrauch wünschen. Das neue Smart-Power Modell erfüllt die EU-Emissionsstufe 5 ohne aufwändigen Diesel-Partikel Filter.

Weitere Neuheiten
Auch die erst im vergangenen Jahr eingeführte Generation X bekommt Zuwachs. Mit den Modellen 131X, 140X und 150X soll die Lücke im Bereich 13 bis 16 t geschlossen werden. JCB hat sich bei der X-Serie u. a. auf die Bedienerfreundlichkeit konzentriert: Mit einer Breite von 2,5 m sind die neuen Modelle 80 mm breiter als ihre Vorgänger und bieten Platz für die größere CommandPlus-Kabine des 220X.Mit dem Hydraload gab es schließlich auch eine komplett neue Maschine zu sehen. Dabei handelt es sich um den ersten Rotations-Teleskoplader von JCB, mit dem das Unternehmen auf die europaweit steigende Nachfrage nach Rotationsmaschinen mit höheren Tragfähigkeiten reagiert. Mit dem 555-210R präsentierte JCB nun das erste Modell dieser neuen Serie mit einer max. Tragfähigkeit von 5,5 t und einer max. Arbeitshöhe von 20,5 m. Mit dem Hydraload zielt der Baumaschinenhersteller insbesondere auf den wachsenden Bedarf im Bereich des Transports und der Montage vorgefertigter Bauelemente – Stichwort: Modulares bzw. Serielles Bauen. Ebenfalls angekündigt wurden zwei neue Tandem-Vibrationswalzen aus dem Hause JCB. Die CT160 und CT260 kommen mit optionalen Bandagenbreiten von 800 oder 1000 mm sowie 1000 mm oder 1200 mm daher. Die Walzen sind laut JCB sowohl für die Asphalt- als auch für die Tragschichtverdichtung ausgelegt und verfügen über ein neues, schlankes "Sanduhr"-Design, das eine gute Sicht auf beide Enden der Bandagen ermöglicht. Das Knickgelenk erlaubt außerdem den Zugang zum Fahrersitz von beiden Seiten. Damit nicht genug: JCB präsentierte zudem in Rocester ein zweites Modell seiner Hi-Viz-Muldenkipperreihe. Neu ist jetzt ein Hi-Viz 6T, der laut JCB die gleichen hohen Ansprüche an Sicht, Stabilität und Schutz des Bedieners erfüllt wie der im vergangenen Jahr vorgestellte Hi-Viz 7T.

Datengold schöpfenAuch bei JCB macht die Hardware mittlerweile nur noch einen Teil des eigentlichen Produkts aus. Immer wichtiger werden auch hier der Service und die softwarebasierte Optimierung des Maschineneinsatzes. Seit mittlerweile zwölf Jahren betreibt JCB sein eigenes Telematik-System LiveLink, erklärte das Unternehmen bei einem Besuch des rundum modernisierten "Uptime-Centers" (dt. Laufzeit-Center) in der Unternehmenszentrale in Rocester. Weltweit generieren dem Hersteller zufolge mittlerweile etwa 250.000 Maschinen virtuelles Datengold, welches JCB für die Optimierung der Verfügbarkeit und des wirtschaftlichen Einsatzes der Maschinen bei den Kunden nutzbar machen will.Eindrucksvoll zeigte JCB, wie sich verschiedene Informationen über entsprechend ausgestattete Maschinen auf einem riesigen Bildschirm im Uptime-Center verfolgen lassen. Sie geben Auskunft über den Standort einer Maschine, ihre Auslastung, den Kraftstoffverbrauch u. v. m. In den 2010 eingerichteten Uptime-Zentren arbeiten Spezialisten für Technik und Ersatzteile. Sie sollen sicherstellen, dass Maschinen auf dem profitabelsten Niveau arbeiten und Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert werden. Sie sammeln Echtzeitdaten über LiveLink, um den Zustand und die Verfügbarkeit der Maschinen der Kunden auf der ganzen Welt zu verfolgen. Ein von JCB entwickeltes System verwendet dabei prädiktive Algorithmen und über LiveLink übertragene Daten, um gefährdete Maschinen zu identifizieren, und ermöglicht es den Spezialisten, Empfehlungen für vorbeugende Wartung abzugeben, die unvorhergesehene Ausfallzeiten reduzieren können. Diese Technologien sollen künftig auch den Vertragshändlern von JCB weltweit zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus gab JCB die Einführung von drei neuen Produkten im Telematik-Bereich bekannt: Mit dem sog. LiveLink Tag, einem kompakten GPS-Sensor, der an jedes denkbare Gerät angebracht werden kann, können Kunden auch Werkezuge und Anbaugeräte digital im Blick behalten und in ihr Flottenmanagement integrieren. Eine neue App für Maschinenbediener soll zudem der bisher üblichen Zettelwirtschaft bei Maschinenchecks ein Ende machen, indem sie verschiedene Checklisten digital abbildet und damit auch mehr Übersicht bei der Maschinenkontrolle schafft. Nicht zuletzt präsentierte JCB LiveLink Fleet, ein neues Internetportal für das Management von Maschinenflotten. Benutzer können hier schnell den aktuellen Status und die erforderlichen Aktionen seines Maschinenparks einsehen. Nach Aussage des Herstellers soll das System auch für Maschinen und Daten anderer Hersteller offen sein.

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