Sanierung und Verbreiterung in einem Arbeitsgang

Kaltrecyclingzug erneuert Straße

Silkeborg/Dänemark (ABZ). – Für die Kaltrecycling-Experten der dänischen Firma Arkil A/S ist es Alltag, für Anwohner, Behörden und Bauingeneure war es eine Überraschung. Der Kaltrecyclingzug des Wirtgen Production System um den W 380 CRi hat kürzlich den Sinding Hedevej in der Nähe von Silkeborg in einem Übergang saniert und verbreitert, wie der Hersteller berichtet. Nach nur vier Tagen war Arkil A/S eigenen Angaben zufolge mit der neuen und befahrbaren Tragschicht fertig.
Vögele Straßenbautechnik
Vorgefräst und vorbereitet, arbeitet der Wirtgen W 380 CRi das Material auf und übergibt das homogene BSM-Mischgut direkt in den Bunker des Vögele-Fertigers. Foto: Arkil

Im Vergleich zum herkömmlichen Asphaltbau hätte man die Fahrbahn in mehreren Bauabschnitten komplett abgetragen und dann von Grund auf neu und breiter aufgebaut. Mit Kaltrecycling in-place umging man diese Schritte. Das vorhandene Asphaltmaterial wurde unter Zugabe von Schaumbitumen und Zement zu einer neuwertigen BSM-Tragschicht aufbereitet. 15 cm tief fräste der W 380 CRi das alte Straßenmaterial auf. Etwa 300 t Material wurden dann pro Stunde an den nachfolgenden SUPER 2100-3i Vögele Fertiger übergeben, der in einem Übergang 5,5 m breit und 12 cm hoch das neue Fahrbahnprofil einbaute. Mit 4 m/min arbeitete sich der Kaltrecycling Zug den 3 km langen Sinding Hedevej entlang. Hinter den Hamm Walzen, die die finale Verdichtung vornahmen, konnte der Verkehr für die Anwohner wieder temporär freigegeben werden.

30 Prozent der Kosten eingespart

"Grundsätzlich eignen sich alle Straßen für Sanierungsmaßnahmen mit Kaltrecycling. Hier ist es besonders gut, weil kein Material transportiert werden muss, und wir die Straße direkt in einem Übergang verbreitern konnten. Das spart eine Menge CO2Emission", erläutert Arkil-Baustellenleiter Mikkel Caprani. 30 % der Kosten einer herkömmlichen Sanierung wurden laut Arkil eingespart. Die Gemeinde Silkeborg war überzeugt und plant bereits die nächste Baustelle im Kaltrecyclingverfahren.

Die meisten Kosten wurden bei den Materialien gespart. Im Kaltrecyclingverfahren wurde deutlich weniger Bitumen als Bindemittel hinzugefügt, als es bei der Neuproduktion notwendig wäre. Die Schaumbitumen-Technologie von Wirtgen machte das möglich. Das Bitumen wurde heiß angeliefert und in-place, also direkt beim Fräs- und Mischprozess über die Vario-Einsprühleiste automatisch eingesprüht. Dank der prozessabhängigen Maschinensteuerung passte sich die Zugabemenge direkt an die Fahrgeschwindigkeit an und sorgte für homogenes Mischgut, das direkt an den SUPER 2100-3i übergeben wurde.

Deckschicht kann dünner eingebaut werden

Ein weiterer Vorteil: Die finale Deckschicht kann dünner als herkömmlich eingebaut werden. In diesem Fall wurden 3 cm statt wie herkömmlich 4 bis 5 cm des hochwertigen Deckschichtmaterials verwendet. Auch das reduzierte die Baukosten. Weitere Kosteneinsparungen entstanden durch die verringerten Transportkosten. Bei einer Recyclingfläche von über 12.000 m² fielen knapp 4000 t Material an, die nicht bewegt werden mussten. Das entspräche ungefähr 200 gesparten Lkw-Fahrten allein für die Materialentsorgung – nimmt man eine Materialbeladung von 20 t pro Lkw an.

Kaltrecycling in-place bot sich hier als geeignetes Bauverfahren an. Die Möglichkeit 100 % des vorhandenen Baustoffes an Ort und Stelle wiederzuverwenden war entscheidend für den nachhaltigen Erfolg der Baustelle. CO2-Emissionen wurden vor allem an zwei Faktoren gespart: Auf der einen Seite, der Wegfall von rechnerischen 400 Lkw-Fahrten für den gesamten Hin- und Rücktransport der Materialien, und auf der anderen Seite, die deutliche Reduzierung von 3800 t neuem Heißasphalt, der für die Tragschicht hätte hergestellt werden müssen.

Ob eine In-Place-Sanierung, wie hier mit einem Kaltrecycler der CR-Baureihe, FDR-Recycling mit einem Radrecycler der WR-Baureihe bis unter die Tragschicht, oder dezentrale Mischung von neuem BSM-Mischgut in einer Kaltmischanlage KMA 240i, die Schaumbitumentechnologie liefert immer langlebiges BSM-Material für nachhaltigen Straßenbau, verspricht Wirtgen. Egal, welches Kaltrecycling-Verfahren gewählt werde, es könne in jedem Fall bei CO2-Emissionen und den Gesamtkosten der Rohstoffe gespart werden. Allein die Ausgangssituation auf der Baustelle selbst entscheide, mit welcher Maschine das Mischgut hergestellt und verarbeitet werden soll.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Geschäftsführer, Bauleiter, Sprengberechtigte,..., Peißenberg  ansehen
Straßenbauer/in, Kassel  ansehen
Leiter (m/w/d) Miete , München  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Gebrauchtmaschinen Angebote

DBMB - Die Baumaschinen Börse
DBMB - Die Baumaschinen Börse

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen