Seriell gefertigte Holz-Stroh-Module als ökologische Bauprodukte

Vielseitig einsetzbare und energiesparende Bauteile

Taucha (ABZ). – Die Dämmeigenschaften von Stroh sind derart nutzbringend, dass das bekannte Beiprodukt der Landwirtschaft wieder als Baumaterial in den Fokus rückt. Eine gleichzeitige Hitzedämmung im Sommer kann kein anderer Dämmstoff vorweisen. Und wie alle regenerativen Dämmstoffe entzieht Stroh schon während seiner Entstehung der Atmosphäre CO2 und sorgt somit bereits in der Herstellung für Klimaschutz.
Dämmstoffe
DD-Module in Referenz-Haus verbaut. Foto: Lorenz

Wer sein Haus komplett mit Baustroh dämmt, kann im ökobilanziellen Vergleich mit einem äquivalenten Massivbau sein Gebäude noch 69 Jahre mit Primärenergie versorgen. Die Lorenz GmbH aus Taucha hat die Fertigung mit dem Rohstoff nach eigenen Angaben so weiterentwickelt, dass sein Einsatz seriell möglich wird, also komfortabel und zeitsparend ist.

Das Besondere an den vorgefertigten Elementen ist, dass sie passgenau als Wand und Dämmung in einem ab Werk geliefert werden. Sie haben eine Fachungsbreite von 62,5 cm und werden standardmäßig in Bautiefen zwischen 18, 24 und 34 cm produziert. Die als Wand und Architekturprodukt konzipierte LORENZ DD-Serie besteht aus strohgedämmten Montageelementen in Holzständerbauweise. Die Konfigurationsmöglichkeiten sehen Boden-, Wand-, Dach- und Giebelelemente vor. Alle Module sind in verschiedenen Größen erhältlich und somit individuell und universell einsetzbar – ganz gleich ob man ein Haus, einen Anbau oder eine Halle errichten möchte. Dabei sind sie Wand, Dämmung, Putzträger und CO2-Senke in einem.

Ökologisches Baumaterial

Ein 24 cm tiefes DD-Modul (DD24) erreicht einen Wärmeleitkoeffizient von 0,049 W/(m*K) und einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert gemäß ENEV) von 0,219 W/(m²*K). Durch den Einsatz eines DD34-Moduls – also der DD-Serie mit 34 cm Bautiefe – wird der U-Wert auf 0,162 W/(m²*K) weiter reduziert. Wird dieses offene DD34-Modul vor Ort nun beispielweise mit einer 40-Millimeter-Holzweichfaser-Platte verplankt, wird ein U-Wert von 0,15 W/(m²*K) erreicht und somit ein förderfähiges Energieeffizienz-Gebäude nach BEG.

Die Idee, Häuser aus Strohballen zu bauen, ist über 200 Jahre alt. Traditionell werden Strohballenhäuser in liebevoller, zeitaufwendiger, witterungsabhängiger und aufwändiger Handarbeit direkt auf der Baustelle errichtet, was die Planung und die Ausführung schwierig macht.

Kombiniert man die bauphysikalischen Merkmale mit einer guten baulichen Kompatibilität, dann entsteht ein ökologisches Baumaterial, was eine echte Alternative zu konventionellen Bauweisen darstellt. Erreicht werden konnte das nur durch maschinelle Vorfertigung der Bauelemente.

Hundertprozentig recycelbar

Seit 2019 fertigt LORENZ die DD-Serie. Bauherren und Planer sparen Zeit und Kosten durch fertig vorkonfektionierte, an die Baustelle gelieferte Module, die unter gleichbleibend hoher Qualität und mit DIN-genormter Maßhaltigkeit gefertigt sind. Die verwendeten und unbehandelten Materialien Stroh und Holz haben einen Herkunftsnachweis, sind zu 100 % rückbau- und recycelbar und entsprechen den gesetzlichen Vorgaben zum Brandschutz gemäß DIN EN 13501-1 der Baustoffklasse E (normal entflammbar). Sie sind frei von umweltchemischen Belastungen, da keine Schadstoffe produktionsseitig verwendet werden. Innerhalb von drei Jahren wuchs das Unternehmen zum Marktführer in Deutschland heran: 2022 wurden über ein Drittel aller projektweisen Baustroh-Überprüfungen in Deutschland von Lorenz beantragt.

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