Stammstrecken-Stellwerk: Bau dauert länger
Grund hierfür sei unter anderem, dass der Prüf- und Abnahmeprozess für die noch zu verlegenden 400 Kilometer Kabel und für die noch zu errichtenden Signale länger dauere als geplant. "Beim Bau des elektronischen Stellwerks handelt es sich um eine Art Operation am offenen Herzen, der laufende Betrieb muss ja weitergehen", sagte Projektleiter Kai Kruschinski. Das Münchner S-Bahn-System mit mehr als 1000 Fahrten pro Tag sei komplex, was den Prüf- und Abnahmeprozess erschwere. Zudem gebe es bedingt durch den Fachkräftemangel personelle Engpässe. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) bezeichnete die Verzögerung laut einem Ministeriumssprecher als ärgerlich. Denn das alte Relaisstellwerk sei für einen Großteil der Störungen verantwortlich. "Der Freistaat drängt daher schon länger auf den Ersatz. München braucht dringend mehr Stabilität im S-Bahn-Verkehr, darauf warten die Fahrgäste seit Jahren." Das neue Stellwerk werde von Bund und Bahn finanziert, weshalb der Freistaat nicht mehr tun könne als immer wieder eindringlich an die Bahn zu appellieren, sagte der Minister.