Tagesklinik an der Mosel gebaut

Mit Leichtbeton-Mauerwerk ausgeführt

KLB Mauerwerksbau
KLB-Plan-Hohlblöcke ermöglichen in Verbindung mit dem eingesetzten WDVS-System besonders wirtschaftlich umgesetzte und energetisch hochwertige Außenwände, versichern die Verantwortlichen. Foto: Johanniter

Andernach/Koblenz (ABZ). – In der neuen psychiatrischen Johanniter-Tagesklinik Koblenz können bis zu 20 Patientinnen und Patienten in einer Kinder- sowie Jugendlichen-Gruppe betreut werden. Erweitert werden die Therapiemöglichkeiten durch eine angebundene psychiatrische Institutsambulanz.

Die Aufgabenstellung der Bauplanung war für das Architekturbüro Stefan Schäfer in Neuwied anspruchsvoll, denn: In einem zwangsläufig klinischen Funktionsbau galt es eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, die Ärzten, Betreuern und den psychisch instabilen Kindern und Jugendlichen eine erfolgreiche Zusammenarbeit ermöglicht. Die Baukosten reglementierte die Johanniter-Tagesklinik Koblenz GmbH als Bauherrin streng. Zugleich hatte die Umsetzung eines baubiologisch unbedenklichen und ökologisch verantwortlichen Bauens oberste Priorität. Mit Leichtbeton-Mauerwerk von KLB Klimaleichtblock (KLB) ließen sich jedoch beide Vorgaben sehr gut in Einklang bringen heißt es seitens der Verantwortlichen.

Der Klinikbau ist in zwei rechteckige Hauptbaukörper untergliedert, die durch ein großflächig verglastes, transparentes Foyer verbunden sind. So entstand eine Z-förmige zweigeschossige Gebäudekonfiguration, welche die orthogonalen Grundrisse der Nachbarbebauungen aufnimmt und die beiden Funktionsbereiche der Tagesklinik klar voneinander trennt. Zugleich bilden sich hierdurch zwei über Eck gefasste räumliche Freibereiche: Eine ansprechende Zufahrts- und Eingangssituation auf der Nordseite sowie eine nach Süden hin ausgerichtete Sonnen- und schöne Aussichtsseite mit ungestörtem Blick zur Mosel. Die Gruppen der Tagesklinik liegen im ruhigeren Obergeschoss, die Aufenthaltsräume sind der südlichen Seite zugeordnet. Hier ist auch das Obergeschoss mit dem Freiraum verbunden – über eine zweiläufige Podesttreppe, die an einen über Eck gezogenen balkonartigen Laubengang anschließt.

Bei der Fassade halten sich weiß getönte Putzflächen in etwa die Waage mit anthrazitfarbenen HPL-Fassadenplatten. Gestalterisch zusammengefasst werden die unterschiedlichen Fassadenkonstruktionen durch ein markantes – bis in die Inneneinrichtung hineingezogenes – Farbkonzept, basierend auf dem Johanniter-Rot, kombiniert mit leuchtend bunten Volltontönen in Gelb, Orange, Grün und Blau. Die zur Kurt-Schumacher-Brücke orientierte Gebäudeecke wird durch einen auskragenden schwebenden Baukörper, in dem ein großer Besprechungssaal untergebracht ist, betont. Den oberen Abschluss des Gebäudes bildet ein leicht ins Gefälle gelegtes Flachdach mit aufgesetzten Photovoltaikelementen.

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KLB Mauerwerksbau
Mit der Farbgebung des Eingangsportals und dem auskragenden Besprechungszimmer ist die neue Tagesklinik der Johanniter in Koblenz kaum zu übersehen. Foto: Johanniter

Einen gelernten Zimmermann und Architekten mit der Durchführung dieses Projektes zu beauftragen, hätte durchaus bedeuten können, dass diese Tagesklinik als ein Holzskelettbau ausgeführt wird. Es kam jedoch anders. Nicht nur gab die Bauherrin gleich zu Beginn der Planung die Richtung vor und bestand auf eine massive Bauweise, die sich für andere Gebäude bereits bewährt hat. Auch setzt das Architekturbüro von Stefan Schäfer auf architektonische Nachhaltigkeit.

Mit der Entscheidung zur Massivbauweise steht ein ganzer Reigen an Baustoffen zur Auswahl, ebenso wie die Entscheidung zur Konstruktion: monolithisch, WDVS oder hinterlüftet? Letzlich führte das Team vor Ort eine Wärmedämmverbundkonstruktion und eine vorgesetzte hinterlüftete Fassade aus. Für beides bietet KLB mit seinen Plan-Hohlblöcken laut eigener Aussage einen perfekten Baustoff an, der speziell für zusatzgedämmte Wände, tragende Keller-, Außen- und Innenwände entwickelt wurde. KLB-Plan-Hohlblöcke sowie Schalldämmblöcke werden auf der Grundlage der europäischen Norm DIN EN 771-3 hergestellt und sind darüber hinaus bauaufsichtlich zugelassen erläutert KLB. Darüber hinaus kamen für statisch beziehungsweise schalltechnisch besonders beanspruchte Bereiche KLB-Plan-Schalldämmblöcke zum Einsatz.

Leichtbeton-Mauersteine von KLB werden überwiegend aus Bims und Blähbeton hergestellt.

Bei Bims handelt es sich um ein vulkanisches Gestein, das im Tagebau, nach Abschieben und seitlicher Lagerung des Mutterbodens, gewonnen wird. Nach dem Abbau wird der Mutterboden wieder gleichmäßig aufgetragen, sodass das Gelände schnell renaturiert werden kann. Entstanden ist das Gestein vor Jahrtausenden durch den Ausbruch des Laacher-See-Vulkans – als aufgeschäumtes und wieder erstarrtes Magma. Leichtbeton-Mauersteine müssen deshalb lediglich in Hochregallagern an der Luft getrocknet werden. Ein energieaufwändiger Brand im Ofen, Dampfhärtung in Autoklaven oder ähnliches sind nicht erforderlich. Durch die grobporige Struktur lässt sich das Material nicht nur leicht verarbeiten, sondern verfügt auch über hervorragende Dämmeigenschaften, versichert KLB.

Gute Architektur zeichnet sich nicht unbedingt durch innovative Lösungen aus, sondern auch durch das sinnvolle Umsetzen bewährter Standards. Dem entspricht die Auswahl des KLB-Plan-Hohlblockes, der sich nach Herstellerangaben bereits seit Langem für zusatzgedämmte Hintermauerschalen bewährt hat. Mit einer vorgesetzten Steinwolle-Dämmung (λ = 035) der Stärke 12 cm ergibt sich für die 24 cm starken, verputzten WDVS-Außenwände ein U-Wert von 0,232 W/(m²K). Im Bereich der vorgehängten Fassade liegt dieser Wert mit 0,183 W/(m²K) niedriger – bei einer Dämmstoffstärke von 16 cm und einem Hinterlüftungsquerschnitt von 3 cm. Beiden Konstruktionen gemein ist ein hoher Schalldämmwert. Nur wenige Wände wurden in Beton ausgeführt.

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