VDPM untersuchte beregnete Fassadenbaustoffe

Verband schließt Forschungsarbeit ab

Holzkirchen (ABZ). – Welche Auswirkungen haben beregnete Fassaden-Baustoffe auf die Umwelt? Diese Frage stand im Mittelpunkt des gemeinsamen Forschungsvorhabens des VDPM und des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP, das mit einem Abschlusskolloquium in Holzkirchen zu einem erfolgreichen Ende gebracht wurde.
Baustoffe
Der Verfasser der Doktorarbeit und seine Betreuer: Dr. Dieter Schübl und Dr. Peter Hammerschmitt (Arbeitskreis Umwelt und Gefahrstoffmanagement, v. l.), Prof. Dr. Brigitte Helmreich (TU München), Dr. Pablo Vega García, Prof. Anya Vollpracht (RWTH Aachen), Dr. Hans-Joachim Riechers (VDPM), Outi Ilvonen vom Umweltbundesamt und Dr. Regina Schwerd (IBP). Foto: Frauenhofer IBP

Seit mehr als fünfzehn Jahren forscht der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) eigenen Angaben zufolge gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Holzkirchen über die möglichen Auswirkungen beregneter Putz-Fassaden auf die Umwelt – durch den Eintrag von Stoffen in die umliegenden Böden und das Grundwasser. Der genaue Titel des nun abgeschlossenen Projekts lautet "Entwicklung eines Modells zur Bewertung der Umwelteigenschaften üblicher Putze und Mörtel im Außenbereich".

In eine wissenschaftliche Form wurde es von Pablo Vega García gegossen, der das Thema in den Mittelpunkt seiner Doktorarbeit stellte und diese im Sommer 2022 mit exzellenten Ergebnissen abschloss. Die Doktorandenstelle wurde vom VDPM, weiteren Unternehmen aus der Baustoffindustrie und dem Fraunhofer IBP ohne öffentliche Förderungen finanziert und von Prof. Brigitte Helmreich vom Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der TU München betreut. "Das nun beendete Vorhaben liefert weltweit einzigartige Ergebnisse. Darauf können wir stolz sein", sagte VDPM-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers bei der Begrüßung der über 35 Teilnehmer des Abschlusskolloquiums im Vortragsraum des Fraunhofer IBP.

Trotz der pandemiebedingten Pause nach dem letzten Präsenztreffen in 2019 war das Interesse an dem Forschungsvorhaben ungebrochen und die Experten der projektbeteiligten Institutionen und Verbände nutzen die Gelegenheit, sich vor Ort über die abschließenden Ergebnisse zu in-formieren und auszutauschen, bilanzieren die Veranstalter. Mit dabei waren Projektpartner und Mitglieder der VDPM-Arbeitskreise Mineralische Mörtel, Pastöse Putze sowie Umwelt und Gefahrstoffmanagement.

Der Doktorarbeit vorangegangen waren langjährige Aktivitäten zur Datenerhebung, darunter die Freibewitterung von Putz- und Mörtelflächen verschiedener Größe und Materialbeschaffenheit sowie von eigens errichteten Versuchshäusern, um die Freisetzung von Stoffen unter Realbedingungen zu erfassen. Parallel liefen Laborversuche mit allen auf den Freiflächen eingesetzten mineralischen und pastösen Produkten nach derzeit geltenden nationalen und europäischen Kriterien. Die Daten bildeten die Grundlage für das 3-Level-Modell als zentralem Element der Forschungsarbeit von Dr. Pablo Vega García, das er in einem Vortrag erläuterte.

Das von ihm entwickelte dreistufige Modell ermöglicht demnach für mineralische Rezepturen die Simulation von potenziellen Umweltwirkungen. Betrachtet wurden verschiedenste Produkte – darunter auch "Worst-Case-Rezepturen". Als grundsätzlich relevante freisetzbare Substanzen wurden Sulfat, Calcium, Chrom, Vanadium und Blei identifiziert.

Als Ergebnis der Modellierung des Transports dieser Substanzen bis zum Grundwasser zeigte sich jedoch, dass üblicherweise nicht mit der Überschreitung von Grenzwerten zu rechnen ist, erklärt der Doktorand. Weitere Erkenntnisse lieferte die Doktorarbeit im Hinblick auf pastöse Systeme, bei denen vor allem die Freisetzung von Bioziden im Fokus steht. Dabei wird in drei Level "Fassadenwasserabflussmodell", "Modell für Auslaugprozesse und Stofftransport (...)" und "Sickerwasserprognose/Stofftransport im Boden (...)" unterschieden. Hier fehlen noch einige Daten als Eingangsparameter der Modellierung, erklärt García.

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