Verkehrssenatorin

Hackescher Markt könnte Fußgängerzone werden

Berlin (dpa). - Die Fußgängerzone in der Friedrichstraße ist bald wieder Geschichte. Und dann? Berlins neue Verkehrssenatorin kann sich verschiedene Alternativen vorstellen. Bis 2026 soll darüber entschieden sein.

Nach der erneuten Öffnung der Friedrichstraße für den Autoverkehr sollen im Herbst die Planungen für die künftige Gestaltung der historischen Mitte Berlins beginnen. Als verkehrsberuhigte Bereiche kommen aus Sicht von Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) sowohl der Gendarmenmarkt als auch der Hackesche Markt infrage. „Wir wollen eine attraktive historische Mitte schaffen. Und dazu gehört eine Fußgängerzone”, sagte Schreiner der Deutschen Presse-Agentur. Dafür gebe es vielleicht bessere Alternativen als gerade die Friedrichstraße. „Das wird aber erst das Masterplanverfahren zeigen.”

Um den Bereich einzugrenzen, um den es gehen soll, werde sie sich mit der Stadtentwicklungsverwaltung abstimmen, sagte Schreiner. „Im Herbst soll das Planungsverfahren beginnen.” Sie gehe davon aus, dass es mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen werde. „Mein Ziel ist, dass noch in dieser Legislaturperiode darüber entschieden wird, wie die historische Mitte der Stadt künftig aussehen soll.”

Auf dem rund 500 Meter langen Abschnitt der Friedrichstraße zwischen Leipziger und Französischer Straße dürfen ab Anfang Juli wieder Autos fahren. Unter Schreiners Vorgängerin, der grünen Verkehrssenatorin Bettina Jarasch, war der zuvor bereits einmal für den Autoverkehr gesperrte Abschnitt zur Fußgängerzone umgewidmet worden. Dagegen hatte es unter anderem von Anliegern heftigen Protest gegeben. Auch Jarasch schwebte allerdings von vorneherein ein weitergehendes Konzept vor als die umstrittene Sperrung der betreffenden 500 Meter.

„Ich kann mir da einiges vorstellen: Der Gendarmenmarkt ist aus meiner Sicht schon von sich aus dazu angelegt, dass man über eine Erweiterung zur Fußgängerzone nachdenken kann”, sagte Schreiner. Aber auch das gehe nur mit einem guten Konzept. Die Hotels, die Gaststätten und die Geschäfte dort müssten alle weiter erreicht werden können.

„Auch der Hackesche Markt ist für mich ein Bereich, der sich für eine Verkehrsberuhigung anbietet”, so die CDU-Politikerin. Dort gebe es tolle Geschäftsstraßen, kleinere Gassen, die Hackeschen Höfe und sowieso schon sehr viel Fußgängerverkehr. „Das heißt: Wenn man auch da ein gutes Konzept findet etwa für den Lieferverkehr, dann ist das ein sehr schönes Areal, das sich hochattraktiv als Fußgängerzone gestalten lässt.”

Ein solcher Prozess müsse mit Beteiligung der Gewerbetreibenden organisiert werden. „Normalerweise läuft die Einrichtung einer Fußgängerzone so herum: Man hat eine Straße mit gut prosperierenden Geschäften. Und dann sagt man: Was hier jetzt noch fehlt, ist eine Fußgängerzone”, sagte Schreiner. „Aber nicht umgekehrt: Es gibt ein Stück Straße, auf der die Geschäfte nicht funktionieren - und deswegen macht man als erstes eine Fußgängerzone daraus.” Das sei nach ihrer Überzeugung der falsche Ansatz.

Gegen die Umwidmung des betreffenden Abschnitts zur Fußgängerzone hatten mehrere Anlieger Einspruch eingelegt. „Die Friedrichstraße wieder für den Autoverkehr zu öffnen, ist vor allem eine rechtlich begründete Entscheidung gewesen”, sagte Schreiner. „Es gab ein anhängiges Eilverfahren. Wir wollten verhindern, dass ein Gericht entscheidet und uns jeglicher Handlungsspielraum im Masterplanverfahren genommen ist.”

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