3D-Schalungsplanung

Unterirdisches Wasserkraftwerk entsteht

Doka Schalung
Die Großbaustelle im Überblick. Foto: Kasjan Choroba

Maisach (ABZ). – Dieses Jahr wird der für die letzten Arbeitsschritte am neuen Wasserkraftwerk teilweise trockengelegte Inn-Kanal in Töging wieder geflutet. Vom Wehr zwischen Jettenbach und Aschau am Inn wird der abgezweigte Alpenfluss zum 20 km entfernten Laufkraftwerk Töging strömen. Dort wird er gut 31 m in die Tiefe rauschen: 410 m³ Wasser pro Sekunde, die im Maschinenhaus von drei Maschinensätzen verstromt werden. Genug, um damit jährlich 200.000 Haushalte in der Region mit Elektrizität zu versorgen.

Ein tosendes Spektakel, auch wenn bald im sprichwörtlichen Sinn Gras über die Sache wachsen wird. Nicht mehr als zwei Betonblenden, die Ein- und Auslaufstelle des neuen Kraftwerks markieren, sollen dann noch hervortreten. Das Wasserkraftwerk im oberbayerischen Töging am Inn ist unterirdisch.

Die 3D-Schalungsplanung von Doka ist Bestandteil des Projekts. "Aber hier war die Geometrie in mehreren Bereichen der Turbinen und Einlaufdecken so kompliziert, dass ohne aufwändiges 3D-Modell keine Schalungsplanung möglich gewesen wäre", sagt Senior Projekttechniker Stefan Pirkner. Ziel war es laut Doka, zu begreifen, welche Negativformen nötig sind, um später die einwandfreie Betonage sicherzustellen. Bauleiter Ralph Brenner von der Porr GmbH wurde mit entsprechenden leistungsstarken Freiform-Schalungen versorgt, um der anspruchsvollen Geometrie gerecht zu werden.

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Doka Schalung
Zur Herstellung der stark geneigten Wände kam die Rahmenschalung Framax Xlife abgetreppt von Doka zum Einsatz. Foto: Doka

Brenner lobt die Zusammenarbeit mit dem Team von Doka: "Wir haben hier jederzeit einen verlässlichen Ansprechpartner und die maßgeschneiderten Module kommen bereits konfiguriert zu uns, sodass wir uns aufs Bewehren und Ausbetonieren konzentrieren können." Selbst sechsstöckige Aufbauten wie Treppentürme seien einfach zu handhaben und mit einem der fünf Kräne unkompliziert zu bewegen.

Darüber hinaus gäben sie seinen Leuten ein sicheres Gefühl beim Arbeiten. Überhaupt sei alles wie am Schnürchen gelaufen. "Aber dann", sagt Peter Zehetmayer, Vertriebsingenieur und Fachberater der Doka, "kam Corona." Und das hieß: kaum noch Betreuung vor Ort, dafür umso mehr Homeoffice und Videocalls. Dabei seien digitale Technologien wie BIM, 3D-Planung, Betonmonitoring in Echtzeit und Videokonferenzen hilfreich gewesen.

Sämtliche Parameter des neuen Kraftwerks, von Ausbaudurchfluss über Stauziel und Fallhöhe bis hin zu Engpassleistung und Regelabgabe, sind für die Belieferung von 50.000 zusätzlichen Haushalten mit Strom ausgelegt. Eine viertel Milliarde Euro lassen sich die bayerischen Verbund Innkraftwerke als Betreiber ihr Engagement zwischen Jettenbach und Töging kosten.

Die österreichische Doka ist nach eigenen Angaben Experte für den Kraftwerksbau. Auch aufgrund der bergigen Topografie, die dreiviertel der Landesfläche ausmacht, stammen an die 70 % des Stroms Made in Austria aus Wasserkraft. Im europäischen Vergleich ist das ein Podestplatz und sogar die Kaplan-Turbine ist eine Erfindung aus der Alpenrepublik. Historisch ist Doka tief im Kraftwerksbau verwurzelt: Schließlich leitet sich der Name Doka von den österreichischen DOnauKrAftwerken ab, für die in den 1950er Jahren erste Schalungsplatten geliefert wurden.

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