Branchentreffen

Bauchemie verabschiedet Norbert Schröter

Messen und Veranstaltungen
Ina Hundhausen, Martin Glöckner und Martin Ludescher (v. r.) überreichten Norbert Schröter zum Abschied ein Portrait, künstlerisch komponiert aus vielen Bildern seines Wirkens im Verband. Foto: DBC/Simone M. Neumann

Berlin (ABZ). – Die Große Orangerie im Schloss Charlottenburg bot einen würdigen Rahmen für das 2. Branchentreffen der Deutschen Bauchemie. Vorträge aus Politik, Wissenschaft und Chemie standen auf dem Programm. Zudem wurde Norbert Schröter, langjähriger Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes, in den Ruhestand verabschiedet.

Ehrenvorsitzender Johann J. Köster hielt einen sehr persönlichen Rückblick auf die 32-jährige Amtszeit Schröters, von den Anfängen als Geschäftsführer des „Industrieverbandes Bauchemie und Holzschutzmittel“ bis zur heute europaweit etablierten Branchenvertretung der international agierenden Bauchemie-Unternehmen Deutschlands. Viele Eckpunkte in der beruflichen Karriere von Norbert Schröter seien zugleich auch Meilensteine der Verbandsgeschichte der Deutschen Bauchemie. Zusammen mit seiner Nachfolgerin in der Hauptgeschäftsführung, Ina Hundhausen, sowie den Geschäftsführern Martin Glöckner und Martin Ludescher überreichte er im Namen des Teams der Frankfurter Verbandsgeschäftsstelle ein Portrait Schröters, kunstvoll zusammengesetzt aus vielen Einzelbildern mit Stationen aus seinem Wirken im Verband.

Den Vortragsteil des Branchentreffens hatte zuvor Andreas Collignon, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bauchemie, moderiert. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbauministerium, Sören Bartol, legte ein Bekenntnis zur Branche ab – „Ohne Bauchemie läuft am Bau nichts.“ – und skizzierte die Eckpunkte der Politik seines Ministeriums, wie sie im Koalitionsvertrag vereinbart wurden. So unumgänglich Fortschritte bei der Dekarbonisierung im Baubereich notwendig seien, so klar müsse jedem sein, „dass der Weg dorthin aufwendig und teuer ist“, so Bartol. Die Regierung werde trotz der schwierigen Rahmenbedingungen an den gesteckten Zielen bei Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigem Bauen festhalten und insbesondere mit dem „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ den Wohnungsneubau weiter forcieren.

Prof. Dr. Andreas Rödder lieferte eine historisch-wissenschaftliche Einordnung des Ukraine-Krieges in das weltpolitische Geschehen. Der Historiker der Universität Mainz skizzierte die Motivation Russlands und Putins für die Aggression in der Ukraine und zog Vergleiche zur Situation zwischen China und Taiwan. Europa sei in diesem Zusammenhang kein weltpolitisch Agierender, dem Kontinent fehle es an Führung und Selbstvertrauen. Rödder forderte dringend dazu auf, die Abhängigkeit Deutschlands von Russland bei Gas nicht im Fall China zu wiederholen, hier gäbe es schon jetzt zu viele eindimensionale wirtschaftliche Beziehungen wie etwa bei der Autoindustrie. Die Staatschefs Russlands und Chinas strebten revisionistisch Vormachtstellungen an, diesem neuen „Systemkonflikt zwischen dem Westen und dem globalen Osten“ müsse sich Europa mit viel mehr Selbstbehauptung stellen, so Rödder. „Freiheit, Marktwirtschaft und Wettbewerb sind dabei die zentralen Begriffe, um die es geht.“

Zum Abschluss des Vortragsteils rückte Prof. Dr. Johann Plank (TU München) wieder die Bauchemie in den Mittelpunkt, unter anderem mit einer Quantifizierung und Analyse der CO2-Emissionen, die das Bauen verursacht, und den Lösungen, die dazu durch die Bauchemie geliefert werden. Schwerpunkte waren dabei die zahlreichen Innovationen im Bereich der PCE-Fließmittel wie Polyphosphat- und twitterionische Fließmittel, die Entwicklung von gradierten PCEs und deren Nutzen für den Baustellenablauf im Detail und für nachhaltiges Bauen insgesamt. „PCE-Fließmittel sind ein Wachstumsmarkt mit sehr viel Potential in den nächsten Jahren“, stellte Professor Plank fest. Er beendete seinen Vortrag mit einem persönlichen Dank an Norbert Schröter und unterstrich dessen tragende Rolle bei vielen gemeinsamen Initiativen zwischen Hochschulen und Industrieverband, insbesondere durch die Gründung der Fachgruppe Bauchemie in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh).

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