Forum für Sicheres Dämmen mit EPS hält Expertenrunde ab

Baubranche berät über klimagerechte Sanierungen

Berlin (ABZ). – Das Forum für Sicheres Dämmen mit EPS (FSDE) hat unlängst seine vierte Expertenrunde unter dem Titel "Das goldene Handwerk – Wie kann die durch Förderung begünstigte Sanierungswelle klimagerecht umgesetzt werden? Und welche Rolle spielt EPS dabei?" abgehalten.

Laut den Veranstaltern war das Fazit der Diskussionen, dass es zwar große Herausforderungen für die Baubranche gibt, jedoch ebenso große Chancen. "Der Gebäudesektor ist der schlafende Riese für den Klimaschutz in Deutschland", betont Anna Wolff, Referentin Energie und Umweltschutz bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Ein Drittel des Endenergieverbrauchs und 30 Prozent der Treibhausgasemissionen würden in Deutschland auf den Gebäudesektor entfallen. Den größten Anteil hieran hat die Raumwärme.

Der Schlüssel für das Erreichen der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 liegt für Wolff in der Steigerung der Energieeffizienz, um dann den verbleibenden Energiebedarf über erneuerbare Energien decken zu können. Aktuell liege der Endenergieverbrauch bei durchschnittlich 130 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche, für die Erfüllung der Klimaziele sei aber eine Reduzierung auf etwa 60 Kilowattstunden notwendig. In den letzten zehn Jahren konnte dieser Verbrauch nicht reduziert werden, sondern stagnierte. Als Ursache nennt die DUH-Expertin die niedrige Sanierungsrate von einem Prozent, die auf drei Prozent ansteigen müsste. Zwar wurden im Schnitt pro Gebäude in Deutschland etwa 20.000 Euro investiert, dieser Betrag umfasse aber nicht nur Dämmung sondern auch Maßnahmen wie den Austausch von Türen und Fenstern, Erneuerung der Heizung und Solarthermie/Photovoltaik und somit zum Teil auch Instandhaltungskosten.

Geht es nach Rainer König, Vorstandsvorsitzender des Stuckateurverbandes in Baden-Württemberg, sind für die Handwerksbetriebe eigentlich die goldenen 20er Jahre angebrochen: "Wir bekommen viele Aufträge und die Nachfrage ist in diesem Jahr deutlich nach oben gegangen". Der Haken: Nach Meinung des Vorsitzenden war die Industrie nicht genügend auf die Sanierungswelle vorbereitet und es gab erhebliche Schwierigkeiten, die Dämmstoffe zu beschaffen. Für ihn ist eine Erhöhung des KfW-Effizienzstandards ein erstrebenswertes Ziel, aber in der Praxis sehr schwer umzusetzen. Positiv bewertet König, dass bei den Hausbesitzern durchaus ein Bewusstseinswandel stattgefunden hat. Es mangele daher nicht an Aufträgen, aber die Rahmenbedingungen müssen auch vorhanden sein.

Dazu gehören für Christoph Klein, Geschäftsführer des Dachdeckerbetriebs Heinrich Klein, auch die fehlenden Handwerker-Kapazitäten. Dort betrage die Wartezeiten zum Teil bis zu einem Jahr. Was aber sehr stark an der Verfügbarkeit des Materials liege. "EPS ist im Preis mindestens um 50 bis 60 Prozent gestiegen und die Lieferzeiten waren zu lang. Irgendwann verliert der Hausbesitzer dann die Lust an einer Sanierung", befürchtet Klein. "Die Verfügbarkeit war gerade Anfang des Jahres extrem, obwohl wir das Maximum unserer Produktionskapazitäten ausgereizt haben", berichtet Klaus Köhler, Leiter Anwendungstechnik bei Hirsch Porozell.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Bauleiter und Oberbauleiter/in im Straßen- und..., Leipzig, Halle  ansehen
Gerüstbauer mit Fahrerlaubnis C/CE, Sarstedt Heisede  ansehen
Projektleitung (m/w/d) , Heilbronn  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen