Geosynthetische Systemlösungen beschleunigen Wiederaufbau

Bei Hochwasser effizient reagieren

Brückenbau
Die beiden Brückenwiderlager werden in Geogitter-Bewehrte-Erde-Bauweise errichtet. Foto: Heitkamp Unternehmensgruppe

Gescher (ABZ). – Zunehmende Extremwetterereignisse – wie zuletzt etwa in Teilen von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und anliegenden europäischen Nachbarländern – erfordern schnelle und sichere Wiederaufbaumaßnahmen, damit Bewohner und die Wirtschaft vor Ort nicht langfristig durch infrastrukturelle Missstände eingeschränkt sind.

In solchen Ausnahmesituationen zeigt sich, wie wichtig es bauseitig ist, dass alle Beteiligten – Auftraggeber, Ingenieurbüros, Lieferanten und Bauunternehmen – unkompliziert kooperieren und so gemeinsam mit entsprechend effizienten und gleichzeitig sicheren Lösungen den Wiederaufbau zielorientiert forcieren können.

Beim Wiederaufbau der Infrastruktur können Geotextilien an vielen Stellen für einen schnellen Baufortschritt eingesetzt werden, teilen die Unternehmen Heitkamp und Huesker mit.

So können beispielsweise dringend benötigte temporäre Versorgungsstraßen, Baustraßen und Arbeitsplattformen mit Geogittern oder Bewehrungsgeweben, auch bei sehr weichen Böden, schnell und sicher errichtet werden. Auch die temporäre Lagerung von Abfällen und kontaminierter Schlämme ist mit geosynthetischen Schadstoffbarrieren, Filtern und Schlammentwässerungsschläuchen möglich, um auch die Umwelt bestmöglich vor Schadstoffeinwirkungen zu schützen.

Der Neubau der Swistbachbrücke in Heimerzheim, die die L 182 über den Swistbach führt – und damit die Großräume Euskirchen, Swisttal und Bornheim verbindet – ist eines dieser Wiederaufbauprojekte. Durch die Zerstörung der alten Brücke durch das Hochwasser war ein kompletter Neubau erforderlich. Bereits nach einer Rekordbauzeit von nur drei Monaten konnte die neue Brücke im Dezember 2021 wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Die Swistbachbrücke ist nicht nur langfristig standsicher errichtet worden, sie ist auch mit einer Gesamtlänge von 24,3 m zwischen den Widerlagern um 4,22 m gewachsen, um dem Flussbett zukünftig einen 4 m breiteren Durchlass zu ermöglichen und somit besser für wiederkehrende Starkregenereignisse gerüstet zu sein.

Möglich wurde die Realisation nach so kurzer Zeit durch das Schnellbausystem mit dem Namen HEITKAMP Schnellbaubrücke. Entwickelt hat es die gleichnamige Unternehmensgruppe gemeinsam mit Huesker. Die tragenden Säulen des Systems beziehungsweise die Widerlager werden aus verbundflexiblen Geogittern und lokal verfügbaren Böden hergestellt. Sie bilden die langfristig sicher tragenden Schwerlastelemente. Konstruktionen aus Geokunststoff-Bewehrter-Erde ermöglichen einen schnellen Aufbau von Brückenwiderlagern. Anders als in Deutschland, zählen Bewehrte-Erde-Konstruktionen in den Niederlanden schon lange zu den Standardbauweisen, mit denen ein Großteil von Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden.

Durch die Konstruktion aus Geogittern und Erde konnte die Bauzeit der Widerlager der Swistbachbrücke von drei Monaten auf zehn Tage reduziert werden. Durch weniger Ressourceneinsatz und weniger Materialtransporte wurde auch CO2 eingespart. Sicherlich ist es auch die reibungslose Zusammenarbeit der beiden Unternehmen, die zu dem schnellen Bauerfolg geführt hat.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Architekt / Bauingenieur (d/m/w) im Bereich..., Buxtehude  ansehen
Gerüstbauer – auch als Quereinsteiger , Ochtendung  ansehen
Gerüstbauer mit Fahrerlaubnis C/CE, Sarstedt Heisede  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen