Geschäftsjahr 2021/22

Voith-Konzern meldet zufriedenstellende Entwicklung

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Voith hat seinen Sitz in Heidenheim. Foto: Voith

Heidenheim (ABZ). – Das Unternehmen Voith hat sich laut eigener Aussage in herausfordernden Zeiten gut entwickelt – und zeigt sich operativ und finanziell in robuster Verfassung. Der Auftragseingang des Konzerns sei gegenüber dem Vorjahresniveau weiter gestiegen. Der Umsatz sei gestiegen und sowohl das operative Ergebnis als auch der Jahresüberschuss seien deutlich gewachsen. Zu dieser Entwicklung haben die breite sektorale und geografische Diversifizierung des Unternehmens und die weiter gefestigte Marktposition in den drei Konzernbereichen ebenso beigetragen wie regional aufgestellte Lieferketten, teilt die Firma mit. Voith profitiere darüber hinaus von einer soliden Finanzkraft, die auch unter schwierigen Rahmenbedingungen substanzielle Investitionen in die Entwicklung innovativer Technologien und in Akquisitionen zur Erschließung strategischer Wachstumsfelder ermöglicht.

Dr. Toralf Haag, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung, erklärt zum Geschäftsjahr 2021/22: „Voith ist unter anspruchsvollen Bedingungen profitabel gewachsen. Damit haben wir nicht nur gezeigt, dass sich unsere klare strategische Fokussierung auf nachhaltige Technologien auszahlt. Wir haben auch erneut die Resilienz unseres Geschäftsmodells unter Beweis gestellt. Unsere Ausgangslage ist deshalb gut, auch in einem kurzfristig wahrscheinlich noch schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld unseren nachhaltigen Wachstumskurs fortzusetzen und gestärkt aus dieser krisen- haften Zeit hervorzugehen.“

Profitabilität verbessert

Im Geschäftsjahr 2021/22 haben sich die wesentlichen Kennzahlen des Voith-Konzerns verbessert, begünstigt auch durch die Akquisitionen der jüngeren Vergangenheit und Währungseffekte. Alle drei Konzernbereiche trugen zu dieser Entwicklung bei, heißt es in einem Statement.

Der Auftragseingang übertraf mit 5,16 Milliarden Euro die Erwartungen; gegenüber dem Wert des Vorjahres legte er um 3 Prozent zu. Der Auftragsbestand stieg mit 7,03 Milliarden Euro erstmals über die 7-Milliarden-Euro-Marke und lag damit zum Bilanzstichtag um gut 12 Prozent höher als ein Jahr zuvor, erläutert Voith. Der Konzernumsatz übertraf mit einem Plus von 15 Prozent auf 4,88 Milliarden Euro ebenfalls die Erwartungen. Hier hätten sich insbesondere die hohen Auftragseingänge der Vorjahre ausgewirkt, die nach dem Auslaufen der Corona-Beschränkungen in weiten Teilen der Welt wieder besser abgearbeitet werden konnten. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg mit plus 21 Prozent stärker als der Umsatz und erreichte 200 Millionen Euro. Die Umsatzrendite erhöhte sich leicht auf 4,1 (Vorjahr 3,9) Prozent, die Kapitalrendite (ROCE) war mit 10,5 (Vorjahr: 9,6) Prozent zweistellig. Der Jahresüberschuss des Voith-Konzerns, der im Vorjahr mit 1 Million Euro knapp positiv ausgefallen war, wuchs auf 30 Millionen Euro.

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Voith nach eigenen Angaben kräftig in den künftigen Unternehmenserfolg investiert. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung erhöhte sich um 11 Prozent auf 213 Millionen Euro. Der Konzern sei finanziell gut aufgestellt, um seine F&E-Aufwendungen auch in den kommenden Jahren auf einem hohen Niveau zu halten. Die Eigenkapitalquote war zum Bilanzstichtag mit 24,1 Prozent weiterhin solide. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war mit 93 Millionen Euro erneut positiv. Die Nettoverschuldung sei weiterhin sehr niedrig. „Wir verfügen auch nach den substanziellen Akquisitionen der jüngeren Vergangenheit über den nötigen finanziellen Spielraum, um entlang unserer strategischen Schwerpunkte in Wachstum zu investieren“, betont Dr. Haag.

Konzernstrategie vorangetrieben

Seine auf die Trends Dekarbonisierung und Digitalisierung ausgerichtete Konzernstrategie hat Voith im zurückliegenden Jahr laut eigener Aussage weiter vorangetrieben. Sowohl beim Ausbau des Kerngeschäfts als auch bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder und Märkte liegt der besondere Schwerpunkt auf nachhaltigen Technologien.

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Voith-CEO Dr. Toralf Haag. Foto: Voith

Ein wichtiges Ziel für Voith besteht darin, die Expertise in den Bereichen Wasserkraft, Papierherstellung, Mobilität und industrielle Anwendungen auch über das heutige Produktportfolio hinaus zu nutzen. Als besondere Wachstumsfelder hat die Firma dabei Wasserstofftechnologie, elektrische Antriebssysteme, Cargo Rail und Energiespeicherung identifiziert.

Auf allen Feldern hat Voith im abgelaufenen Jahr nach eigener Aussage Fortschritte auf dem Weg zur Marktreife innovativer Lösungen erreicht. So entwickelt Voith konzernbereichsübergreifend ein Wasserstofftanksystem, das eine einfache Integration in Fahrzeuge erlauben soll.

Hohe Bedeutung habe auch die Weiterentwicklung elektrischer Antriebe für Transportmittel beispielsweise Lkw. Um einen Beitrag zur Automatisierung des Güterverkehrs auf der Schiene zu leisten, hat Voith eine automatische Frachtkupplung inklusive digitaler Lösungen entwickelt. Auf dem Wachstumsfeld Energiespeicherung konzentriert sich Voith aktuell auf die Entwicklung einer Redox-Flow-Batterie, die es ermöglicht, Leistungsspitzen zum Beispiel von Solarfarmen oder Windparks zu stabilisieren.

Weitere Akquisitionen vorangebracht

Zur Erweiterung des Angebotsportfolios haben im abgelaufenen Geschäftsjahr weitere Akquisitionen beigetragen. So ist Voith mit der mehrheitlichen Übernahme des Unternehmens Argo-Hytos in den zukunftsträchtigen Off-Highway-Markt eingestiegen, heißt es in einem Statement der Verantwortlichen. Argo-Hytos entwickelt und produziert Hydraulik-Komponenten und -Systemlösungen insbesondere für Landmaschinen, Baumaschinen und Förderfahrzeuge.

Zudem hat Voith im Berichtsjahr einen Vertrag zum Kauf der IGW Rail unterzeichnet, der nach Erteilung aller behördlichen Genehmigungen zum 4. Oktober 2022 wirksam geworden ist. IGW Rail ist ein weltweit agierendes Unternehmen, das sich auf kundenspezifische Getriebe- und Kupplungslösungen für die Schienenfahrzeugindustrie fokussiert hat.

Ein Meilenstein der Strategie zur Stärkung des Kerngeschäfts im Bereich nachhaltiger Technologien war die zum 1. März 2022 vollzogene Übernahme der verbleibenden Anteile in Höhe von 35 Prozent an der Voith Hydro Holding GmbH & Co. KG vom bisherigen Joint-Venture-Partner Siemens Energy. Durch die Transaktion ist Voith alleiniger Eigentümer des Konzernbereichs Hydro geworden.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022/23

Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 ist nach Aussage des Unternehmens mit großen Unsicherheiten behaftet. Hierzu zählen der Krieg in der Ukraine, die weltweit hohen Inflationsraten – mit möglichen weiteren signifikanten Preissteigerungen für Material, Personal und Energie – und damit verbunden eine restriktive Geldpolitik der meisten Notenbanken, die noch nicht überstandene Corona-Pandemie und anhaltende Störungen in den Lieferketten.

Dennoch: Für 2022/23 erwarte Voith einen Konzern-Auftragseingang auf gutem Niveau – aber leicht unter dem hohen Wert des Berichtsjahres. Der Auftragsbestand wird sich in den kommenden Jahren sukzessive in steigenden Umsätzen niederschlagen. Im Geschäftsjahr 2022/23 rechne die Firma mit einem leichten Wachstum des Konzernumsatzes. Seine Profitabilität will das Unternehmen dabei trotz der Inflationsfolgen weiter verbessern.

BU: Voith hat seinen Sitz in Heidenheim.

BU:Voith-CEO Dr. Toralf Haag.

Fotos: Voith

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