Pfahlarbeiten unter Wasser

Fels sorgt für Härtetest bei Baustellenpersonal und Bohrgerät

Seelisberg/Schweiz (ABZ). – "Das Problem ist, dass wir hier nicht rammen können", erklärt Markus Waldis, Polier beim schweizer Bauunternehmen Kibag. "Der Boden ist zu hart. Daher müssen wir die Pfähle bohren und dann betonieren."
Liebherr Baustellen
Von der Wasseroberfläche reichen die Pfähle mit einem Durchmesser von 1300 mm rund 12 m abwärts. Foto: Liebherr

In Seelisberg, an der Südseite des Vierwaldstättersees, bohrt das Team von Markus Waldis von einem Ponton aus mit dem Bohrgerät LB 30 von Liebherr die Pfähle, wie der Baumaschinenhersteller berichtet. Von der Wasseroberfläche abwärts rund 12 m und mit einem Durchmesser von 1300 mm. Nach einer Wassertiefe von 3 m kommt ein Steinsegment und danach muss mindestens 6 m in den Felsen gebohrt werden.

Dieser Fels wird zum Härtetest für das Baustellenpersonal und besonders für das neue LB 30. "Der Stein ist einfach pickelhart. Die ganze Maschine vibriert", erklärt Markus Waldis die extremen Herausforderungen. Erschwerend kommt hinzu, dass mit dem Bohrgerät vom Ponton aus nicht genügend Druck ausgeübt werden kann. "Ansonsten heben wir nur den Ponton. Den müssen wir sehr gut sichern, damit er beim Bohren hält", beschreibt Markus Waldis die unterschiedlichen Voraussetzungen zwischen einem Bohrverfahren auf Wasser und auf Land.

Gianluca Diaco ist laut eigenen Angaben seit 14 Jahren Gerätefahrer, arbeitet bei Kibag und ist das erste Mal auf einer Wasserbaustelle. "Da der Grund sehr hart ist, müssen wir die Spitze der Bohrschnecke sehr oft wechseln, um in den Felsen bohren zu können." Trotz der schwierigen Voraussetzungen freut er sich, das LB 30 von Liebherr zu bedienen. "Es ist sehr stark, kompakt und schnell in den Bewegungen. Man kann alles damit machen."

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Die Wasserbaustelle in Seelisberg fordert das Bohrgerät LB 30 mit pickelhartem Stein. Foto: Liebherr

Nachdem die Wasserbauspezialisten von Kibag die Außenrohre betoniert haben, kommt der Anlegepfahl für die Schiffe hinein. Ein Gummi zwischen Außenrohr und Pfahl sorgt dafür, dass sich der Pfahl etwas bewegen kann und nicht zu starr ist, wenn Schiffe anlegen. Damit sich der Anlegepfahl nicht drehen kann, muss dieser unter Wasser von einem Taucher gesichert werden. Die Baustelle verlangt dem Personal und dem Bohrgerät alles ab.

Dennoch freut sich Markus Waldis über die gelungene Premiere des LB 30: "Das Gerät läuft einwandfrei – tipptopp. Es muss große Vibrationen aushalten. Es ist ein großer Härtetest für die Maschine. Aber bis jetzt meistert sie es wunderbar." Um das Bohrgerät auf die Baustelle zu bringen, ist das Team von Kibag mit dem Ponton rund sechs Stunden über den See gefahren. Die Achereggbrücke im Südwesten des Vierwaldstättersees war dabei eine erste Herausforderung, erklärt Markus Waldis: "Wir mussten auf die Höhe achten und konnten das Bohrgerät erst nach der Brücke, also erst auf See, aufstellen. Unser Ponton ist relativ groß – rund 18 Meter breit und 40 Meter lang – und wir haben viel Gewicht darauf. Das hat alles sehr erschwert."

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