Aufbruch im Abbruch

Verband Nord feiert sein 75-jähriges Bestehen

Hamburg (ABZ). – Mit einem Jubiläumsempfang in der Handwerkskammer Hamburg feierte der Abbruchverband Nord e. V. Anfang Juni sein 75-jähriges Jubiläum mit zahlreichen Gästen und Mitgliedern. Alle Grußworte auf dem Jubiläumsempfang brachten einig zum Ausdruck: Die Abbruch- und Sanierungsbranche ist ein fachkundiger Partner bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft im Sektor Bau – und das mit zunehmender Bedeutung.
Abbruchtechnik
Thomas Rath (Vizepräsident der Arbeitgeber, Handwerkskammer Hamburg, v. l.), Ralf Pietsch (Geschäftsführer Abbruchverband Nord), Senatorin Karen Pein (Behörde für Stadtentwicklung), Karin Loosen (Präsidentin Architektenkammer Hamburg), Christian Strauch (Vorsitzender des Abbruchverband Nord). Foto: Abbruchverband Nord

So würdigte der Hausherr der Handwerkskammer, Thomas Rath, Vizepräsident der Handwerkskammer Hamburg und Präsident der Arbeitgeber, die Verbundenheit von Handwerk und Abbruch bei der konkreten Umsetzung von Kreislaufwirtschaft auf dem Bau. Hierbei komme den – oft noch unterschätzten – Abbruch- und Sanierungsbetrieben eine Schlüsselrolle zu, so Senatorin Karen Pein, Behörde für Stadtentwicklung der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Präsidentin der Architektenkammer Hamburg, Karin Loosen, begrüßte die Potenziale für mehr Nachhaltigkeit, die sich durch einen besseren Dialog von Fachplanern einerseits und den Rückbau- und Sanierungsbetrieben andererseits im Sektor Bau erreichen lassen. Christian Strauch, Vorsitzender des Abbruchverbandes Nord lenkte in seinem Grußwort den Blick auf die vielen Beschäftigten in den Betrieben.

Migration sei unter den Mitarbeitern keine politische Absichtserklärung, sondern eine seit Jahrzenten gelebte Praxis. Und wo sonst könne man sich ohne Ausbildung und mit nur rudimentären Sprachkenntnissen vom "Handmann" für einfache Arbeiten bis zum Maschinenführer oder gar Polier raufarbeiten? Zuletzt hob Roberto Lenuweit als Mitglied hervor, dass er sich im Fachverband einfach gut aufgehoben fühle: Gute Fachinformationen, eine engagierte Interessenvertretung und ein starkes Netzwerk seien gute Begleiter der täglichen Arbeit im eigenen Unternehmen. Im Sommer 1946 lag Hamburg – nur ein Jahr nach Kriegsende – noch weitgehend in Schutt und Asche. In der Stadt prägten die "Trümmerfrauen" das Bild, jene Frauen, die eine bis heute unvergessene Aufräum- und Aufbauarbeit leisteten.

Das Material aus den Abbruch- und Aufräumarbeiten wurden dringend für den Wiederaufbau benötigt. Vor diesem Hintergrund gründeten am 8. Juli 1946 in Hamburg 20 Betriebe den heutigen Abbruchverband Nord, seinerzeit noch unter dem Gründungsnamen Fachverband Abbruch- und Aufräumbetriebe Hamburg. Die Zahl der Mitglieder des Fachverbandes wuchs schnell auf mehr als 300 Betriebe. Darunter waren damals auch zahlreiche Baubetriebe, da der Wiederaufbau Hamburgs ohne Beseitigung der Trümmer nicht voranging. Nach der Währungsreform 1948 besannen sich die Baufirmen auf ihre originäre Bautätigkeit und die Mitgliederzahl des Fachverbandes sank auf 50 Mitglieder.

Mit dem Wirtschaftswunder verbesserten sich in den Jahren auch die Arbeitsbedingungen für die Betriebe. Der kapitalintensive Maschinen- und gerätegeprägte Abbruch setze sich zunehmend durch, wobei bereits damals kontinuierlich Stoffe aussortiert wurden, die separat vermarktet werden konnten und nicht deponiert werden mussten. Die 80er Jahre waren geprägt von zunehmenden Auflagen im Bau-, Umwelt- und Gefahrstoffrecht. Neue Tätigkeitsbereiche wie Gefahrstoffsanierung und der kostspielige Betrieb von Sortier- und Brecheranlagen kam hinzu. So firmierte der Fachverband um in den heutigen Abbruchverband Nord mit dem erläuternden Zusatz "Abbruch – Recycling – Umweltsanierung".

Die Aufgaben des mittlerweile deutschlandweiten Fachverbandes für Unternehmer der Branchen Abbruch (Rückbau), Sanierung und Recycling, der heute 197 ordentliche und 16 außerordentliche Mitglieder umfasst, blieben über die Jahrzehnte hingegen weitgehend die gleichen: Interessenvertretung der Mitglieder bei Ämtern und Behörden sowie in der Politik neben der Beratung und Fortbildung der Mitglieder. Dabei kam und kommt dem Arbeitsschutz eine permanent hohe Bedeutung zu. Denn sowohl Aufräumarbeiten nach dem Krieg als auch heutige Großabbrüche stellen nach wie vor hohe Anforderungen an den Arbeitsschutz.

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