Bau-Bilanz NRW
Ministerin meldet Höchststände
2019 waren demnach mit 937,8 Millionen Euro 8513 Wohneinheiten bewilligt worden. Der Zuwachs an Wohnungen übersteige sogar die Zuwachsrate beim Bevölkerungswachstum und führe insgesamt zu einem breiteren Angebot, unterstrich Scharrenbach. Nach Zahlen des Ministeriums sind derzeit rund 167.000 neue Wohnungen in NRW im Bau oder mindestens schon genehmigt. "Der Wohnungsneubau erreicht insgesamt Höchststände", heißt es in der vorgelegten Jahresbilanz 2020.
Der Deutsche Mieterbund äußerte sich zwar erfreut darüber, dass mehr Mittel abgerufen worden seien. Die 5591 neuen Mietwohnungen, die damit gefördert werden könnten, seien aber "gemessen am Bedarf ein Tropfen auf den heißen Stein", stellte der NRW-Landesvorsitzende Hans-Jochem Witzke fest.
Auch die Grünen kritisierten, mit einem Plus von nur 90 zusätzlichen geförderten Wohneinheiten im Vergleich zu 2019 sei das Ziel verfehlt. "Nach wie vor stockt der öffentlich geförderte Wohnungsbau in NRW", bilanzierte der Bau-Experte der Landtagsfraktion, Arndt Klocke. Insgesamt hat NRW nach Zahlen des Bauministeriums mit 9,06 Millionen Wohnungen zum Jahresende 2019 einen neuen Höchststand erreicht. 2019 sei es erstmals gelungen, den Trend wegbrechender Sozialwohnungen weitestgehend zu stoppen, sagte Scharrenbach. Aus Sicht des Deutschen Mieterbunds kann hingegen von Trendumkehr keine Rede sein. "Nach wie vor werden jährlich weniger preisgebundene Wohnungen gebaut als Wohnungen aus der Sozialbindung herausfallen", sagte Witzke.