DHV-Frühjahrstagung

Die Bau-Zukunft aktiv mit Holz gestalten

Ostfildern/Schweinfurt (ABZ). – Der Deutsche Holzfertigbau-Verband (DHV) und das Netzwerk 81fünf haben unlängst zur Frühjahrstagung ins Mercure Hotel Schweinfurt eingeladen. Der Einladung folgten laut den Veranstaltern rund 200 Gäste. Gleich zu Beginn der Tagung machten DHV-Präsident Erwin Taglieber und 81fünf-Vorstand Thomas Elster deutlich, dass es einer gemeinschaftlichen Artikulation der Holzbauinteressen bedarf, um auf politischer Ebene das nötige Gehör zu finden: "Klimaschutz, Digitalisierung, konsequente Vorfertigung, Elementierung, hybrides Bauen, Holzmodulbau und Robotik heißen die großen Gestaltungsaufgaben, vor denen die Bauwirtschaft gegenwärtig steht.
Messen und Veranstaltungen
Die Teilnehmer der Frühjahrstagung. Foto: DHV

Mit diesem Themenspektrum wollen wir uns gemeinschaftlich befassen, um die Herausforderungen mit einem Höchstmaß an Effizienz zu bewältigen", forderten die Vorsitzenden beider Vereinigungen die versammelten Tagungsgäste zum Mitdenken, Mitplanen und konsequenten Handeln in der Praxis auf. "Alle Holzbauverbände, alle Mitgliedsbetriebe müssen an einem Strang ziehen und im Sinne des Klimaschutzes handeln. Mit vereinten Kräften können wir die herausfordernde Wende am Bau schaffen.", betonte DHV-Hauptgeschäftsführer Konstantin zu Dohna zuversichtlich.

Neben der aktuellen wirtschaftlichen Situation am Bau, zu deren Verständnis Martin Langen von der B+L-Marktdaten GmbH aus Bonn erhellende Statistiken, Hintergründe und Prognosen lieferte, standen auf der Frühjahrstagung die Herausforderungen sich rasch wandelnder Märkte im Mittelpunkt der Betrachtungen und Gespräche.

In diesem Kontext kündigte Erwin Taglieber vorausschauend den 3. Deutschen KlimaSchutzTag an, der dieses Jahr auf den 8. Oktober fällt: "Klimaschutz ist das Megathema der Gegenwart!", betonte er und forderte alle Mitgliedsunternehmen zur aktiven Mitwirkung auf: "Jeder DHV-, jeder 81fünf-, jeder Zimmereibetrieb soll mitmachen und seine Werkstore und Hallen öffnen, um Bauinteressierten die vielfältigen Vorteile des ressourcenschonenden Bauens mit Holz nahezubringen."

Fortschrittliche Planungsmöglichkeiten

Dazu zählen für ihn die fortschrittlichen Planungsmöglichkeiten im Holzbau mittels BIM, die Möglichkeit zur nachhaltigen CO2-Einsparung in größtmöglichen Mengen durch steigende Holzverwendung am Bau Holsowie der entlastende Effekt auf das globale Klima. "Konkret wollen wir dieses Jahr mindestens 3000 Setzlinge pflanzen, also rund ein Dutzend pro Mitgliedsunternehmen", unterstrich der DHV-Präsident, der in gleicher Funktion auch dem Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR) vorsteht. Gut zu wissen: Der DHWR mit Sitz in Berlin ist die einflussreiche Dachorganisation der deutschen Holzwirtschaft; das prominent besetzte Gremium berät Abgeordnete und Fraktionen des Deutschen Bundestags ebenso wie die Bundesregierung bei der Meinungsbildung und politischen Entscheidungsfindung rund um die Ressource Holz. Dabei vertritt der DHWR die Interessen von insgesamt 70.000 Holzbaubetrieben, deren gut650.000 Beschäftigte in einem Jahr einen Umsatz von 120 Milliarden Euro erzielen.

"Im öffentlichen wie im politischen Diskurs geht es heute immer mehr darum, wie man schneller, nachhaltiger und zugleich bezahlbar baut.

Insofern kommt es darauf an, intelligente Antworten auf die drängendsten Fragen der Bauwirtschaft zu finden: Wie und womit können wir auch künftig Wohnhäuser und Gewerbeobjekte bauen, ohne dem Globalklima zu schaden? Wie lässt sich der akute Wohnraumbedarf in Deutschland schnellstmöglich decken? Wie können wir die am Bau erforderlichen Ressourcen so klimaschonend wie nur möglich einsetzen?", unterstrich DHV-Vorstandsmitglied Ahmed Al Samarraie, der seit Herbst letzten Jahres offiziell als Holzbau-Lobbyist fungiert. Von seinem Berliner Büro im Haus des Holzes aus vertritt er die Interessen des Holzfertigbaus im politischen Berlin. Zu seinen vornehmsten Aufgaben in dieser neuen Position gehört es, sowohl vor als auch hinter den Kulissen auf die öffentliche Meinungs- und Willensbildung pro Holz einzuwirken und politische Entscheidungsträger zu beraten.

Bauphysikalische Fakten

Bauphysikalische Fakten rund um das Bauen mit Holz liefert beim DHV der Arbeitskreis Technik. Sommerlicher Hitzeschutz und Klimawandel, energiesparende Gebäudetechnik, Holzbau-Statik in GK4 und GK5, Building Information Modeling, Optimierung der Schallwege, Feuchteschutz an ausgewählten Anschlusspunkten sowie andere Technikthemen stehen auf der Agenda. Ausschuss-Vorsitzender Wolfgang Schäfer ist von Hause aus Diplom-Ingenieur, Fachrichtung Bauphysik, und beim DHV für den Arbeitskreis Technik verantwortlich. In Schweinfurt beleuchtete er die rasanten Entwicklungsfortschritte beim Holzmodulbau, die zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen. Ihn unterstützt B.Eng. Sarah Ghazi-Idrissi, die in der Mehrverbände-Geschäftsstelle FORUM HOLZBAU in Ostfildern das Referat Technik komplettiert und sich unter anderem um Normungs-, Zulassungs- und Ausführungsfragen kümmert.

In der begleitenden Fachausstellung präsentierten mehrere Dutzend Zulieferfirmen ihre auf den Holzfertigbau spezifisch zugeschnittenen Detailprodukte und Systeme. Zum ersten Mal bei einer DHV-Tagung dabei war Neumitglied Thermory Deutschland, ein auf thermische Veredelung spezialisierter, im In- und Ausland präsenter Echtholz-Anbieter. Geschäftsführer Christian Pongratz zeigte sich sehr angetan von der Themenvielfalt der Vorträge, der inspirierenden Atmosphäre und dem kollegialen Miteinander der Verbandsmitglieder: "Wir konnten hier mit Architekten und Holzbauunternehmern sprechen, die für ihre Bauherren aktuell nach Alternativen zu sibirischer Lärche suchen: Für unser Thermoholz haben wir gleich mehrere konkrete Interessentenanfragen erhalten. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl, dass wir bei DHV und 81fünf sehr gut aufgehoben sind; gern wollen wir uns zukünftig in die Verbandsarbeit aktiv einbringen."

Die künftige Ausrichtung des Holzfertigbaus in den Teilmärkten Ein- und Zweifamilienhausbau, Hallen- und Gewerbebau, kommunaler beziehungsweise sozialer Wohnungsbau sowie privater mehrgeschossiger Wohnbau wurde in Schweinfurt aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Betriebswirtschaftliche Fragestellungen rundeten das Vortragsspektrum ab. Fazit: Dass Holz der Baustoff des 21. Jahrhunderts ist, wurde auf der gemeinsamen Frühjahrstagung von DHV und 81fünf mehr als deutlich.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Gerüstbauer – auch als Quereinsteiger , Ochtendung  ansehen
Projektleitung (m/w/d) , Heilbronn  ansehen
Bauleiter (m/w/d) für Abbruch- und Erdarbeiten, Haltern am See  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen