Fertigung der Träger am herkömmlichen Montagetisch

Für große Spannweiten

Gülzow-Prüzen (ABZ). – Die Entwicklung eines Konzeptes zur Planung, Bemessung und Herstellung von Fachwerkträgerkonstruktionen aus Nadelbrettschichtholz und Buchenfurnierschichtholz mit Spannweiten von bis zu 100 m war Ziel des Projektes Fanabu. Das Verbundvorhaben wurde aus dem Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt.
Ökologisches Bauen
In Versuchen analysierten die Experten zunächst die Belastbarkeit der einzelnen Bauteile und Anschlusspunkte des Fachwerkträgers. Foto: KIT VAH

"Fachwerkträger stellen durch ihre aufgelöste Konstruktionsweise eine materialsparende Möglichkeit dar, Messehallen, Hangars, Produktions- oder Lagerhallen zu überspannen. Diese Konstruktionen lassen sich durch den Einsatz von Buchenfurnierschichtholz in Kombination mit Nadelbrettschichtholz optimieren", erklärt Projektleiter Dr. Matthias Frese vom Fachbereich Holzbau und Baukonstruktion des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Zusammen mit dem Praxispartner Holzbau Bruno Kaiser entwickelten die Karlsruher Wissenschaftler zwischen 2018 und 2022 ein Fachwerkträgerkonzept für Spannweiten von bis zu 100 m, dessen Bauteile sich ohne spezielle Produktionsanlagen zuschneiden und mit üblichen Handwerkszeugen montieren lassen.

Damit erschlossen die Projektbeteiligten nicht nur eine weitere Verwendungsmöglichkeit für Buchenholz: Das Fanabu-Fachwerkträgerkonzept ermöglicht überdies nun auch kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in die Produktion weit gespannter Tragwerke. Das Konzept sieht symmetrisch aufgebaute Trägerstrukturen mit fallenden Zugdiagonalen und vertikalen Druckstäben vor. Zum Einsatz kommen Hybridträger aus Nadelholz im Kernbereich und Buchenfurnierschichtholz in den Randbereichen als für Biege- und für Querdruckbeanspruchung optimierte stabförmige Bauteile.

In Versuchen analysierten die Experten zunächst die Belastbarkeit der einzelnen Bauteile und Anschlusspunkte des Fachwerkträgers. Vermittels Berechnungen und Simulationen ermittelten sie unter anderem die Auswirkungen von Zug-, Druck- und Biegemomenten und prüften die Rotationssteifigkeit mit verschiedenen Schraubentypen hergestellter Anschlussverbindungen. Sie entwickelten Verstärkungsmethoden für die Anschlüsse und querdruckbeanspruchten Bauteile und leiteten schließlich Bemessungsansätze und Konstruktionsempfehlungen für die Trägerkonstruktionen ab. Die Ergebnisse wurden an drei beim Praxispartner baumaßstäblich produzierten Fachwerkträgern von rund 12 m Länge validiert.

"Unsere Untersuchungen zeigen, dass mit Hybridträgern aus Buchenfurnier- und Nadelbrettschichtholz mit selbstbohrenden Holzschrauben wirtschaftliche und zugleich hochtragfähige Fachwerkstrukturen von bis zu 100 Metern Spannweite aufgebaut werden können", sagt Projektleiter Frese. Eingang in das Praxiskonzept finden zudem bei der Herstellung der Hybridträger gewonnene Erkenntnisse aus der Produktionstechnik und Erfahrungen aus dem Abbund – dem Zuschnitt der Träger.

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