Kommentar

Auf den Akku bauen?

von: Robert Bachmann

Die Diskussion um die Luftreinhaltung macht auch vor der Bauindustrie nicht halt. Trotz zunehmend sauberer Dieselmotoren müssen sich Baumaschinenhersteller im Zuge immer strengerer Emissionsvorschriften mehr und mehr mit alternativen Antriebskonzepten auseinandersetzen. Auch deshalb, weil sich Einzelmärkte wie Norwegen schon heute anschicken, CO2- und Lärmemissionen in absehbarer Zukunft komplett von der Baustelle zu verbannen. Aktuell besonders im Fokus der Hersteller stehen Akku-betriebene Elektromaschinen. Kaum ein Hersteller, der nicht mindestens einen vollelektrischen Minibagger auf der diesjährigen bauma präsentierte. Aber auch größere Maschinentypen wie das Großdrehbohrgerät LB 16 unplugged von Liebherr oder ein für den norwegischen Markt auf Akku-Betrieb umgerüsteter 25-Tonnen-Bagger von Caterpillar (um nur einige Beispiele zu nennen) werden mehr und mehr auf ihre elektromobile Machbarkeit abgeklopft. Wenngleich die Nachfrage seitens der Kunden zunehmend steigt, hält sich die Marktakzeptanz noch in Grenzen. Das liegt einerseits daran, dass die Entwicklung gerade erst an Fahrt aufnimmt und sich die Technologie noch in den Kinderschuhen befindet. Damit verbunden sind vergleichsweise hohe Anschaffungskosten, vor allem bei größeren Maschinen, die aktuell eher dort gezahlt werden, wo der regulatorische Schuh bereits drückt. Nicht zuletzt ist die Akku-Technologie alles andere als komplett kritikfrei. Rund um die Herstellung der Batterien, die mangelhafte Ladeinfrastruktur oder die strittige Frage der Energiegewinnung spricht derzeit noch Einiges dagegen, die Elektromobilität als Heilsbringer im Kampf gegen den Klimawandel zu feiern. Abseits der Elektromobilität fehlt es wiederum an Alternativen zur Alternative. Die viel gepriesene Brennstoffzelle etwa ist derzeit noch weit davon entfernt, sicher, effizient und wirtschaftlich in einem Baumaschinenantrieb Anwendung zu finden. Elektro-Maschinen hingegen funktionieren, wie die Praxis bereits zeigt. Zum Teil rufen sie sogar mehr Leistung ab als vergleichbare Maschinen mit herkömmlichem Antrieb, nebst Vorteilen in der Wartung aufgrund einfacherer Technik. Noch sind einige Fragen offen, was die Praktikabilität und die tatsächliche Umweltfreundlichkeit von Akku-Baumaschinen betrifft. Sollte es gelingen, diese zeitnah zu klären, steckt in ihr weit mehr als eine reine Brückentechnologie.

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