Nachbildung der Montgolfière

Aus Aluminium und korrosionsgeschütztem Stahl

Düsseldorf (ABZ). – "Komm mit mir ins Abenteuerland" – diese klingende Aufforderung ist Teil eines der wohl bekanntesten und erfolgreichsten Songs der deutschen Rock-Pop-Band Pur. Seit Oktober 2023 gibt es das Musical "Abenteuerland" im Capitol-Theater in Düsseldorf zu sehen – mit diesem und noch mehr Hits von Pur, wobei im Mittelpunkt des Musicals keineswegs die Band steht.
Gerken Fördern, Heben, Lagern
Blick in die Werkstatt von C. Heider Metallbau GbR beim (Probe-)Aufbau des "Innenlebens" der Montgolfière in liegender Position.
Gerken Fördern, Heben, Lagern
Der fertige Ballon am Haken, um ihn auf das Dach zu heben. Fotos: C. Heider Metallbau

Über dem Eingang des Theaters weist ein tonnenschwerer Heißluftballon eindrucksvoll den Besuchern den Weg ins Innere: Dabei handelt es sich nicht nur um irgendeinen Ballon, sondern die detailgetreue Nachbildung der Montgolfière, die das berühmte Abenteuerland-Plattencover von Pur bereits im Erscheinungsjahr 1995 zierte. Das Objekt auf dem Theaterdach beruht auf der Zeichnung von Volker Heider, Geschäftsführer von C. Heider Metallbau GbR in Wuppertal, der zusammen mit seinem Team auch die anschließende Ausführung mit diversen Partnern übernahm und dabei in Sachen Innenleben neben Aluminium auf korrosionsgeschützten Stahl und Nachhaltigkeit à la Zinq setzte.

Plattencover als Vorbild

"Ein Durchmesser von 5 Metern und die Orientierung an dem Heißluftballon auf dem Plattencover Abenteuerland von Pur – das waren meine Vorgaben für die stählerne Konstruktion", erinnert sich der Metallbaumeister Heider. Sein Unternehmen kam durch eine Empfehlung mit dem eigentlichen Auftraggeber, der BB Promotion GmbH, im Sommer 2023 in Kontakt.

Das vorgegebene Zeitfenster war sehr knapp, da bereits für Mitte Oktober des gleichen Jahres die Premiere des Musicals in Düsseldorf geplant war. "Kurzerhand setzte ich mich also hin und zeichnete den Ballon wie er aussehen könnte: mit einem Innenleben von insgesamt zwölf übereinander angeordneten Ringen, die an der breitesten Stelle den Durchmesser von 5 Metern nicht überschreiten, einem 7 Meter langen Innenrohr, an dem die Ringe mittels Streben befestigt sind und einer Vorrichtung als Basis beziehungsweise Stamm, was im weitesten Sinn vom Prinzip her große Ähnlichkeit mit einem klassischen Weihnachtsbaumkonstrukt hatte."

Aluminiumblech statt Stoff

Ursprünglich war das Gerüst von ihm so konzipiert, dass auch die von oben nach unten führenden Längsstreben, die als Klebeleisten für die bedruckten Textil-Bahnen dienen sollten, aus verzinktem Stahl waren. Da allerdings ein Probeaufbau des unverzinkten Werkstoffs S235 JR in der Werkstatt erfolgen sollte und die Erbauer auch eine Probeklebung an den Längsstreben durchführen wollten, fiel die Wahl auf Aluminiumblech, das schlussendlich auf die Ringe genietet wurde und an denen dann der bedruckte Ballonstoff befestigt werden konnte.

Vom in den Auftrag gegebenen Entwurf bis zur fertigen Konstruktion war es dann auch nicht mehr weit: Mitte September nachdem bei Heider in Wuppertal der Heißluftballon erfolgreich stand beziehungsweise lag – die Höhe des Konstrukts hätte die Werkstatthallenhöhe um einiges überragt – ließ der Oberflächenspezialist Zinq mit depotmobil die stählernen Rohre, Kleinteile und die in handliche Viertel zerlegten Ringe abholen.

Zweieinhalb Tage für den Aufbau

"Die Materialien bekamen den gewünschten Korrosionsschutz mit unserer umweltoptimierten Oberfläche ecoZINQ – hierfür nutzen wir ausschließlich CO2-reduziertes Primärzink aus regenerativen Energien", erläutert Dirk Biegel, Werkleiter am Zinq-Standort Essen. Die passgenauen und ohne jegliche Art von Verzug nunmehr geschützten Materialien wurden danach termingenau vor das Capitol-Theater in Düsseldorf geliefert. Etwa zweieinhalb Tage dauerte es bis das Team um Volker Heider den Heißluftballon aufgebaut und ein Partnerunternehmen die 23 Stoffbahnen nebeneinander auf den Alu-Längsstreben aufgebracht hatte. Der finale Hub der tonnenschweren Montgolfière auf das Dach fand dann Mitte Oktober mit Hilfe eines Teleladers der Firma Gerken statt, wobei das Spezialgerät von dem eigenen Fachpersonal der Firma Heider bedient wurde.

Premiere mit Eyecatcher

Das Pur-Musical konnte dann wie geplant mit einem echten Eyecatcher am 22. Oktober vor einem Publikum Premiere feiern. "So ein Projekt ist neben einem tollen Team nur mit den richtigen und vor allen Dingen verlässlichen Partnern zu stemmen – und die hatten wir glücklicherweise an unserer Seite", erklärt dann auch Volker Heider, der sich am Premierenabend unter die Zuschauer mischte. Heider hat bereits den Auftrag die Ballonkonstruktion zu gegebener Zeit wieder abzubauen und in seine Einzelteile für den Transport zu zerlegen – genauer Termin noch unbekannt. Und bis es so weit ist, kann nur jedem ein persönlicher Besuch im "Abenteuerland" ans Herz gelegt werden.

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