NordBau 2023

Innovationen und Aufbruch

von: Kai-Werner Fajga und Cornelia Rachow
Neumünster. - Die Aussteller der Baufachmesse zeigten neben der gewohnt großen Auswahl an Baumaschinen im Freigelände auch Lösungen für nachhaltiges Wassermanagement, denn das Thema "Wasser. . . & Bau" markierte in diesem Jahr einen Fokus der NordBau.
Messen und Veranstaltungen
Mit dem Sonderthema der NordBau "Wasser. . . & bauen", das im Fokus der Eröffnungsveranstaltung stand, zeigten die Veranstalter Dirk Iwersen (Geschäftsführer Holstenhallen Neumünster, l.) und Wolfgerd Jansch (Messeleitung NordBau) gekonnt, welche Herausforderungen und baulichen Entwicklungen rund ums Wassermanagement auf Unternehmen und Behörden zukommen. Erneut konnten engagierte Partner gewonnen werden wie die Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, die Fachhochschule Kiel Fachbereich Wasserbau und der Trinkwasserversorger Hamburg Wasser. Foto: Kai-Werner Fajga

Die 68. NordBau ist nach fünf intensiven Sonnen- und Messetagen Anfang September zu Ende gegangen, 676 Aussteller hatten sich auf dem ausgebuchten Holstenhallen-Gelände präsentiert: Im Freigelände mit einer eindrucksvollen Vielzahl an Maschinen und Baugeräten für den Straßen- und Tiefbau, dem wachsenden Anteil an Fahrzeugen mit Akku- und Elektroantrieb, wendigen Gerätschaften für den kommunalen Einsatz und vielseitigen Nutzfahrzeugen für Bau und Handwerk und Gartenausstattung. In den Hallen präsentierten Aussteller eine große Fülle an Produkten rund ums Bauen und Wohnen: Werkzeug, Arbeitskleidung, Fliesen, Badausstattung, Küchen, Kaminöfen, Dämmmaterialien, Fenster, Türen, Ziegel und vieles mehr.

"Es sind aufwühlende Zeiten, die für Immobilienbesitzer auch Unsicherheit bedeuten", erläutern die Veranstalter der NordBau. Wie muss gebaut oder saniert werden, damit das eigene Gebäude energietechnisch für die Zukunft gerüstet ist und welche Ausgaben sind dafür notwendig? "Auch Mitarbeiter von Bau- und Handwerksbetrieben merken, dass Servicepartner Kapazitäten zurückfahren, Produkte nicht geliefert werden können und so in einigen Bereichen Aufträge ausbleiben und warten müssen. Zurückhaltung war hier und da zu spüren", so die Veranstalter.

Aber für die 42 800 Messebesucher hielt die NordBau Lösungsansätze, innovative Produkte und die Möglichkeit für einen Angebotsüberblick bereit. Die Aussteller freuten sich über viele gute Gespräche, wertvolle Kontakte und zahlreiche Geschäftsabschlüsse. Wie der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen bei der Messeeröffnung sagte, gehe es derzeit darum, Hürden zu überwinden und anzupacken. Eine Zeit der Umbrüche erfordere Lösungen, das gelte für den Umgang mit Wasser sowie für die Umsetzung der Energiewende. Denn das Sonderthema "Wasser. . . & bauen" in Halle 6 stand im Fokus des Events. Partnerunternehmen haben Interessierte umfangreich und mit viel Engagement über die Herausforderungen, Risiken und Lösungen für nachhaltiges Wassermanagement informiert.

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Zahlreiche Vertreter von Politik, Verbänden und Kommunen nutzten die Gelegenheit, sich Anregungen, Tipps und Kontakte für anstehende Infrastrukturmaßnahmen zu holen. Fortlaufende Forschung und schon bestehende Konzepte zeigten beispielsweise, wie verbesserter Hochwasserschutz umsetzbar ist, oder wie Starkregenereignissen begegnet werden kann. Viel Zuversicht und Optimismus war auf der Messe zu spüren – genau, wie es der Wirtschaftsminister bei der Eröffnung mit auf den Weg gegeben hatte.

"Die Partner der Messe haben gezeigt, dass es für vieles verschiedenste Lösungsansätze gibt, die dringend in die Öffentlichkeit getragen werden müssen", so die Veranstalter. Aus Ungewissheit und Umbruch müssen man in den Aufbruch kommen. "Wir alle spüren die zunehmende Zurückhaltung bei unseren Kunden, weil viele nicht wissen: Wohin geht es? Hohe Zinsen, Inflation, der Krieg in der Ukraine sowie Unsicherheiten durch Vorgaben und Regularien haben dazu geführt, dass weniger investiert wird. Umso wichtiger sind diese Plattformen, um Zuversicht für unsere Kunden zu zeigen", sagt Peter Oppermann von Oppermann & Fuss GmbH, vertreten mit mobilen Sieb- und Brechanlagen im NordBau-Freigelände.

Die Chance, den nächsten Schritt zu planen, haben auch rund 1000 Schülerinnen und Schüler genutzt. Sie haben an der Nordjob Bau teilgenommen – organisiert vom Institut für Talententwicklung und mitgetragen von zahlreichen Partnern aus Industrie und Handwerk. An deren Ständen haben sich die jungen Menschen in persönlichen Gesprächen über Ausbildungsmöglichkeiten und berufliche Perspektiven informiert. Austausch und Weiterbildung stand auch im Fokus der 50 Kongresse und Veranstaltungen, an denen rund 4000 Fachbesucher teilgenommen haben.

NordBau 2023

Jens Wiedemann (Regionaler Vertriebsleiter von F.X. Meiller) strahlt über das ganze Gesicht und führt den TRIGENIUS Dreiseitenkipper vor. „Für uns läuft es auf der NordBau sehr gut. Wir haben einen sehr schönen Stand und sind mit vier Partnern aus der Region hier“, berichtet Wiedemann. Foto: Cornelia Rachow
Ronald Figiel (Vertrieb Baumaschinen bei Atlas von der Wehl, l.) und Michael Swatzki (Geschäftsführer bei PSV) präsentierten stolz den ersten Bagger zur Kampfmittelbeseitigung Deutschlands. Die Kabine des Baggers ist unter anderem mit Sicherheitsglas und einer autarken Luftversorgung ausgestattet. Atlas von der Wehl entwickelte für den Bagger auch ein spezielles Kettenlaufwerk, das den Bodendruck der Maschine zu verringern hilft. Foto: Kai-Werner Fajga
Thomas Schlüter jr. (Produktleiter Digitale Baustelle bei Schlüter Baumaschinen) lenkte den Fokus seiner Präsentation auf die Systemlösung des Händlers. Das mittelständische Familienunternehmen sieht sich nicht nur als Händler, sondern insbesondere als Dienstleister mit erstklassigem Kundenservice. Die nachhaltige Zufriedenheit des Kunden stehe im Mittelpunkt. Kunden können demnach verschiedene Produkte, Lösungen und Services in Anspruch nehmen. Foto: Kai-Werner Fajga
„Als Highlight haben wir den Kompaktbagger KX 085-5 von Kubota dabei“, sagt Arndt Sieling (Vertriebsleitung von Tramann+Sohn GmbH & Co. KG). Er berichtet von den serienmäßigen Ausstattungsmerkmalen wie Klimaanlage und Rückfahrkamera. „Bei diesem ist das Abbruchgitter allerdings eine Sonderausstattung“, betont er. Foto: Cornelia Rachow
Sennebogen zeigte am Stand von Schlüter Baumaschinen mit dem 340G einen neuen Bagger der G-Serie des Herstellers für den Hafen- und Abbruchbereich. „Die Maschinen können wahlweise mit Diesel- oder E-Antrieb geliefert werden“, erklärte Michael Lieckefett (Produkt-Verkaufsleiter bei Sennebogen). Foto: Kai-Werner Fajga
Ronald Figiel (Vertrieb Baumaschinen bei Atlas von der Wehl, l.) und Michael Swatzki (Geschäftsführer bei PSV) präsentierten stolz den ersten Bagger zur Kampfmittelbeseitigung Deutschlands. Die Kabine des Baggers ist unter anderem mit Sicherheitsglas und einer autarken Luftversorgung ausgestattet. Atlas von der Wehl entwickelte für den Bagger auch ein spezielles Kettenlaufwerk, das den Bodendruck der Maschine zu verringern hilft. Foto: Kai-Werner Fajga
Claus Ruhe Madsen (Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, l.), lässt sich von Holger Schulz (Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Zeppelin Baumaschinen GmbH) den CAT 938 erklären – im Ergebnis erfolgt eine Einladung zur Probefahrt. Zufrieden zeigten sich beide Männer. „Reger Besuch bei herrlichem Sonnenschein“, freut sich Schulz. Foto: Cornelia Rachow
Mathias Voigt (Leitung Vertrieb Region Nord bei Wacker Neuson) informierte über die zahlreichen Neuheiten des Herstellers. Im Fokus des Messeauftritts standen neben dem 175-jährigen Jubiläum des Unternehmens das breite Portfolio an zero-emission-Maschinen und -Geräten. Foto: Kai-Werner Fajga
„Die Messe ist für uns eine vertrauensbildende Maßnahme“, betont Jochen Schmitt (Sales Manager Road Machinery DACH & Eastern Europe von Sany Europe). Er erklimmt sodann die Tandemwalze STR30C-10 und versichert, Sany werde in absehbarer Zeit mehr Straßenbaumaschinen auf den europäischen Markt bringen. Foto: Cornelia Rachow
Unter anderem den neuen HW100A Mobilbagger der 10-Tonnen-Klasse von Hyundai führte Bram Akkermanns (Geschäftsführer Hyundai Baumaschinen Nord) Interessenten auf der NordBau gern vor. "Die NordBau ist eine gut besuchte Messe, auf der man gut verkaufen kann", resümierte der Baumschinenhändler. Foto: Kai-Werner Fajga
Jens Heinrich (Leiter Marketing bei Schwing Stetter) präsentierte unter anderem die neue Anhängerpumpe TP100 und die Betonpumpe S36X Razor mit fünfteiligem Mast. Erstmals dabei war auch eine Fahrmischer-Lösung auf Basis eines DAF-Fahrgestells Foto: Kai-Werner Fajga
„Renovieren geht immer, auch wenn der Neubau etwas kränkelt“, sagt Andreas Behner (Inhaber & Vertrieb von ABCD Gerüstvertrieb). Sein Messestand mit Aluminiumgerüsten, Leitern und Anhängern befindet sich in einer der Messehallen. „Wer da ist, der ist auch interessiert“, betont Behner. Foto: Cornelia Rachow
Martin Werthenbach (Verkaufsleiter Deutschland bei Hydrema) freute sich, den batterieelektrischen Dumper DT6 erstmals auf einer Messe präsentieren zu können und demonstrierte auch MX20-Citybagger am Stand – mit 8-Tonnen-Gewicht am Ausleger. Foto: Kai-Werner Fajga
Ralf Maywald (CEO der TWF Tiefbautechnik GmbH) erzählt: „Wir waren 2021 das erste Mal auf der NordBau.“ Sein Team und er nutzen die Chance „um auch im Norden die Kundennähe zu intensivieren“. Die Zentrale des weltweit operierenden Unternehmens TWF ist in Heinsberg. Foto: Cornelia Rachow
Ein zufriedenes Lächeln trägt Tanja Siebken (Gebietsverkaufsleiterin von der Bott GmbH & Co. KG) auf den Lippen und berichtet: „Es ist super gutes Wetter und es herrscht eine positive Stimmung.“ Besonders die Neuheit bottTainer powered by Stihl errege großes Interesse bei den Besuchern. Foto: Cornelia Rachow
Aljoscha Staufenbiel (Vertriebsmitarbeiter bei Oppermann und Fuss) und Nina Schamper (Assistentin der Geschäftsführung bei Oppermann und Fuss) posieren vor dem neuen Leichtstoffabscheider Tornado S5, der erstmals auf der NordBau präsentiert werden konnte. Foto: Kai-Werner Fajga

Bei den Start-ups in Halle 4 konnten junge Unternehmen die Gelegenheit nutzen, mit der klassischen Bauindustrie ins Gespräch zu kommen. Forschungsprojekte und praktische Umsetzungen konnten die Besucher in Halle 1 bestaunen. So zeigten die Materialprüfanstalt Schleswig-Holstein und das Forum Kreislaufwirtschaft, wie recycelte Baumaterialien bereits aktuell im Bau genutzt werden können und woran geforscht wird. Studierende der Technischen Hochschule Lübeck und weiterer Hochschulen präsentierten mit dem Projekt Unity eine Wohnunterkunft für Geflüchtete, von dem ein erstes Objekt bereits in der Ukraine genutzt wird. Der Forschungspavillon, ebenfalls von Studierenden der TH Lübeck, veranschaulichte, was im Beton-3D-Druckverfahren bereits möglich ist und welche Synergieeffekte eine gute Zusammenarbeit von Forschung und Industrie haben kann, von dem beide Seiten profitieren.

Die NordBau ist seit je her eine Plattform des Austauschs, des Vernetzens und der Weiterentwicklung von Ideen. Eine große Idee wird nun Realität: Im nächsten Jahr wird im Rahmen der NordBau zum ersten Mal ein zweitägiger Wohnungsbau-Kongress stattfinden. "BauCon Nord" ist ein gemeinsames Projekt von zwei namhaften Institutionen der Bauwissenschaft: Der Technischen Hochschule Lübeck, mit ihrem Dekan Prof. Dr. Sebastian Fiedler, und der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, unter der Leitung ihres Geschäftsführer Prof. Dietmar Walberg.

Die Vorbereitungen haben bereits begonnen und die Messe freut sich auf das Projekt, das Fragen rund um den Hochbau beleuchten soll, um gemeinsam voranzukommen. Die 69. NordBau findet vom 4. bis 8. September 2024 auf dem Messegelände Holstenhallen Neumünster statt.

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