Oldenburger Rohrleitungsforum

Mit KI Leckagen frühzeitig erkennen

Oldenburg (ABZ). – Rund 440 Aussteller, etwa 8000 Besucher und 120 Fachvorträge – das 36. Oldenburger Rohrleitungsforum verbuchen die Organisatoren als vollen Erfolg. In diesem Jahr drehte sich in den Weser-Ems-Hallen alles um das Thema künstliche Intelligenz.
Messen und Veranstaltungen
Horizontalbohranlagen wie die JT24 waren auf dem Außengelände in Oldenburg zu bestaunen. Foto: Andrea Lammert

Welche Bedeutung wird das für die Branche – insbesondere für Verfahren, Produkte und Arbeitsabläufe – haben, wenn Maschinen intelligenter werden? "KI ist im Moment das Bestreben, Prozesse weiter zu digitalisieren und zu automatisieren", sagt Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V. und Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg. "Schauen wir in die Planungs-, Bau- und Betriebswelten der unterirdischen Infrastruktur, so sind für mich schon heute überraschend viele Anwendungsbeispiele zu sehen." Für Wegener geht es dabei überwiegend um betriebliche Herausforderungen in der Wasserwirtschaft. Aber auch in der Antrags- und Genehmigungsplanung sieht er Potenzial.

Kompliziert und langwierig

Für Rechtsanwalt Dr. Michael Neupert, Kümmerlein Rechtsanwälte und Notare, haben Genehmigungsverfahren für Großprojekte jedenfalls einen schlechten Ruf. "Sie sind kompliziert, langwierig, unproduktiv und fehlerträchtig. Die Antragsunterlagen sind umfangreich, die Öffentlichkeit und die Fachbehörden beteiligen sich mit teils unvorhersehbaren Forderungen, die Ressourcenknappheit bei den Behörden verlangsamt die Bearbeitung und das Recht schafft Zielkonflikte, was zu langwierigen Diskussionen im Einzelfall führt", bringt es Neupert auf den Punkt.

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Mobile Fackelanlagen sollen Treibhausemissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren, verspricht der Hersteller auf dem Rohrleitungsforum. Foto: Andrea Lammert

Durch KI-Einsatz wird sich der berufliche Alltag künftig weiter verändern. Auch ein so bodenständiges Thema wie Leitungen für Wasser, Abwasser, Strom, Telekommunikation und Gas kommt an dem Einsatz von Methoden und Anwendungen der Künstlichen Intelligenz nicht vorbei. Ein Blick in das Programm des Rohrleitungsforums bestätige das: "Ein wichtiger Bereich ist der KI-Einsatz bei der Zustandsbewertung von Rohrleitungen, Kanälen und zugehörigen Einrichtungen im Rahmen von Inspektionen", so Prof. Dr. Thomas Brinkhoff, Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, Institut für Angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik (IAPG). "So reduziert eine automatisierte Auswertung von Inspektionsdaten von Abwasserrohren zum einem die manuellen Aufwände und ermöglicht zum anderen eine vorausschauende Instandhaltung."

Dass das Werkzeug künstliche Intelligenz bei Netzbetreibern und Versorgern Einzug gehalten hat, verdeutlicht der Einsatz von KI beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV). "Künstliche Intelligenz ist mitnichten nur ein Thema der Techbranche. Die großen Fortschritte der Technologie eröffnen auch der Wasserwirtschaft enorme Möglichkeiten", lautet das Statement von Dr. Michael Janzen, Abteilungsleiter Asset Management und strategische Planung, OOWV. Für den Verband sind Automatisierung und selbstständige Datenverarbeitung wichtige Werkzeuge, um große Mengen an unterschiedlichsten Infrastruktur- und Umweltdaten in Echtzeit zu verarbeiten. Beispielsweise können mithilfe speziell trainierter künstlicher Intelligenz Leckagen, Alterungsprozesse der Infrastruktur oder Starkregenereignisse frühzeitig erkannt werden. Auch die Prognose sowie die Steuerung des Wasserbedarfs in Hitzesommern ist ein denkbares Einsatzfeld dieser Technologie.

Beim Unternehmen Empit ist die KI Digitalisierung schon länger angekommen. Das Unternehmen bietet kontaktlose Inspektion von erdverlegten Rohrleitungen. Das Verfahren arbeitet mit Wechselstrom getriebener Magnetfeldanalyse und einer Drohne, die die Leitungen dann abfliegt und die Daten ausliest. "Für unsere Arbeit und die Datenanalysen brauchen wir ganz dringend unsere KI. Wir sind also voll in der Digitalisierung angekommen", berichtet Alexander Kroll, Head of Operations bei Empit.

Wichtig im Norden

Ingo Matlachowski, Export-Manager bei Sewerin: "Die Messe gefällt uns super hier in den Weser-Ems-Hallen, hier trifft man auf viel Kompetenz. KI ist ein wichtiges Thema für uns, aber ebenso die Suche nach Fachkräften – wir suchen ja derzeit in allen Bereichen."

Frank Horstmann, Fachberater Regenwasserbewirtschaftung Vertrieb Deutschland - Team West, Funke Kunststoffe GmbH: "Das ist für uns die wichtigste Messe in Norddeutschland für den Tiefbau. KI ist für uns ein wichtiges Thema etwa bei Füllstandsmessungen oder Digitalisierung von Rigolen."

Kathleen Böhmig, Vertrieb bei Mauerspecht: "Die Messe ist inzwischen richtig groß geworden, wir kommen gern her, weil es dennoch überschaubar ist und man sich sieht und an allen vorbei kommt."

Oldenburger Rohrleitungsforum 2024

"Für unsere Arbeit und die Datenanalysen brauchen wir ganz dringend unsere KI. Wir sind also voll in der Digitalisierung angekommen", berichtet Alexander Kroll, Head of Operations bei Empit. Foto: Andrea Lammert
Frank Horstmann, Fachberater Regenwasserbewirtschaftung Vertrieb Deutschland - Team West, Funke Kunststoffe GmbH: "Das ist für uns die wichtigste Messe in Norddeutschland für den Tiefbau. KI ist für uns ein wichtiges Thema etwa bei Füllstandsmessungen oder Digitalisierung von Rigolen." Foto: Andrea Lammert
Ingo Matlachowski, Export-Manager bei Sewerin: "Die Messe gefällt uns super hier in den Weser-Ems-Hallen, hier trifft man auf viel Kompetenz. KI ist ein wichtiges Thema für uns, aber ebenso die Suche nach Fachkräften – wir suchen ja derzeit in allen Bereichen." Foto: Andrea Lammert
Kathleen Böhmig, Vertrieb bei Mauerspecht: "Die Messe ist inzwischen richtig groß geworden, wir kommen gern her, weil es dennoch überschaubar ist und man sich sieht und an allen vorbei kommt." Foto: Andrea Lammert

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