Kommentar
Energie
von: Kai-Werner FajgaMaschinen mit Wasserstoff-Verbrennungsmotoren erscheinen als Alternative für leistungshungrige Baumaschinen besser geeignet, da ihre funktionsweise der von Verbrennungsmotoren ähnelt. Jedoch stellt sich auch bei Edelgas-betriebenen Baggern die Frage, wie der Treibstoff in Mengen zum Einsatzort gelangen soll? Die Bundesregierung will nun den Aufbau eines bundesweiten Wasserstoffnetzes vorantreiben und sicherstellen, dass künftig – ergänzt durch Importe – genügend Wasserstoff zur Verfügung steht. Eine erste Fassung der Nationalen Wasserstoffstrategie hatte die Große Koalition bereits 2020 vorgelegt, in diesem Sommer soll nun beraten werden, wie eine "Wasserstoff-Autobahn" in Deutschland strukturiert werden soll.
Die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben dazu jüngst skizziert, wie das geplante bundesweite Wasserstoff-Kernnetz aussehen könnte. Wer jetzt allerdings an neu aufzubauende Infrastruktur entlang bestehender Autobahnen denkt, liegt falsch. Mehr als die Hälfte der Leitungen, durch die künftig Wasserstoff geleitet werden soll, werden heute laut FNB bereits als Gasleitungen genutzt. Bis 2032 soll so ein Grund-Netz mit einer Länge von 11.200 Kilometern entstehen, das große Industriestandorte anbinden soll.
Zunächst gehe es nur darum, große Mengen an Wasserstoff überhaupt im Land verteilen zu können. "Das Kernnetz ist kein flächenversorgendes Netz", habe FNB-Geschäftsführerin Barbara Fischer erklärt. Frühestens gegen Ende dieses Jahres seien Erkenntnisse darüber zu erwarten, wie die Versorgung in der Fläche funktioniere. Ob für die vielen zu erwartenden Abnehmer – inklusive Privathauhalten – überhaupt genügend Wasserstoff zur Verfügung stehe, gelte unter Experten als äußerst fraglich.