Vorbereitungen für neuen Rheindüker in Köln laufen
Platz schaffen für Mammutprojekt
Damit später der riesige Bohrkopf für den Einzug der Dükerrohre DN 2000 und DN 3200 am Zielschacht am Niehler Damm geborgen werden kann, mussten bereits im Vorfeld der Baumaßnahme alle das Bauwerk querenden Versorgungsleitungen umgelegt werden.
Stadt ersetzt alten Betondüker
Die RheinEnergie beauftragte das rbv-Mitglied RN Rohrleitungsbau Niederrhein mit der Umlegung von 70 m Gashochdruckleitung DN 400. Die einwandfreien Verlege- und Schweißarbeiten führten dazu, dass die Endabnahmen durch den TÜV ohne Probleme erfolgten, heißt es in einem Statement der Projektverantwortlichen.
Es ist ein Großprojekt, das die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) derzeit in Köln planen: Die Stadt soll einen neuen Rheindüker erhalten, da der bisherige, aus dem Jahr 1928 stammende Betondüker gleich in mehrfacher Hinsicht Defizite aufweist.
Zum einen existiert ein altersbedingtes Risiko für Bruch und Leckagen. Zum anderen bereiten die StEB auch die unzureichende Überdeckung unmittelbar unter der Rheinsohle Sorge, denn es besteht die Gefahr von Beschädigungen beim Auswerfen von Schiffsankern. Hinzu kommen eine unzureichende Inspektionsmöglichkeit und eine zu klein dimensionierte Entlüftung, die zu Geruchsbelästigungen führt.
Hauptschlagader des Abwassers
Denn der Düker ist die Hauptschlagader des Kölner Abwassers, der das linksrheinische Köln mit dem rechtsrheinischen Großklärwerk im Stadtteil Stammheim verbindet.
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Ein derartiges Mammutprojekt erfordert stets eine sorgfältige Vorbereitung. Auch wenn die eigentlichen Arbeiten für den Düker erst für Herbst/Winter 2022 terminiert waren, begannen die vorbereitenden Baumaßnahmen bereits rund sechs Monate zuvor.
Die Bauplanung sah vor, die zwei neuen Dükerrohre mit einer Nennweite von DN 3200 und DN 2000 mittels Pipe-Jacking-Technologie 15 bis 25 m unterhalb des Rheinbetts vorzutreiben.
Riesenbaugrube für Zielschacht
Da der Bohrer nicht rückwärtsfahren kann, müssen im Vorfeld sowohl Start- als auch Zielschacht fertiggestellt sein. Im linksrheinischen Köln-Niehl sollte daher eine Riesenbaugrube für den Zielschacht mit 30 m Tiefe entstehen. Sämtliche Versorgungsleitungen, die im Bereich des geplanten Schachtbaus verlaufen, müssen zur Vorbereitung der Baustelle umgelegt werden.
Begleitet wurde die Maßnahme durch enge zeitliche Vorgaben. "Wir haben während des gesamten Projekts sehr eng mit dem TÜV zusammengearbeitet. Schon die Materialauswahl war mit ihm abgestimmt:
An das vorhandene Rohr L480 haben wir Stahlrohre L360 mit der Nenndruckstufe PN 70 angeschweißt", so Müller. Als Verfahren wandte die RN dabei das anspruchsvolle Fallnahtschweißen mit zellulose-umhüllten Stabelektroden CEL 90 an.
Die Durchstrahlungsprüfung wurde durch die SLV Duisburg durchgeführt und durch den TÜV freigegeben. Die Druckprüfung erfolgte mit Wasser bei einem Druck von 105 bar und wurde in einer Sichtdruckprüfung (A 2) durch den TÜV abgenommen. Anschließend wurde die Leitung für die Einbindung gemolcht und getrocknet.
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