Bauindustrie zur Enteignungsdebatte
Standort wird geschwächt
Berlin (ABZ). – "Enteignungen von Wohnungsunternehmen schaffen keine neuen Wohnungen. Im Gegenteil: für die voraussichtliche Entschädigung von bis zu 36 Mrd. Euro könnten mehr als 220000 neue Mietwohnungen auf städtischen Grundstücken und nach neuster Energieeinsparverordnung in Berlin gebaut werden." Mit diesen Worten reagierte der Vize-Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Marcus Becker, auf die Diskussion über die Enteignung in Berlin. Anstelle einer Lösung für den Wohnungsmarkt, werde durch die Enteignungs-Debatte der Wirtschaftsstandort Berlin insgesamt geschwächt. "Welches Unternehmen, auch über die Wohnungswirtschaft hinaus, sollte sich noch für Berlin als Investitionsstandort begeistern?", so Becker.
Er wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass es nicht bei den reinen Entschädigungskosten bleibe, die allein schon höher lägen, als der Berliner Landeshaushalt für das Jahr 2019. Zu den Entschädigungen kämen noch Finanzierungskosten sowie langfristig Kosten für Betrieb, Sanierung und Instandhaltung hinzu. Becker: "Allein mit Blick auf die Schuldenlage Berlins sollten wir lieber gemeinsam an Lösungen zur Schaffung neuen Wohnraums arbeiten und nicht mit dem Gedanken spielen, den ohnehin schon klammen Berliner Haushalt für Jahre zuzubauen."